Ambra

Ambra

Geschlecht:Hündin, kastriert
wartet in:Deutschland, Pflegestelle bei Bobingen
wartet seit:Sep. 2021 (bei FBM seit April 2021)
geboren am:10.10.2019
Größe:ca. 60 cm
Mittelmeerkrankheiten:negativ
Patenschaft:Ambra würde sich über eine Patenschaft freuen.
Paten:Andrea Witschorek, Claudia M.-M., Monika Kern
Besonderheit:amputiertes Hinterbein, freundlich, aufgeschlossen
Adoptionsvoraussetzung: 
letztes Update:16.03.2023

Was wir über Ambra erzählen können ...


19.05.2021

Eine Galga am Hinterbein schwer verletzt, die ihr Galguero sofort loswerden wollte.

Ambra kam zur FBM.

Das Bein war bis zum Knochen infiziert, aber zum Glück nicht gebrochen, jedoch Sehnen verletzt. Sobald Ambra reisen kann kommt sie zu uns und sucht natürlich jetzt schon eine eigene Familie.

Ambra erging es wie so vielen anderen Galgos, die sich eine Verletzung am Bein zuziehen: so etwas wird erst einmal entweder unbehandelt gelassen oder aber der Galguero greift auf die in den Kreisen üblichen Mittel zum „Verarzten“ zurück. Die Folge davon sind oft tief gehende oder aufsteigende Infektionen, die zu einem Totalverlust eines solchen Beins führen können. Der verletzte Hund ist für seinen Jäger nicht mehr zu gebrauchen und wird zu unnötigem Ballast, den man nun möglichst schnell entsorgt wissen möchte. Werden dann immerhin die Tierschützer kontaktiert, damit sie sich des nicht mehr gewollten Hundes annehmen, muss die Übernahme aber auf jeden Fall SOFORT geschehen, sonst wird suggeriert, dass sich auch eine andere, schnellere Möglichkeit finden würde, sich des unbrauchbar gewordenen Galgos zu entledigen.

Als Tierschützer, die in der Nähe von Sevilla tätig sind, im April auf diese Weise kontaktiert wurden, verloren sie keine Zeit – sie machten sich sofort auf, um die Galga abzuholen. Doch die Fahrt dorthin nahm einige Zeit in Anspruch und unterwegs beschäftigte sie die bange Frage, ob die Hündin noch da wäre, wenn sie endlich ankämen. – Das war sie, doch das Bein war noch viel schlimmer infiziert als sie befürchtet hatten und der Knochen war sichtbar. Sie waren aufgrund des üblen Anblicks davon überzeugt, dass das Bein nicht gerettet werden könne.

Ambra wurde von der Fundación Benjamín Mehnert aufgenommen und im dortigen Hospital behandelt. Die Röntgenaufnahmen zeigten, dass nichts gebrochen war, aber der Fußbereich war aufgrund der Verletzung und der Infektion sehr instabil geworden, so dass man davon ausgehen muss, dass es zum Verlust einiger Haltebänder gekommen ist. Zunächst war es das wichtigste Ziel, durch entsprechende regelmäßige Wundbehandlung die Infektion in den Griff zu bekommen. Danach wird man weitersehen, ob eventuell eine Gelenkversteifung nötig werden wird, damit Ambra ihr Bein wieder benutzen kann. Ambra erholt sich jetzt im Hospital der FBM. Sie ist eine liebe, noch ganz junge Galga, die jede Zuwendung vonseiten der Menschen dankbar entgegennimmt und sich über Streicheleinheiten freut. Wenn Ambra wieder ganz gesund ist, wird sie sich auf die Reise nach Deutschland machen und sich dann auf die Suche nach Menschen machen, die sie mit der Liebe und dem Respekt behandeln, die sie verdient hat.

Update 16.09.2021

Ambra ist am Wochenende bei uns im Fränkischen Seenland angekommen.

Ambra ist eine freundliche Galga, die schnell Zutrauen findet. Ihr Bein belastet sie noch nicht ganz so, wie wir uns das vorstellen.

Im Spiel vergisst es dann aber doch und rennt gern mit den anderen Galgos um die Wette, wenn wir sie lassen. Noch muss das Bein entsprechend geschont werden.  

Für Ambra suchen wir ganz schnell eine Pflegestelle, besser noch ein Zuhause, damit die weitere Genesung besser überwacht werden kann.

Update 20.09.2021

Ambra ist auf eine Pflegestelle umgezogen!

Update 10.10.2021

Neue Bilder von Ambra (noch aus der Auffangstation):

 

 

Hier sind die Bilder im Überblick zu sehen.

Update 19.10.2021

Nachdem Ambra eine Pflegefamilie gefunden hat, wurde sie Anfang Oktober wegen ihres verletzten Beins noch einmal einem Facharzt für Orthopädie vorgestellt. Dieser stellte fest, dass die Arthrodese prinzipiell zwar ihre Funktion erfüllt hat, d.h. es hat eine Knochenbildung im Sprunggelenk stattgefunden. Die aktuelle Situation stellte sich jedoch nicht so vorteilhaft dar: eine Schraube war im Knochen abgebrochen und der Knochen war an zwei Stellen entzündet und zeigte Auflösungserscheinungen. Darum musste das Implantat entfernt werden. Die OP dazu fand vor einer Woche statt und Ambra hat sie gut überstanden. Die Wundheilung verläuft bisher gut. Da aber im Tarsus(= Fuß)-Bereich nach wie vor die Stabilität fehlt, wird leider eine zweite Operation, bei der erneut eine (nun kürzere) Platte eingesetzt werden muss, unausweichlich werden.

Ambra trägt jetzt einen sehr festen Verband und die Pflegemama passt gut darauf auf, dass das Bein konsequent geschont wird. Aktuell darf Ambra nur 3x täglich für 5 Minuten einen kurzen Spaziergang machen. Das ist natürlich eine schwierige Situation für einen so jungen Hund und auch für alle Beteiligten, doch jedes Herumtoben oder Springen könnte all die bisher aufgewandte Mühe zunichtemachen.

Mit Ambra diese schwere Zeit zu überstehen, sie lieb zu haben und entsprechend gut auf sie aufzupassen, fällt trotz aller Widrigkeiten leicht. Ihre Pflegemama sagt, dass sie eine liebe und süße Maus ist, ein wirkliches Herzblatt.

Update 20.10.2021

Neue Fotos von Ambra:
 

Hier sind alle Bilder im Überblick zu sehen.

Update 13.03.2022

Nachdem Ambra im Oktober die bei der FBM zur Gelenkversteifung eingesetzte Platte entfernt werden musste, weil das Implantat sich gelockert hatte und das Bein mit einem multiresistenten Keim infiziert war, verlief der sich anschließende Heilungsprozess gut. Etwa drei Wochen später war die Wunde verheilt.

Anfang Januar wurde Ambra erneut dem Orthopäden vorstellt und es wurde entschieden, einen zweiten Versuch einer Gelenkversteifung, dieses Mal mit zwei Platten, vorzunehmen, da der betroffene Hinterlauf immer noch sehr instabil war. Diese OP erfolgte 14 Tage später. Auch nach diesem Eingriff verlief der Heilungsprozess äußerst schwierig. Die Haut über den Platten war aufgrund der Entzündungen nach der ersten OP sehr dünn und pergamentartig, so dass sich nach ca. drei Wochen eines der Implantate durch die Haut zu drücken begann. Bei jedem Verbandswechsel wurden die Wunden größer. Wieder war ein multiresistenter Keim für die schlechte Heilung verantwortlich und Ambra benutzte das verletzte Bein auch nicht, sondern schonte es.

Doch das beharrliche und konsequente Durchhaltevermögen von Ambras Pflegefrauchen scheint sich auszuzahlen. Die zuvor offene Ferse heilt ab und die Implantate können vorerst an Ort und Stelle verbleiben. Inzwischen benutzt Ambra zum ersten Mal seit Januar auch wieder ab und zu das verletzte Bein. Die nächste Kontrolle soll in drei Wochen stattfinden.

Ambra ist eine zarte Galga mit einigen speziellen Eigenarten, wie ihr Pflegefrauchen uns erzählt.

Hunger hat sie immer! Darum stielt sie alles, dessen sie habhaft werden kann und bringt ihren vierbeinigen Mitbewohnern auch eine Portion Futterneid entgegen. Aus diesem Grund wird sie separat gefüttert – so kann sie in Ruhe und ohne Hektik aufessen, ohne fürchten zu müssen, dass ihr jemand ihre Portion streitig macht.

Aber auch andere Ressourcen werden hin- und wieder verteidigt. Ihr Liegeplatz zum Beispiel, wie sie dann durch unmissverständliches Grummeln anzeigt. (Vielleicht geschieht dies aber auch aus Sorge um ihr verletztes Bein.)

Ambra spielt sehr gerne, scheint manchmal einen Clown gefrühstückt zu haben und zeigt sich durchaus kommunikativ – sie „erzählt“ gerne laut.

Spazierengehen ist für sie immer noch so spannend, dass sie darüber manchmal vergisst, ihre Geschäfte zu erledigen. Manchen Menschen weicht sie dabei lieber aus, während andere Hunde lauthals begrüßt werden.

Im Garten darf sie momentan kleine Runden drehen, aber an einen Auflauf und Rennspiele mit anderen Hunden ist nicht zu denken. Ihrem Fuß wird es auch nach abgeschlossener Behandlung wahrscheinlich weiterhin an der nötigen Stabilität dazu fehlen.

Ihrer Bezugsperson ist Ambra sehr zugetan und schläft am liebsten zusammen mit ihr unter der Bettdecke.

Fazit: Ambra ist eine Galga mit unverwechselbarer Persönlichkeit, der wir von Herzen wünschen, dass für sie endlich Ruhe bezüglich des verletzten Beins einkehrt und dass sie noch viele glückliche Jahre auf vier Beinen verbringen kann.

Update 15.05.2022

Ambra schickt liebe Grüße.

Ambra hatte vorgestern ihren OP-Termin in der Klinik. Die kleine Platte wurde entfernt.

Jetzt heißt es weiter "Daumen drücken", dass alles heilt und Ambra irgendwann auch wieder "frei" laufen kann und darf.

Die Pflegemama jedenfalls tut alles, damit das bald soweit ist.

Update 26.06.2022

Am 13. Mai wurde Ambra die kleine seitliche Platte, die zu diesem Zeitpunkt bereits halb frei lag, entfernt. Zu dem Eingriff hatte man sich entschlossen, da das Bein inzwischen ausreichend stabil wirkte und man eine Eintrittspforte für weitere Keime vermeiden wollte. Die Wunde konnte jedoch auch dieses Mal nicht zugenäht werden, weil einfach nicht genügend Haut vorhanden war. Der darauf folgende Heilungsprozess verlief aber ohne Komplikationen. Der multiresistente Keim ist jedoch immer noch vorhanden.

Ambra benutzt nun zu 95 Prozent ihr Beinchen wieder. Durch die Versteifung, welche aufgrund der ersten, missglückten Arthrodese nicht ganz physiologisch erfolgen konnte, ist es wahrscheinlich für sie in manchen Situationen angenehmer, das Bein anzuziehen. Seit der Entfernung der Platte wirkt Ambra in vielen Situationen entspannter und fröhlicher.

Jetzt hoffen wir, dass die große Platte in der Zukunft keine Probleme macht und sich die positive Entwicklung weiter fortsetzt.

23.07.2022

Vier OPs innerhalb eines Jahres, multiresistente Keime, ein langwieriger Heilungsprozess… Ambra und ihre Pflegemama haben um den Erhalt des bei einem Unfall in Spanien schwer verletzten und von ihrem Jäger danach unversorgt gebliebenen Hinterbeins gekämpft und wirklich alles gegeben.

Lange Zeit waren wir hoffnungsvoll, mit der zweiten Gelenkversteifung eine Wende zum Guten herbeigeführt zu haben. Doch nun hätte die zweite Platte dringend entfernt werden müssen. Allein, die Knochen waren durch die multiresistenten Keime zu sehr angegriffen. Das Bein wäre bei der ersten stärkeren Belastung gebrochen. Wir mussten schweren Herzens akzeptieren, dass Ambras Bein nicht mehr zu retten ist.

Vor einigen Tagen wurde Ambra in Augsburg ihr Hinterbein amputiert. Ambra hat den Verlust ihres Beins erstaunlich gut verkraftet. Am ersten Tag war sie noch etwas durcheinander und in manchen Situationen muss sie sich noch umgewöhnen. Aber wichtig ist, dass Ambra keine Schmerzen mehr hat und nun als Dreibeinchen so richtig durchstarten kann!

Wir wollen uns noch einmal ganz herzlich bei Ambras Pflegemama bedanken, die sie mit so viel Liebe und Fürsorge durch die schwierige Zeit begleitet hat und bei allen anderen, die Ambra unterstützt haben!

update 16.03.2023

Ambra hat ihr Sofa gefunden. Das teilt sie sich jetzt mit Miro, Ex-Nilo.