Update 25.07.2021

Veronica, die von uns wegen ihrer honigfarbenen Augen „Miel“ genannt wird, lebt nun seit vier Wochen in ihrer Pflegefamilie.

Die lange Reise nach Deutschland hat Miels kleine Welt erst einmal aus den Fugen gehoben und sie entstieg sehr verängstigt dem Transporter. Bei uns angekommen, verkroch sie sich im Haus in ein Hundebett unter dem Tisch, um von diesem geschützten Ort aus all die neuen Eindrücke, die auf sie einstürmten, aufzunehmen.

Für die ersten Runden im Garten – gut gesichert mit Geschirr und Leine – musste der Pflegepapa Miel noch ins Freie tragen, weil sie ihren sicheren Hafen unterm Tisch nicht verlassen wollte. Dabei zeigte sie keine Panik. Im Garten ging sie zögerlich mit und blieb oft stehen, um die neuen Eindrücke zu verarbeiten.

Wie schön und gut sie läuft, wirkt fast wie ein Wunder, wenn man bedenkt, dass sie nach einem Autounfall im November 2020 einen Beckenbruch erlitten hatte. Das gebrochene Darmbein wurde mit einer Platte gerichtet und der Femurkopf am linken Hinterbein entfernt. Nach dem Arztbericht aus Spanien benutzte sie ihr linkes Hinterbein bis vor zwei Monate fast gar nicht. Und heute läuft sie bei Schrittgeschwindigkeit auf allen vier Beinen und hebt den linken Hinterlauf erst an, wenn sie einige schnelle Schritte machen möchte. Auf der Auslaufwiese kann sie zusammen mit ihren vier Hundekumpels richtig schnell rennen.

Miels anfängliche Ängstlichkeit ist gewichen und hat sich in eine Vorsicht gewandelt. Zu ihrem Pflegepapa hat sie großes Vertrauen und folgt ihm fast wie ein Schatten. Das Kraulen und Streicheln genießt Miel. Im Garten kann sie sich schon soweit entspannen, dass sie auch eigene Wege geht, am Boden schnüffelt und auch mal Grashalme abknabbert. Hört sie von außerhalb des Gartens ihr unbekannte Geräusche, zum Beispiel Menschenstimmen, ist sie vorsichtig und läuft aufgeregt weg. Kommt gar Besuch in den Garten, wird sie sehr scheu und möchte sich am liebsten unter Büschen oder hinter einer Ecke verstecken.

Alleinbleiben, auch mit ihren Hundekumpels, fällt Miel noch schwer. Sie winselt dann leise und läuft immer wieder unruhig umher. Kommen ihre Bezugspersonen zurück, freut sie sich, wedelt mit dem Schwanz und läuft sofort auf einen zu.

Autofahren stellt kein Problem für Miel dar, nur das Ein- und Aussteigen mag sie nicht immer selbständig und wartet auf Hilfe.

Miel ist eine sehr sensible, zarte Galga. Wir wünschen uns für sie ein Zuhause mit souveränem Hundepartner, an dem sie sich orientieren kann. Miel braucht einfühlsame Menschen, die ihr auch in fremder Umgebung und neuen Situationen Sicherheit geben und sie in ihrer Entwicklung fördern.