Chori

Chori jagt jetzt hinter dem Regenbogen ...
Geschlecht:Rüde, kastriert
lebte auf:Dauerpflegestelle Fränkisches Seenland
wartete seit:Nov. 2010
geboren am:26.10.2009
Größe:ca. 65 cm
Mittelmeerkrankheiten:negativ
Paten waren:Peter B., Beate Meier
Besonderheit:besonders ausgeprägter Jagdtrieb
letztes Update:30.03.2020

Was wir über Chori erzählen können ...


03.11.2010

Am 16. September fand man Chori angebunden am Tor des Tierheims, mit gebrochenem Vorderbein. 
Die alte Fraktur wurde noch in Spanien operiert, eine Platte eingesetzt. Jetzt hatte er eine Reisemöglichkeit und seit Sonntag ist er nun hier bei uns.

Er ist ein lustiger Junghund, unbekümmert mit den Hunden, etwas vorsichtig bei uns Menschen, aber er taut schnell auf, hängt dann sehr an seinem Menschen, immer hinten dran. Zuckt aber bei schnellen Handbewegungen noch zusammen, zieht sich dann zurück. Besuch wird noch aus der Ferne beobachtet.

Sein Bein macht ihm keine großen Probleme, er schont noch etwas, vor allem nachdem er sich mehr bewegt hat, als erlaubt! Er soll das Bein noch vorsichtig belasten, Leinenzwang, kein Tollen und Toben mit den anderen Hunden, was der junge Chori nicht immer einsehen will. Seine Augen sind noch etwas entzündet, ansonsten ist Chori aber fit und munter.

In 4 Wochen wird geröntgt und wenn alles ok ist, darf er langsam wieder anfangen mit Spielen und Rennen mit den anderen Hunden. An der Leine läuft er schon gut, Autofahren ist auch ok, aber am liebsten alles mit einem Begleithund.
 

Update 15.11.2010

Nachdem sich Chori nun schon ein wenig eingelebt hat, hier ein neuer Bericht.

Chori reagiert sehr vorsichtig und ängstlich bei fremden Menschen. Vor Männern hat er ganz besonderen Respekt. Da wird erst mal geflüchtet, zumindest in den nächsten Raum. Es dauert, bis Chori dann mal um die Ecke linst. Hier hat er sich die Hausherrin, also mich, als seine Stütze/Hilfe ausgesucht. Mir läuft er hinterher, ist immer in meiner Nähe, so auch bei allen Tätigkeiten. Noch hat er nicht die Ruhe und Sicherheit, dass er liegen bleiben kann, wenn ich mich mal nur schnell für 5 m entferne. Chori muss sofort aufspringen und hinterher. Ganz besonders viel unterwegs ist er dann z. B., wenn ich koche. Der Weg Küche - Esszimmer wird eben doch einige Male zurückgelegt. Ganz langsam merke ich hier eine Besserung, er bleibt beim 10. Mal doch auch einmal liegen. Ich hoffe, das wird mit der Zeit noch besser, denn so nimmt uns Chori ja nie zu! Ein, zwei Kilo kann er noch gut gebrauchen auf den Rippen.

Diese Woche nun waren wir zur Kontrolle in der Klinik, die Operation in Spanien liegt bereits 6 Wochen zurück. Irgendwie hatten wir ja gehofft, dass der Leinenzwang endlich aufgehoben wird, aber leider ist die Knochenbildung nicht so weit fortgeschritten. Der Knochen ist noch zu instabil, deshalb weitere 6 Wochen Schonung, Leinenzwang und Bandagierung. Die Platte sitzt aber zumindest soweit gut, die Schrauben stören nicht, bis auf eine, die weiter beobachtet werden muss, evtl. muss diese vorzeitig raus. 
Der junge Chori arbeitet trotz allem gut mit, nimmt sich zurück, auch wenn es schwer fällt, diese 6 Wochen kriegen wir auch noch hinter uns!
 

Update 03.01.2011

Diese Woche waren wir wieder zur Kontrolle. 
Die Röntgenaufnahme hat gezeigt, dass alles soweit gut ist, keine Reizung mehr, der Knochen ist gut wieder aufgebaut, die Platte in Ordnung. Chori darf endlich von der Leine! In ca. einem halben Jahr soll wieder kontrolliert werden und dann kann die Platte raus.

Chori ist hier inzwischen gut angekommen. Selbstsicher und mutig geht er auf die Alltagsituationen zu, solange kein fremder Mensch in der Nähe ist. Dann versteinert er noch immer, flieht ins hinterste Eck und hofft, dass er übersehen wird.

So ängstlich er bei Menschen ist, so frech und mutig ist er bei den Hunden.
Beim Fressen muss er stark gebremst werden, sofort macht er sich über die Näpfe der anderen Hunde her, wenn sie ihn nur lassen. Immer noch rennt er hektisch zwischen den Näpfen hin und her - wäre hier nicht ein Mensch, der das verhindert und ihn an seinen Napf zurückschickt. Dabei ist Chori längst gut "gepolstert".

Auf der Wiese ist er überall dabei, immer vorne dran und dann auch gleich frech und mutig, manchmal zu übermutig, was ihm die anderen Hunde dann auch deutlich machen. Da fällt ihm dann doch sein großes Kämpferherz schnell in die Hosentasche. Hat er aber einen gefunden, der kleiner und schwächer ist, übertreibt er gerne das Spiel, in Lautstärke und in Krafteinsätzen. Zu gern wirft er den "Gegner" um, indem er ihn einfach anrempelt und stürzt sich dann wild bellend auf ihn! Irgendwie kennt er die Grenzen noch nicht genau, sein Spiel ist noch sehr ruppig, übertrieben laut und man hat das Gefühl, er meint, das gehört sich so. 
Inzwischen lernt er aber dazu, die Hundegruppe macht ihm vor, was passt und was zu viel ist. Er hat auch einfach zu lange nicht dabei sein können/dürfen, muss eben noch ein wenig dazu lernen.

Als Hausgenosse ist er bereits voll "ausgebildet", weiß sich zu benehmen, bleibt ohne Probleme mit den Hunden vormittags alleine, kann aber auch mit ins Büro, wenn er da einen für ihn sicheren Platz bekommt, fährt gut im Auto mit, läuft inzwischen auch gut an der Leine, lässt sich dabei nur noch manchmal zu Blödsinn hinreißen, und lässt auch die Katze im Haus in Ruhe. 

Er sucht nun eine ruhige, verständnisvolle Familie, unbedingt mit sicherem Ersthund, dann wird Chori bestimmt bald seine Angst vor fremden Menschen verlieren.
 

Update 30.04.2011

Langsam merkt Chori, dass auch fremde Menschen ganz OK sein können. Neugierig guckt er um die Ecke, und inzwischen kommt er auch mal schnell vorbei, bei Frauen noch leichter, und beschnuppert von hinten. Berühren lässt er sich von Fremden noch nicht, da muss ich ihn schon festhalten.

Kennt er seine Leute allerdings schon länger, bleibt er doch auch schon mal liegen, wenn die vorbei gehen.

So ängstlich er bei Fremden ist, so frech und unbekümmert ist er mit mir, seiner Bezugsperson. Nur noch ganz vereinzelt ergeben sich Situationen, wo er auch vor mir Angst bekommt und sich zurückzieht. Meist jedoch "hängt" er an mir, was wirklich so gemeint ist. Wenn ich ihn an der Leine an einen anderen Führer übergebe und mich zurückziehen will, greift er mich, meine Jacke, meine Hose mit den Zähnen und lässt am liebsten nicht mehr los: "Bleib bei mir!".

Im Hunderudel klappt es inzwischen ohne Probleme, er spielt, rennt und tobt mit den anderen Hunden, macht jeden Blödsinn mit, hat sich dabei immer voll im Griff, geht mit allen Hunden vorsichtig um. Alle Hunde spielen gern mit ihm. Chori ist auch noch sehr bewegungsfreudig, nutzt die Zeit auf der großen, eingezäunten Wiese voll aus, immer unterwegs, und wenn keiner mehr Lust und Kraft hat, dann dreht er seine Runden auch mal ganz alleine.

Nur wenn hier neue Hunde ankommen, heißt es Vorsicht! Neue Hunde müssen sich seine Zuneigung, sein Vertrauen und ihren Platz an seiner Seite ganz langsam erobern. Aber er hat auch hier schon gute Fortschritte gemacht, die Integration der neuen Hunde geht immer schneller.

Chori hat jetzt auch langsam erkannt, dass er hier nicht verhungern muss. Musste ich ihn anfangs beim Fressen noch anleinen, weil er sonst immer unruhig von Napf zu Napf, von Hund zu Hund gerannt wäre, frisst er nun schon in einer kleinen Gruppe Hunde, ohne Leine, bleibt bei seinem Napf und lässt die anderen in Ruhe fertig fressen.

Chori ist zuhause ruhig, macht nichts kaputt, bleibt mit den Hunden vormittags alleine zuhause, ist stubenrein, fährt gut im Auto mit.

Er sucht nun eine Familie, die sich auf sein Wesen einstellen kann und will, Geduld, Zeit und Liebe mitbringt, dann taut Chori bestimmt schnell auf und wird ein wundervoller Begleiter, wunderschön ist er ja schon!
 

Update 24.01.2012

Der kleine, zierliche Chori ist hier so ein wenig unser Problemkind. Im Oktober 2010 kam er mit bereits operiertem Vorderbein bei uns an. Ängstlich und vorsichtig, panisch, sobald man in seine Nähe kam. Er verkroch sich am liebsten unter jedes Sofa, in der Hoffnung, er wird übersehen. Die Fahrten in die Klinik waren nur zu ertragen, wenn ein Hundekumpel mitkam. Aber wir haben alles zusammen gemeistert und inzwischen sind wir auch zu einem tollen Team zusammen gewachsen; Chori vertraut uns hier bereits voll und ganz. Bei fremden, ihm unbekannten Situationen und Menschen reagiert er immer noch sehr zurückhaltend, kommt zwar schon mal ums Eck, um zu gucken, aber berühren lässt sich Chori erst, wenn er einen doch etwas länger kennt, dann kann man ganz kurz sein weiches, seidiges Fell berühren und vielleicht bleibt er sogar stehen, um sich richtig streicheln zu lassen. Aber Vorsicht! Eine schnelle Bewegung und Chori ist wieder in seiner Ecke hinterm Sofa und schaut einen mit seinem großen dunklen Augen aus sicherer Entfernung an.

Auf der Wiese ist er ein wilder Wirbelwind, kaum zu bremsen, überall dabei, vorne dran, ein gern gesehener Lauf- und Spielkamerad, der so überhaupt keine Berührungsängste mit seinem Hunderudel zeigt. Im Gegenteil, dort ist er ein Draufgänger, schmerzunempfindlich, und fremden Hunden gegenüber ein kleiner zickiger Tyrann, wenn sie es denn zulassen. Chori ist ein leidenschaftlicher Jäger. Sieht er potentielle Opfer, ist er kaum zu bremsen und voll in seinem Element. Chori wartet hier noch immer auf seine Familie, die zwar anfangs Einiges wird "ertragen" müssen, doch Chori wird sich auf jeden Fall dankbar zeigen und ein ganz toller Begleiter werden; es braucht nur ein wenig Geduld, Liebe und Zeit!

 

Update 03.06.2018

Nach einer so langen, gemeinsamen Zeit hier bei uns haben Chori und wir entschieden, dass er bei uns bleibt.
 

30.03.2020

Chori mussten wir am 30.03.2020 aufgrund seiner Herzprobleme erlösen. Er jagt jetzt hinter dem Regenbogen.

Mach's gut, Kleiner!