Update 18.04.2022

Rayo ist ein großer, aufgeschlossener, etwa zweieinhalb Jahre alter Galgo, der im Refugio Desert Hearts in Spanien auf sein Reiseticket nach Deutschland wartet. Für ihn suchen wir eine erfahrene Pflegefamilie, die dem jungen Rüden Starthilfe in sein neues Leben leisten möchte.

Rayo liebt alle Menschen und geht offen auf jeden zu, um sich kraulen zu lassen. Auf gemeinsamen Spaziergängen muss man jedoch gut aufpassen, denn Rayo hat starken Jagdtrieb und – waschechter Galgo, der er ist – seinem wachsamen Auge entgeht nichts, was sich bewegt. Selbst die Schildkröten im Gebüsch neben dem Weg möchte Rayo gleich packen und macht einen Satz in deren Richtung, berichtet uns Susanne, die täglich mit ihm rund um das Refugio unterwegs ist. Auch Katzen sollten deshalb besser nicht in seiner zukünftigen Familie leben.

So glücklich Rayo in Gesellschaft der Menschen ist, so wenig gefällt ihm das Leben in einer Hundegruppe im Zwinger. Mit Rüden harmoniert Rayo nicht, mit souveränen Hündinnen eventuell nach Sympathie. Vor zwei selbstbewussten Mastinas im Refugio hatte er jedenfalls gehörigen Respekt. Sein Verhalten gegenüber Hündinnen soll demnächst noch einmal getestet werden, um dazu mehr sagen zu können.

Rayo hat im Refugio bereits einmal seine Kletterkünste unter Beweis gestellt. Er überwand einen 2 Meter hohen Zaun, weil er unbedingt der Verteilung des Futters in einem anderen Zwinger beiwohnen wollte. Hätte er dauerhaft Anschluss an seine Bezugspersonen, würde er zu solcher Akrobatik aber vermutlich nicht mehr motiviert werden, so jedenfalls unsere derzeitige Einschätzung.

Da Rayo ein so großer Menschenfreund ist, könnte er gut als Einzelhund leben, eventuell würde aber auch das Zusammenleben mit einer souveränen Hündin funktionieren. Rayo braucht Menschen, die Erfahrung im Training mit Hunden haben; für Anfänger ist er nicht geeignet. Ein sicher und blickdicht eingezäunter Garten wäre schön. Auf jeden Fall braucht Rayo die Möglichkeit, regelmäßig in gesichertem Gelände laufen zu können, denn ableinbar wird er aufgrund seines starken Jagdtriebs sicher niemals sein.

Rayo ist also nichts für Menschen, die einen Rundum-sorglos-Galgo haben möchten, sondern eher für solche, die Freude daran haben, mit einem jungen Galgo zu arbeiten und als Team gemeinsam zu wachsen.

Update 03.01.2023

Heute möchten wir noch einmal einen Hilferuf für Rayo starten, der seit über einem Jahr im Refugio Desert Hearts Spain bei Murcia auf eine Chance wartet. Seit Anfang letzten Jahres schon sind wir auf der Suche nach einer kompetenten Pflegestelle für den inzwischen drei Jahre alten Galgorüden, für den der Aufenthalt im Refugio mehr und mehr zu einem Problem wird.

Wie bereits berichtet, ist Rayo ausgesprochen freundlich und anhänglich Menschen gegenüber; er liebt es mit ihnen zu spielen oder Zärtlichkeiten auszutauschen.

Rayo hat jedoch ein Problem mit Artgenossen, was wahrscheinlich auf fehlende Sozialisierung gepaart mit schlechten Erfahrungen in der Vergangenheit zurückzuführen ist. Mit einigen kommt er zurecht, anderen gegenüber zeigt er sich angstaggressiv. Da im Refugio die Zeit und Möglichkeit fehlt, mit Rayo in kleinen Schritten an dem Problem zu arbeiten und ihn behutsam an andere Hunde heranzuführen, ist er aus Sicherheitsgründen in einem kleinen Einzelzwinger untergebracht. Wenn er dann die anderen Hunde um sich herum rennen und spielen sieht, führt das für ihn zu einer fast unerträglichen Frustration. Da steht er dann in seinem Zwinger und bellt, während andere um ihn herum spielen und fröhlich sind.

Wir schildern diese Situation bewusst so unverblümt und drastisch, denn das ist sie - Rayo braucht wirklich dringend Hilfe. Ihn zu uns in die Auffangstation zu holen, scheint uns hier auch nicht die Lösung der Wahl zu sein, denn Rayo käme damit sozusagen vom Regen in die Traufe, da er sich auch hier innerhalb einer größeren Gruppe von Artgenossen behaupten müsste. Für einen Hund mit Angstaggression gegenüber anderen könnte das erst recht zu einem traumatischen Erlebnis werden, da er offensichtlich nie gelernt hat, mit seinesgleichen angemessen zu interagieren, geschweige denn innerhalb einer Gruppe mit sich ständig ändernden Mitgliedern zurechtzukommen. Rayo braucht einen Platz, an dem er sich sicher fühlen kann und Beständigkeit erfährt.

Wer kann Rayo helfen?

Update Mai 2023

Rayo bekam Besuch von einer deutschen Unterstützerin des Refugio Desert Hearts Spain. Sie berichtet uns:

„Ende Mai war ich mit meiner Galga Aria in Südspanien unterwegs und habe das Refugio Desert Hearts Spain besucht, um dort meinen Patenhund kennenzulernen. Zufällig haben wir im Refugio auch Rayo gesehen, der dort allein in einem Zwinger saß, da er angstaggressives Verhalten gegenüber anderen Hunden zeigt. Spontan haben wir ihn mit Aria zum Kennenlernen zusammengeführt. Aria ist meist nicht einfach mit anderen Hunden, vor allem mit größeren, und tatsächlich begrüßte sie Rayo sehr unfreundlich. Aber Rayo nahm es gelassen und drehte seinen Kopf einfach beschwichtigend zur Seite. Er näherte sich Aria behutsam an, was ihr gefiel.

Rayo nahm auch zu mir freundlich Kontakt auf. Er hatte keine Berührungsängste und genoss es, von mir gestreichelt und in den Arm genommen zu werden. Rayo war an mir interessiert, aber auf eine ruhige, sehr angenehme Art.

Während wir im Gespräch beisammenstanden, kam Neugier bei den beiden Hunden auf und sie begannen, sich ruhig zu beschnuppern. Sie fanden immer mehr Gefallen aneinander, so dass wir zusammen entspannt etwas über das Gelände gelaufen sind. Ich habe dann Rayo übernommen und beide an der Leine geführt, was auch sehr gut ging. Immer wieder nahm er Blickkontakt zu Marina, seiner Bezugsperson, auf, um sich zu vergewissern, dass er alles richtig macht.

Rayo hat mein Herz berührt und es macht mich traurig, dass dieser noch nicht einmal vier Jahre alte Galgorüde nun schon anderthalb Jahre im Zwinger sitzt. Es war schon im Mai bei meinem Besuch unerträglich heiß dort. Ich wünsche Rayo von ganzen Herzen bald ein gutes Zuhause. Rayo ist ein wunderbarer Galgo!“

Vielleicht macht dieser Bericht jemandem Mut, Rayo einen Pflegeplatz anzubieten, damit wir ihn endlich nach Deutschland holen können. Rayo ist sicher kein einfacher Galgo, wie uns die Tierschützerinnen des Refugios immer wieder berichtet haben. Er braucht erfahrene Menschen an seiner Seite, die ihm Führung geben und bereit sind, mit ihm zu trainieren. Aber auch Rayo hat eine Chance auf ein besseres Leben verdient.

Update 21.08.2023

Vor einer Woche feierte Rayo im Refugio Desert Hearts Spain seinen vierten Geburtstag. Kein Grund zur Freude, denn Rayo wartet nun schon über zweieinhalb Jahre – mehr als die Hälfte seines Lebens! – auf sein Reiseticket in eine Pflegefamilie in Deutschland. Das hat natürlich Gründe, aber es darf keinen Grund geben, einen Hund, der Hilfe braucht, dauerhaft seinem Schicksal zu überlassen. Deshalb wollen wir heute noch einmal über Rayo berichten. Irgendwo muss es diesen einen Menschen geben, der den Schlüssel zu Rayos Glück in Händen hält und wir werden nicht ruhen, bis wir ihn gefunden haben!

Rayo ist ein großer Menschenfreund, der eine enge Bindung zu seinen Menschen eingehen möchte. An der Seite des Menschen blüht er auf, ist aufgeweckt und lernbegierig. Er macht „Sitz“ und „Bleib“ und apportiert freudig, wenn man ihm ein Spielzeug wirft. Jede Art von Zärtlichkeit saugt er glücklich auf und nimmt auch zu Fremden sofort Kontakt auf.

Rayo geht gut an der Leine, wenn er den Menschen am anderen Ende der Leine kennt. Bei Volontären des Refugios zieht er auf Spaziergängen in der Anfangszeit stark, insbesondere wenn er Schildkröten, die im Gelände um das Refugio häufig sind, im Gebüsch wittert. Kennt er den Menschen dann, wird er ruhiger und läuft gut an der Leine. Wir suchen für ihn deshalb einen Menschen, der ihm kräftemäßig gewachsen ist und der ihm Führung und Halt gibt, denn gemeinsame Spaziergänge genießt Rayo. Er ist ein unternehmungslustiger, intelligenter Galgorüde, der noch so wenig von der Welt gesehen hat. Autofahren ist kein Problem für ihn.

Andere Hunde verunsichern Rayo noch sehr. Deshalb braucht er dauerhafte Hundegesellschaft nicht unbedingt zu seinem Glück, berichten uns Marina und Susanne aus dem Refugio. Er zeigt gegenüber anderen Hunden angstaggressives Verhalten, was auch der Grund ist, warum wir ihn nicht einfach in unsere Auffangstation ins Fränkische Seenland holen können. Mehrfach wurde in Spanien versucht, Rayo mit anderen Hunden in einem Zwinger zu vergesellschaften, doch immer legte er dasselbe Verhalten an den Tag: Rayo zeigt starke Unsicherheit und weiß nicht, wie er sich gegenüber den neuen Hunden verhalten soll. Er ist hin und her gerissen zwischen Gesten der Unterwürfigkeit und bellendem Voranspringen in Richtung der fremden Hunde, die er auf Abstand halten will. Das führt dazu, dass die anderen Hunde sich gemeinsam gegen ihn wenden und Rayo mit ihren Zähnen „mundtot“ machen wollen – ein Teufelskreis, der ihn in seinen Ängsten vor anderen Hunden bestätigt. Da das Refugio in diesem Sommer überfüllt ist, lebt Rayo derzeit mit einer starken, souveränen Mastina zusammen, die ihm so viel Respekt einflößt, dass er ihr gegenüber sehr vorsichtig ist, das heißt Blickkontakt und Bellen meidet, um keinen Konflikt zu riskieren.

Im eingezäunten Freilauf blüht Rayo auf, sucht immer wieder die Nähe seiner Bezugsperson und genießt die Bewegungsfreiheit und die gemeinsame spielerische Aktivität. Nichts macht ihn glücklicher, als mit seinem Menschen gemeinsam etwas zu unternehmen. Jede Form von Interaktion mit seinem Menschen begeistert ihn; da hat Rayo viel Entwicklungspotential. Werden andere Hunde hinter dem Zaun des Auslaufs sichtbar, werden sie von ihm verbellt.

Wir wünschen uns für Rayo hundeerfahrene, aktive Menschen mit Zeit und Verständnis für Rayos Unsicherheit und der Bereitschaft, mit ihm zu trainieren. Rayo braucht einen sicher eingezäunten Garten oder Auslauf, damit er sein Bewegungs- und Spielbedürfnis befriedigen kann. Im freien Gelände ableinbar wird er aufgrund seines Jagdtriebs, der sich übrigens auch auf Katzen erstreckt, nicht sein.

Wir sind sicher: Bei den richtigen Menschen hat Rayo das Potential, zu einem wunderbaren Freund fürs Leben zu werden. Diese Menschen gilt es zu finden! Dieser junge Rüde braucht sie so dringend, um seinem Leben nun endlich eine glückliche Wendung zu verleihen.