Bailey

Bailey

Geschlecht:Rüde, kastriert
wartet in:Deutschland, Pflegestelle bei Günzburg
wartet seit:Juni 2023 (bei Marisol seit Dez. 2022)
geboren am:Februar 2021
Größe:ca. 68 cm
Mittelmeerkrankheiten:negativ
Patenschaft:Bailey würde sich über eine Patenschaft freuen.
Paten:Franziska M.
Besonderheit:unsicher, bei Männern ängstlich, ruhig, lieb, Katzentest in D bestanden
Adoptionsvoraussetzung:souveräner Zweithund
letztes Update:28.12.2023

Was wir über Bailey erzählen können ...


19.01.2023

Anfang Januar sind zwei Galgorüden auf Marisols Pflegesofa gelandet, der zimtfarbene Bailey und der schwarze Brave. Sie kommen von einem Jäger, der für seinen üblen Umgang mit seinen Hunden bekannt ist. Darum ist es auch gar nicht verwunderlich, dass der etwa einjährige Bailey ein schweres, mit Angst angefülltes Paket im Gepäck hat.

Für Marisol und ihren Mann Michael, die in einer im oberen Stockwerk liegenden Etagenwohnung in der Nähe von Cádiz leben, gestaltet sich das Leben mit Bailey nicht einfach, denn Bailey hat so große Angst vor dem „Draußen“, dass er die Wohnung am liebsten gar nicht verlassen möchte. Er beginnt schon zu zittern, sobald sich die Wohnungstür öffnet. Unten vor dem Haus angekommen, verrichtet er eilends seine Geschäfte und möchte dann am liebsten sofort wieder zurück nach oben. Auch abends oder nachts im Dunkeln hat er panische Angst, seine Sicherheitsblase zu verlassen.

Zu Marisol hat Bailey inzwischen großes Vertrauen gefasst und fühlt sich in ihrer Gegenwart in der Wohnung sicher, aber für Michael ist es schwer, ihn nach draußen zu führen – mit Männern hat Bailey ganz offensichtlich keine guten Erfahrungen gemacht und so fällt es ihm schwer, ihm zu vertrauen.

Für Bailey suchen wir besondere Menschen – solche, die Erfahrung im Umgang mit Angsthunden haben und die gewillt sind, mit Geduld und Einfühlungsvermögen mit ihm zu arbeiten, ihn zu fördern, aber nicht zu überfordern, ohne Erwartungen an ihn zu stellen, sondern sich über das zu freuen, was er anbietet.

Obwohl Bailey bei Marisol nicht aktiv die körperliche Nähe der anderen dort lebenden Hunde sucht, braucht er dennoch einen souveränen und freundlichen Ersthund an seiner Seite, der ihm die Sicherheit vermittelt, die ihm selbst noch fehlt.

Wer möchte Bailey mit viel Achtsamkeit auf seinem Weg begleiten und ihm zeigen, welche schönen Seiten das Leben für einen Galgo bereithält?

update 23.06.2023

Bailey ist bei uns angekommen.

Bailey ist anfangs etwas vorsichtig, unsicher, taut aber schnell auf und sucht die Nähe zu seinen Menschen. In der Hundegruppe ist er ein fairer, zurückhaltender Rüde, der jedem Streit aus dem Weg geht.

Von seinen neuen Hundefreunden wurde er freundlich und ohne Probleme ins Rudel aufgenommen.

Da Bailey schon in Spanien im Haus gelebt hat wünschen wir ihm nun ganz schnell eine Familie oder auch eine Pflegefamilie.

 

Update 08.07.2023

Neue Fotos von Bailey:
 

Hier sind die Bilder im Überblick zu sehen.

update 13.07.2023

Der zweieinhalbjährige Bailey hat im Leben noch nicht viel Glück gehabt und wenn dieser junge Rüde ein Eckchen vom Glück zu packen bekam, verlor er es umgehend wieder. Das soll sich nun ändern! Die Voraussetzungen dafür sind gut, denn Bailey ist ein menschenbezogener, sanfter und stiller Schatz mit einem Herzen aus Gold.

Bailey wurde von einem Galguero abgegeben, der für seinen schlechten Umgang mit Hunden in Tierschutzkreisen berüchtigt ist. Unsere Tierschutzfreundin Marisol nahm sich des jungen Rüden an und er bezog ein Plätzchen auf ihrem Pflegesofa in Spanien. Leider fand sich trotz langer Suche keine Pflegefamilie für Bailey, so dass er vor drei Wochen in unserer Auffangstation ankam.

Hier überraschte Bailey uns positiv, da er uns von Marisol als ängstlicher Galgo angekündigt worden war. Das Leben in Marisols Wohnung in der Stadt hatte Bailey offenbar sehr verunsichert. Hinzu kam eine ausgeprägte Angst vor Männern, was das Zusammenleben mit Marisols Mann für Bailey erschwerte. Im ländlich ruhigen Umfeld unserer Auffangstation, betreut von ausschließlich Frauen, fasste Bailey schnell neuen Mut und hängte sich an seine neuen weiblichen Bezugspersonen. Kommen Männer zu Besuch, ist Bailey jedoch wie verwandelt und zeigt sich auch uns von seiner ängstlichen Seite. Bei Frauen legt er seine Scheu hingegen schnell ab. Uns folgt er hier wie ein heller, lautloser Schatten durch die Station. Bellen haben wir ihn noch nicht gehört.

Bailey hat ein feines, zurückhaltendes Wesen, ist sehr ausgeglichen und in sich ruhend. So sehr er die menschliche Nähe schätzt, so drängt er sich doch nie auf, sondern tritt auch einmal einen Schritt zurück und lässt einem anderen Hund den Vortritt, wenn der sich nach vorne drängelt. Er ist ein höflicher, feinfühliger Galgo, der alles richtigmachen möchte.

Bailey ist sehr sozial und braucht zu seinem Wohlbefinden unbedingt Hundegesellschaft. Auf der Wiese spielt er schon einmal mit den anderen, wenn es nicht zu hoch hergeht, doch sucht er auch dort immer wieder gerne den Kontakt zu seinem Menschen. Aus Streitigkeiten und Turbulenzen hält er sich heraus und eckt in der Gruppe nicht an.

Wegen seinem feinen Wesen haben wir uns unlängst entschlossen, Bailey mit zu unserer Testkatze nach Hause zu nehmen. Sie hat ihn für gut befunden und er sie! Dort bei der Katze hat er sich gleich an sein früheres Sofa bei Marisol erinnert und ein weiches Kissen im Haus dem spielerischen Treiben der anderen Hunde im Garten vorgezogen.

Wie schön wäre es, Bailey könnte nun bald zu lieben Menschen und einem souveränen Hundefreund in ein ruhiges, ländliches Umfeld ziehen und glücklich werden.

update 21.07.2023

Bailey ist auf eine Pflegestelle umgezogen.

Update 07.08.2023

Baileys Pflegefamilie berichtet:

Am 19. Juli haben wir Bailey in Thalmässing abgeholt. Zuhause hatten wir bereits einen Rückzugsort und geschützten Bereich für ihn mit Donat, Kissen und seinem persönlichen Kuschelteddy eingerichtet. In seinem neuen vorübergehenden Zuhause angekommen hat sich Bailey gleich auf seinen Platz zurückgezogen. Wir haben ihn erst einmal ankommen lassen und weitestgehend in Ruhe gelassen.

Die darauffolgenden Tage waren für uns sehr spannend. Wir konnten Baileys Verhalten studieren und uns ein sehr gutes Bild von ihm machen.

Bailey war stubenrein und ist sofort für sein erstes Geschäft in den Garten gegangen. Die Treppe in den ersten Stock hätte er freiwillig erst einmal nicht betreten, was aber erforderlich war, da unser Leben tagsüber in der Regel im Erdgeschoss stattfindet und sich abends und nachts nach oben in den ersten Stock verlagert. Die ersten zwei Tage wurde Bailey nach oben und wieder nach unten getragen. Die darauffolgenden zwei Tage führten wir Ihn zwar zaghaft, aber doch souverän, an der Leine die Treppe hoch und runter. Mittlerweile ist er sicher und flink hoch und runter unterwegs.

Bailey fühlt sich im Haus am sichersten. Die ersten vier Tage waren wie eine Neuverfilmung von "Findet Nemo": Wir schwimmen aus der Anemone raus und wieder hinein und wieder raus und wieder hinein … Permanent hielt Bailey seinen Fluchtweg zurück ins Haus im Auge und traute sich nur kurz in den Garten und nicht zu weit weg von der Terassentür. An jedem weiteren Tag war zu beobachten, wie er immer seltener nach seinem Fluchtweg schaute und sich immer weiter von der Tür entfernte. Heute kann er es kaum erwarten, hinaus in den Garten zu gehen. Er spielt dort ausgiebig - anfangs noch zögerlich, dann aber immer mehr - mit seinen Geschwistern auf Zeit. Nach und nach wurde aus dem zurückhaltenden Bailey sogar ein fordernder Artgenosse, der seine Geschwister aktiv zu Verfolgungsjagten auffordert, auch schon mal bellt oder einem anderen das Spielzeug streitig macht.

In den ersten Tagen ging Bailey nach wenigen Runden die Luft aus. Fünf Minuten rennen brauchten 45 Minuten hechelnde Regeneration. Heute tobt er schon viele Minuten und rennt ungezählte Runden, bevor er sich dann aber immer noch sichtlich erschöpft in seinen Donat zurückzieht.

Spazierengehen ist so eine Sache. Damit kann sich Bailey immer noch nicht so wirklich anfreunden. Sieht er, wie wir das Geschirr aus der Hundeschublade holen, ist er auch schon klein wie eine Maus unter der Treppe versteckt. Er folgt angeleint uns und den anderen Hunden aus dem Haus (was soll er auch machen – ist er doch an der Leine fest mit uns verbunden). Solange es draußen ruhig, kein Mensch, Auto oder Fahrrad in Sicht ist, läuft Bailey fast schon souverän an lockerer Leine. Aber sobald in Sicht- und Hörweite ein anderes Wesen auftaucht, bleibt Bailey stehen und verfällt in Starre. Mit Fürsprache und einem kurzen „Zupp“ an der Leine können wir uns zwar schnell wieder in Bewegung setzen – Bailey bleibt aber wachsam und fixiert alles, was ihm unheimlich erscheint.

Mit uns zwei Männern hat er gut gelernt zu leben. Er ist uns gegenüber zutraulich, lässt sich streicheln und kraulen, spielt mit uns und folgt uns (wenn er nicht zu müde ist) durchs Haus, befolgt Aufforderungen, nach draußen oder in den ersten Stock zu gehen, und legt sich neben unserem Bett auf seinem Hundebettchen zum Schlafen nieder. Anderen Männern gegenüber ist Bailey allerdings noch wie ausgewechselt. Während fremde Frauen nur vorsichtshalber beobachtet werden, sind Bailey fremde Männer nach wie vor absolut unheimlich. Könnte er fliehen, würde er es tun. Solange sie stumm sind, sind sie nur spooky, aber wehe sie beginnen zu sprechen, dann steht Bailey die Panik in den Augen. Was auch immer Bailey von seinem Vorbesitzer angetan wurde – es sitzt tief und wird da auch noch eine Weile bleiben.

Draußen ist Bailey nur gesichert mit Geschirr, Sicherungsleine, Halsleine und GPS-Sender unterwegs. Er bleibt permanent wachsam, folgt zwar, lässt sich aber nicht zu Verhaltensübungen (Sitz, Platz) überreden. Auch Leckerli werden außer Haus nicht angenommen, was es im Moment noch schwierig macht, Bailey einfache Kommandos oder Bei-Fuß-Laufen beizubringen.

Bailey isst, was man ihm gibt. Am Anfang waren wir wie bei jedem anderen unserer Hunde erst mal skeptisch; nimmt er das Futter an, wird er es vertragen. Aber Bailey ist kein mäkliger oder schlechter Esser. In allerkürzester Zeit hat er seinen Napf mit hochwertigem Futter und sämtlichen Beigaben geleert. Dass er keine Karotten mag, hat mich schwer enttäuscht. Alle unsere Hunde lieben Karotten – nur eben Bailey nicht. Die #Schurpsikarotte, die seine Geschwister leidenschaftlich gern nagen, lässt Bailey links liegen.

Dieser wunderschöne, sensible und durch seine Vergangenheit geprägte Galgo ist eine absolute Bereicherung. Es macht Spaß, seine schnellen Fortschritte in vielen Bereichen begleiten zu dürfen, und motiviert natürlich auch, an dem was wir noch nicht geschafft haben, in kleinen, für Bailey akzeptablen Schritten, dranzubleiben. Wir wollen nichts schönreden; Bailey bleibt noch eine Zeit lang (unklar wie lange) eine Herausforderung. Mann braucht Feingefühl im Umgang mit Bailey und Bailey braucht Zeit, sich seiner Umgebung und allem darin anzupassen bzw. damit umgehen zu können.

Einen Zweithund, an welchem sich Bailey orientieren kann, halten wir für mandatorisch. Auch sollte seine neue Familie gerade am Anfang Zeit und Geduld mit ihm haben. Bailey bleibt nicht gern allein; das haben wir versucht, zehn Minuten und das hat er uns echt übelgenommen. Ist aber ein weiterer Hund im Haus - oder in unserem Falle 2 - dann bleibt Bailey entspannt zurück, wenn die Menschen das Haus verlassen. Bislang war er noch nicht länger als eine Stunde allein mit seinen Geschwistern. Wir haben es aber einfach noch nicht probiert und trauen Bailey zu, dass er durchaus auch etwas länger ohne Menschen im Haus sein kann.

Bailey knabbert nichts an, macht nichts kaputt, spielt meist zurückhaltend und auch schon mal etwas ausgiebiger mit anderen Hunden. Wenn es aber heiß her geht und unser Belial den Chef raushängen lässt, dann zieht Bailey sich zurück und geht Streit aus dem Weg.

Bailey braucht bald seine neue Familie. Sicher würden ihm noch ein paar Wochen in der nun hier zunehmend vertrauten Umgebung guttun, gerade um weiter zu lernen und sich zu entwickeln, aber ewig sollte er nicht bleiben. Bailey braucht sein Für-immer-zu-Hause. Wir gehen davon aus, dass es auch hier wieder etwas Zeit brauchen wird, bis er ankommt, sich öffnet und sicher bewegt. Ist er aber einmal angekommen, dann sollte er beim nächsten Wohnungswechsel auch bleiben dürfen.

Wir wünschen uns für Bailey eine Familie mit Erfahrung im Umgang mit unsicheren Hunden, Zeit und ganz viel Liebe, die Sie bereit sind, Bailey zu geben – Sie werden auch ganz bestimmt viel zurückbekommen.

update 04.10.2023

 

Die Pflegefamilie berichtet:

Bailey wohnt nun seit 11 Wochen bei uns im Landkreis Günzburg.

Einige der anfänglichen Herausforderungen sind mittlerweile verflogen, andere halten sich hartnäckig und fordern immer wieder neue Aufmerksamkeit. Bailey ist im Großen und Ganzen angekommen. Unser Tagesablauf hat sich gut eingespielt. Alle Morgen ist Bailey der erste an der Terrassentür, will zügig nach dem Aufstehen hinaus in den Garten, verrichtet seine Geschäfte und will dann sofort wieder hinein, um noch etwas auf dem Sofa zu entspannen und gemütlich in den Tag zu starten. Die Frühstückszeit wird nicht versäumt. Beim ersten Rascheln steht Bailey parat und schaut eindringlich, um bloß nicht vergessen zu werden. Jetzt ist der Tag für ihn bereit. Er ist hellwach und bereit mit seinen Brüdern zu spielen. An einen Spaziergang ist jedoch noch nicht zu denken. Bailey würde sich mit aller Kraft sträuben, zwänge man Ihn jetzt in sein Geschirr. Beim Griff nach der Leine verkriecht er sich in aller Regel in den hintersten Bereichen des Hauses oder eilt auf seinen geschützten Platz, auf welchen er weiß, dass er dort keinerlei Zugriff „zu befürchten“ hat.

Am Nachmittag steigt auch Baileys Laune für einen Spaziergang. Hier ist es entscheidend, ob man nur nach seinem Geschirr greift, oder denen von allen Fellnasen. Allein geht Bailey gar nicht gern auf die Hunderunde, er orientiert sich viel lieber an seinem (jüngeren) Bruder Belial und ist in der Gruppe deutlich entspannter, aber auch maximal unaufmerksam gegenüber seinen Menschen, weshalb er auch immer wieder allein zu Trainingseinheiten aufbrechen muss, denn nur so ist Bailey trainingsbereit und aufmerksam, dafür aber deutlich ängstlicher und vorsichtiger.

Das Abendessen wird von Bailey mit besonderer Spannung erwartet. Dieses ist für uns aus zeitlichen Gründen immer mit besonderer Abwechslung ausgestattet, während Frühstück und Mittagessen einfacher gehalten sind. Es gibt geliebte Leckereien als Beilagen, Selbstgekochtes, einen Teelöffel Hunde-Öl ins Futter und immer wieder Besonderheiten. Die einzelnen Zutaten werden aber nicht besonders gewürdigt. Bailey ist kaum am Napf, ist er auch schon leer – man weiß ja nie, ob nicht doch ein Konkurrent das Futter streitig machen könnte.

Unsere gemeinsamen Abende können nun so oder so verlaufen. Seit Bailey bei uns wohnt ist das Heimkino deutlich leiser geworden. StarTrek oder StarWars habe ich schon seit 11 Wochen nicht mehr gesehen, denn laute Geräusche bedeuten für ihn Stress. Auch fällt auf, dass wenn Männerstimmen auftauchen, die er nicht zuordnen kann, dass Stresslevel steigt. Wir geben Bailey dann die Möglichkeit sich ins Schlafzimmer zurückziehen zu dürfen, was er auch gern annimmt.

Apropos Stress: Natürlich dürften wir nicht verschweigen, dass nicht immer alles glatt läuft. Bailey neigt zu regelrechten Panikattacken. Sie kommen völlig unvorhergesehen, zwar immer seltener als noch am Anfang, aber doch immer wieder. Einen Auslöser oder eine schlüssige Ursache können wir nicht festmachen, da sich weder Lautstärke noch Raumtemperatur oder Fütterungsverhalten plötzlich ändern. Wir haben auch mit unserer Haustierärztin über dieses Verhalten gesprochen. Da sie aber nie selbst dabei ist, kann auch sie nur mutmaßen – ebenso wie wir. Wir gehen davon aus, dass der Auslöser für den plötzlich einsetzenden Stress aus Bailey selbst herauskommen muss. Aus seinen Erfahrungen, Träumen, dem, was er erlebt hat und weniger aktuellen Umgebungseinflüssen. Vielleicht gibt es ein Trigger, den wir nicht wahrnehmen, vielleicht aber auch nicht. Dass Ganze äußert sich in einer Phase von wenigen bis vielen Minuten in verharrender Position mit heftigem Hecheln. Mal ist es 22 Uhr, mal 2 oder 3 Uhr in der Nacht, also auch wenn es völlig ruhig ist, und das Dorf und wir schlafen.

Was hat sich sonst noch verändert? Die rein-raus-Rennereien, welche wir in unserem letzten Bericht beschrieben haben, wo Bailey permanent seinen Fluchtweg zurück in Haus im Auge behielt, sind vollständig verflogen. Bailey hat an Ausdauer gewonnen und gewollt etwas Gewicht verloren, genauer Fett gegen Muskel getauscht. Er spielt ausgiebig, sowohl drinnen als auch draußen mit seinen Brüdern, besonders mit Lucifer. Spielzeug wird regelrecht gebunkert und nicht so gern geteilt. Was er hat, hat er und gibt es auch nicht so schnell wieder her. Zu Lucifer hat sich ein innigeres Verhältnis aufgebaut. Man schläft auch schon mal nebeneinander und die Zuneigung ist nicht nur sichtbar, sondern irgendwie auch spürbar. Zu Hunderunden hatte ich weiter oben schon geschrieben. Hier haben die Planung und Gestaltung einen wesentlichen Einfluss auf Baileys Verhalten. Sorgen andere Hunde, Fahrräder, Kinder oder Menschen allgemein, nach wie vor für Stress und Angst, ist er in der Abgeschiedenheit gut führbar und kann seine Umgebung erkunden und entdecken. Schleppleinentraining und Rückruf sind noch ausbaufähig, auch „Sitz“ gehört weiterhin nicht zu seinen Lieblingsaktivitäten, aber wir machen kleine Fortschritte. Bailey bricht weiterhin mit uns nur mit Sicherheitsleine, Geschirr und GPS-Sender auf.

Bleibt zu sagen, dass Bailey noch immer und immer mehr eine Bereicherung ist. Wir lernen gegenseitig voneinander, machen sicher auch Fehler, aber ziehen immer hilfreiche Schlussfolgerungen daraus. Bailey ist sehr brav im „ohne Menschen sein“, wenn er mit seinen Brüdern bis zu 3 Stunden zu Hause auf uns wartet. Heute wird er (bzw. natürlich alle 3) zum ersten Mal mit seiner/ihrer Hunde-Nanny allein sein. Wir berichten gerne im Anschluss wie es war. Kommende Woche muss sich Bailey einer kurzen Narkose unterziehen, um seine Zähne genauer zu begutachten und zu sanieren, denn seine Zahngesundheit ist aktuell leider eher schlecht, was wir natürlich im Sinne der Erhaltung des Gebisses durchführen lassen werden. Auch hierzu berichten wir gern im Anschluss mehr.

Wir sind keine Experten, aber Bailey sucht Menschen, die Zeit, Geduld, ganz viel Einfühlungsvermögen und Liebe mit und für ihn haben. Er ist ein besonderer Galgo, und wartet, bis er sein Für-Immer-Zuhause gefunden hat, hier bei uns.

update 28.12.2023

 

Gerade bei den unsicheren, ängstlichen Hunden freuen wir uns immer besonders, wenn sie nicht mehr umziehen müssen sondern längst auf ihrem eigenen Sofa sitzen. Das Pflegestellen-Versager-Virus hat zugeschlagen. Wir freuen uns sehr!