18.02.2023

Duende wurde von FBM am 04.01.2023 als vor Angst schlotternder, kleiner, ganz zarter Rüde vorgestellt. Ein Galgo, dessen Post über 1500 Menschen berührt hat – so auch seine derzeitige Pflegestelle. Und schwups ist er am 28.01. im Fränkischen Seenland angekommen, um gleich Richtung Schwäbisch Hall weiterzureisen. Seit nun genau 3 Wochen kennt Duende das Leben im Haus, ein weiches Körbchen, viele Leckerlis und Schmuseeinheiten. Bereits beim Heraussteigen aus dem Transporter wurde klar: Duende ist schüchtern, vorsichtig, sicherlich auch bei der einen oder anderen Gelegenheit ängstlich, aber ein wirklicher Angsthund ist Duende nicht! Sehr schnell hat er sich in den Alltag eingelebt, Autofahren, Treppen (auch gerne offen), Staubsauger, Fernseher - all diese Dinge waren vom ersten Tag an keinerlei Problem für ihn. Die Routine im Pflegehaushalt war schnell erkannt und akzeptiert – außer das Pieseln draußen, das hat etwas länger gedauert 

Duende ist im kleinen Rudel schnell angekommen. Er ist in jedem Fall kein Hund für eine Einzelvermittlung, ein Fellfreund mit Selbstbewusstsein, an dem er sich in der einen oder anderen Situation orientieren kann, ist wichtig für ihn. Also keine Einzelvermittlung.

Die Pflegestelle vermutet, dass Duende ganz klassisch recht reizarm aufgewachsen ist und gelebt hat. Nervös wird er, wenn er draußen von irgendwo her Stimmen hört, die dazugehörigen Personen aber nicht sehen kann. Gehörigen Respekt hat er vor jungen Männern, gerne dunkelhaarig, und das Gehen um Ecken ohne dahinter sehen zu können, ist auch nicht seins. Kommt dann noch unverhofft jemand herumgeschossen, muss man ihn richtig fest im Griff haben, da der Satz zur Seite bei zwischenzeitlich 22 Kilo Standfestigkeit abverlangt. Aber er ist gleichzeitig ein sehr neugieriger und wissbegieriger Galgo und bestechlich ist er auch! Also die besten Voraussetzungen für viel Entwicklung in die richtige Richtung.

Duende wurde bei FBM als jetzt 8-jährig geschätzt. Er ist sicherlich schon ein etwas älterer Hund, aber 8 Jahre, das kann von der Pflegestelle nicht bestätigt werden. Er wirkt von seinem Wesen her in jedem Fall jünger. Was sehr auffällig ist, ist sein heruntergerockter Körper. Da er aus einer Beschlagnahmung kommt - was in Spanien schon was heißt – sieht man, dass er bisher wirklich kein schönes Leben hatte. Neben Bissnarben und einer leicht verkürzten Rute (eigentlich nicht wirklich sichtbar) sind vor allem seine Liegeschwielen sehr auffällig. Aber auch das wird und die 3 Kilo mehr stehen ihm auch sehr gut!

Duende ist ein gelehriger Hund. Nach er in den ersten 3 - 4 Tagen alles über den Haufen gerannt hat, was sich zwischen ihm und der Futterschüssel befand, wartet er nun ganz brav, ohne auch nur im Ansatz daran zu denken, die bereits fressenden Hunde zu stören, auf die eine - nämlich seine - Schüssel. Wirklich beeindruckend! Er klaut auch nicht. Eine liebevoll aber gleichzeitig klare Ansage ist das, was er braucht um zu verstehen, was geht und was nicht.

Und eigentlich ist Duende gar kein Galgo. Vielmehr ist er ein kleines, körperkontaktorientiertes Whippchen in Galgoklamotten. Er ist sehr anhänglich, im Büro eines Freundes liegt er unterm Schreibtisch mit Pflegefrauchenkontakt. Beim Tierarzt (nur Übung für ihn, Patientin war eine andere Fellnase) wird gerne der Pflegefrauchenschoß als Kopfkissen benutzt. Er bindet sich sehr schnell, sehr doll - zumindest an Frauen. Und im Park, wenn mal kurz jemand anderes die Leine hält, weil Pflegefrauchen die Häufchentüten wegbringt, ist er maximal irritiert, ob die Auserkorene wohl wieder zurück kommt. Jede Streicheleinheit genießt er so, dass ihm sofort die Äugchen zufallen. Alles wunderbare Voraussetzungen für eine tolle Mensch-Hund-Beziehung.

Duende ist ein Direkt-ins-Herz-Gucker, der natürlich noch in unserer Zivilisation ankommen muss. Aber das wird, das Rüstzeug dazu hat er bereits im Gepäck!