Update 26.09.2023

Mateo ist bei uns angekommen.

Mateo braucht nur ganz kurz, dann liebt er seine Bezugsperson auch schon und möchte immer ganz nah sein.

Sein Bruch am Vorderbein ist soweit gut verheilt, aber er schont natürlich bei Belastung noch. Was ihn aber nicht davon abhält auf der Wiese beim wilden Spiel mitzumischen. Da sieht man dann gleich, dass er eben trotzallem ein junger Hund ist. 

Mateo hat auch mit den Hinterbeinen leichte Probleme. Wir hoffen mit guter Ernährung und entsprechender Physio kann er noch ein wenig an "Kraft" aufholen. Im Moment jedenfalls ist er in den Sprunggelenken doch noch sehr durchtrittig.

Außerhalb seiner gewohnten Umgebung zeigt er sich noch unsicher und braucht etwas Hilfe, die er aber gut annimmt und sich dann auch von seinen Menschen schnell beruhigen lässt und die "Hürde" auch gut zusammen meistert. 

Update 19.10.2023

Das Schicksal von Mateo hat viele bewegt. Der erst zwei Jahre junge Galgorüde wurde mit einer offenen Trümmerfraktur von Elle und Speiche des rechten Vorderbeins Ende April 2023 an einen Baum gebunden und zum Sterben zurückgelassen. Mehrere Tage harrte er dort unter Schmerzen aus, bei großer Hitze, ohne Wasser und Nahrung. Seine Retterin begrüßte er dennoch freudig wedelnd, dankbar, dass ein Mensch sich seiner annimmt.

So kam Mateo in die Obhut der Fundación Benjamín Mehnert. Das Bein wurde Anfang Mai in einer Operation mittels einer Stahlplatte gerichtet. Da er Bruch bei seiner Ankunft stark entzündet war, musste Mateo im Hospital der FBM lange mit einem Antibiotikum behandelt werden. Mateo erwies sich als unkomplizierter, lieber Patient, der jede Form von Zuwendung des Personals genoss.

Ende September kam Mateo dann in unserer Auffangstation im Fränkischen Seenland an und macht seinem Ruf als Charmeur alle Ehre, wenn er seine Menschen erst einmal kennt. Fremde bereiten ihm hingegen erst einmal Unbehagen und er verbellt sie. Männer verunsichern ihn deutlich mehr als Frauen. Allein der Klang einer Männerstimme kann Mateo in Angst versetzen. Seinen weiblichen Bezugspersonen hat er sich hingegen schnell eng angeschlossen, genießt ihre Nähe und Zuwendung in vollen Zügen und freut sich riesig, wenn sie die Station betreten.

In der Gruppe der Hunde zeigt er sich als sozialer Mitbewohner, der sich schön in die Gruppe einordnet. Auch fremde Hunde stellen kein Problem für ihn dar.

Der operierte Vorderlauf ist momentan noch etwas geschwollen. Belastet Mateo das Bein zu stark, hinkt er danach. Jung und bewegungsfreudig, wie Mateo ist, kommt es öfters vor, dass er sich überanstrengt. Er will unbedingt mit den anderen Galgos mithalten und gibt alles, um den gesunden Hunden und seiner ganzen Galgo-WG in nichts nachzustehen. Im Auslauf muss er seine angestaute Energie loswerden und rennt voller Elan mit den anderen Galgos um die Wette, auch wenn er danach in Schonhaltung von der Wiese hinkt. Da müssen wir Mateo öfters bremsen und es täte ihm gut, wenn er täglich durch wohldosierte Bewegung und Spaziergänge ausgelastet würde, ohne sein Bein zu überlasten.

Auch Mateos Hinterhand ist momentan noch zu schwach. Die Sprunggelenke sind durchtrittig, aber wir hoffen, dass sich das durch Bewegung, gezielte Physiotherapie und ausgewogene Ernährung noch bessern wird.

Mateos größte Herausforderung stellen momentan neben dem Kontakt zu Männern Straßen und Autos dar. Da ergreift ihn leicht Panik und man muss in einigem Abstand zur Straße warten, bis kein Auto in Sicht- und Hörweite ist, um die Straße zu überqueren. Ein Leben in der Stadt ist aus diesem Grund undenkbar für Mateo; zu groß wäre der Stress, dem er zwangsläufig ausgesetzt wäre. Wir üben natürlich fleißig solche Situationen, um Mateo mehr Sicherheit zu geben.

Wir sind der Überzeugung, dass Mateo Physiotherapie für seinen operierten Vorderlauf und seine schwache Hinterhand guttun würde, doch können wir ihm dies in unserer Auffangstation nicht bieten. Wir suchen aus diesem Grund dringend eine erfahrene Pflegefamilie mit mindestens einem souveränen Hundepartner im ländlichen Raum – noch lieber natürlich gleich eine Familie für immer – für diesen jungen, liebenswerten Galgo!

update 21.11.2023

Mateo ist auf ein Pflegesofa umgezogen.

update 11.12.2023

Mateo war anfangs ziemlich verschüchtert und hatte vor jedem unbekannten Geräusch Angst. Sei es die Kaffeemaschine, der Geschirrspüler oder auch eine Zimmertür, die zu schnell geöffnet wurde. Er konnte nicht im gleichen Raum sein wie mein Mann, sondern zog es vor neben an auf der Decke zu bleiben, bis die 'gefährliche' Person zu Bett gegangen war. Dann kam er gerne zu mir und Bonnie auf's Sofa und ließ sich streicheln. Das hat sich definitiv gebessert und er liegt jetzt gerne mit Bonnie zusammen auf dem Sofa, auch wenn mein Mann im Raum ist. Generell orientiert sich Mateo sehr stark an Bonnie in Bezug auf, wie mache ich was und was ist erlaubt und was nicht. Seine Beziehung zu mir war von Anfang an relativ vertrauensvoll. Er kam und wollte Streicheleinheiten, freute sich jedesmal, wenn ich vom Einkaufen wiederkam oder nur aus dem Garten. Seine Angst vor Autos hat sich deutlich gebessert. Konnte er anfangs nicht einmal an geparkten Autos vorbeigehen, stören ihn diese jetzt gar nicht mehr. Auch vorbeifahrende Fahrzeuge sind in Ordnung, solange er sich hinter mir verstecken kann und sie fest im Blick hat. Allerdings bei großen Fahrzeugen wie Müllautos hat er immer noch den starken Drang wegzulaufen. Männer sind immer noch ein Problem, wenn auch nicht mehr so extrem. Treffen wir beim Spazierengehen Männer, bleibt er am liebsten hinter mir, versucht aber nicht mehr wegzukommen. Zu nahe kommen darf ihm aber noch keiner (auch nicht mein Mann). Frauen dagegen stellen offenbar keine Bedrohung da. Beim Besuch bei meiner Mutter, hat er sich sofort streicheln lassen und kam sogar und forderte Aufmerksamkeit von ihr. Mit den anderen Hunden hat Mateo bisher gar kein Problem. Weder mit anderen Galgos, noch mit meinen Nicht-Galgos. Im Gegenteil: Zum Toben und Rennen auf der Wiese kommt ihm mein Mischling gerade recht, der ebenfalls recht schnell rennen kann und sehr energiegeladen spielt. Bonnie ist ihm da offensichtlich nicht lauffreudig genug. Ein kleines Problem haben wir noch mit der häuslichen Sauberkeit. Vermutlich ist er noch zu schüchtern, um anzuzeigen, dass er mal raus müsste (außerhalb der täglichen Spaziergänge). So landen kleine, wie auch manchmal große Geschäfte doch mal im Haus. Wir versuchen ihn so alle 2 Stunden mal in den Garten zu locken, damit er dort pieselt, doch das klappt nicht immer. Lag vielleicht auch daran, dass wir so viel Schnee hatten und es richtig kalt war. Aber ich bin ganz zuversichtlich, dass wir das noch hinkriegen. Bei Spaziergängen läuft er schön an der Leine. Meist bleibt er noch hinter mir, aber hin und wieder läuft er auch voraus. Auch da orientiert er sich gerne an Bonnie, lässt sich aber auch genauso gerne von den anderen zum Spielen animieren (ist ein kleines Problem, da Mateo ja an der Leine ist). Schnee findet Mateo ganz toll und war mit Begeisterung dabei, als es um das Durchpflügen des Tiefschnees ging. Muskelmäßig fehlt es allerdings doch noch ziemlich. Böschungen, die Bonnie in einem Satz nimmt, muss er noch raufkrabbeln. Wenn Schnee und Eis jetzt wieder weg sind und alle Gassiwege wieder begehbar, sollte sich das, zusammen mit den Physio-Übungen, aber hoffentlich schnell geben.

30.01.2024

Mateo war heute in der Tierklinik. Die Platte in seinem Vorderbein wurde entfernt. 

Jetzt heißt es ein paar Wochen langsam machen.

In den 8 Wochen, die Mateo jetzt bei uns ist, hat er sich mächtig entwickelt. Von einem sehr unsicheren Hund zu einem aufgeschlossenen und freundlichen Rüden, der stets für Streicheleinheiten zu haben ist und diese auch aktiv von mir fordert. Geschirrspüler und Kaffeemaschine beunruhigen ihn nicht mehr und auch der Fernseher hat seinen Schrecken verloren.

Mateo hat sich wunderbar in mein Rudel von Galgo und Nicht-Galgos integriert und kommt mit allen gut aus. Auch mit unserer Katze hat er keine (ernsthaften) Probleme. Wenn ihn der jugendliche Übermut überfällt, versucht er schon mal sie herumzuschubsen, doch er lässt sich schnell und einfach abrufen.

Seine anfängliche Angst vor Fahrzeugen aller Art, hat sich fast ganz gegeben. Souverän kann er an geparkten Autos vorbeigehen und auch fahrende PKWs stellen kein Problem mehr dar. LKWs werden noch misstrauisch beobachtet, lösen aber keinen Fluchtreflex mehr aus. Anders sieht die Sache noch mit vorbeifahrenden Zügen aus.  Daran arbeiten wir noch.

Mateo geht inzwischen selbstbewusst an der Leine und übernimmt auch gern mal die Führung. Draußen ist  er an  allem interessiert, zieht aber nicht an der Leine. Im Haus ist er ruhig und liebt ausgedehnte Ruhephasen auf dem Sofa.

Die häusliche Sauberkeit hat sich ebenfalls zum Besseren gewendet. Allerdings braucht er noch manchmal die Erinnerung, um in den Garten zu gehen und dort seine Blase zu leeren. Kommt diese nicht (rechtzeitig), gibt es noch den einen oder anderen See.

Die Platte, die er wegen seines Trümmerbruchs in Spanien bekommen hatte, wurde inzwischen herausgenommen. Zur Zeit erholt er sich von der OP und wir erwarten das Fädenziehen in ca 14 Tagen. Danach benötigt Mateo langsame Aufbauarbeit, damit sich die Löcher im Knochen schließen können.

update 04.04.2024

Mateo ist nun seit 4 Monaten Teil unseres Rudels und er hat sehr viel in dieser Zeit gelernt.

Spaziergänge an der Leine kann er in vollen Zügen genießen und gezogen wird nur bei Wildsichtung. Dann allerdings merkt man deutlich, dass der Muskelaufbau voran geht und es ist doch eine gewisse Standhaftigkeit gefragt. Mit den Hunden unseres Rudels kommt Mateo ausgezeichnet aus, doch orientiert er sich in ungewohnten oder für ihn (immer noch) beängstigenden Situationen, stark an unserer ersten Galga. Mateo sehen wir nicht als Einzelprinz, denn er ist immer noch ein eher unsicherer Kerl und braucht einen selbstbewussten Ersthund.

Mit unserer Katze hat es leider nicht geklappt. Nachdem er anfangs sogar mit ihr im Bett kuscheln konnte, fing er mehr und mehr an die Katze als Beute zu sehen, so dass die Katze beschlossen hat, lieber in den Schuppen zu ziehen. Auch unser neuer Pflegewelpe wird, wenn sie sich schneller bewegt, zum Teil als Beute betrachtet.

Zuhause ist Mateo ein sehr ruhiger und zurückhaltender Galgo. Zum Teil folgt er mir auf Schritt und Tritt und genießt jede Streicheleinheit, die er bekommen kann. Auch gemeinsames Kuscheln auf dem Sofa kann Mateo in vollen Zügen genießen, ohne dabei aufdringlich zu werden.

Seine Bein-OP hat Mateo gut überstanden. Nur eine kleine Schwellung im Bereich des Handgelenks ist noch zu sehen. Er belastet das Bein normal und nur nach längerem Laufen auf der Wiese merkt man noch, dass es noch nicht zu 100% in Ordnung ist. Für Mitte April ist ein letzter Röntgentermin angesetzt, um sicher zu stellen, dass die Infektion keine Schäden am Knochen verursacht hat. Die Beweglichkeit des Gelenks lässt noch etwas zu wünschen übrig, doch mit etwas Übung wird sich auch das wieder geben.

Alles in allem ist Mateo ein äußerst liebenswerter, ruhiger und sozialer Galgomann, der jedem, der ihm Zeit und Raum gibt Vertrauen zu fassen, das Herz stehlen wird.