Wann gilt ein Hund als gerettet? Und was kommt danach? – Das ist ein Thema mit vielen Variationen, mit dem wir uns im Tierschutz immer wieder konfrontiert sehen.

Erster Schauplatz: 6 Welpen werden in der Provinz Sevilla in einem Erdloch entdeckt, zusammen mit ihrer Mutter, einer Galga, die ihre Kinder in Schutz dieses Lochs zur Welt gebracht hatte. Tierschützer retten die ganze Familie.

Zweiter Schauplatz: Fast zur gleichen Zeit werden 6 unterernährte, von Parasiten aufgefressene cremefarbene Welpen in einer Perrera entdeckt. Tierschützer finden bei der Abholung dort zwei schwarze Welpen, die sie auch noch einpacken.

Alle gerettet! Alle von den Tierschützern von Mastines en la Calle liebevoll gepäppelt und gesund gepflegt. Die Muttergalga und drei Welpen haben (Pflege-)Familien gefunden. An diesem Punkt versiegt das Interesse vieler Menschen. Die Leidensgeschichte dieser Welpen ist ja zu Ende.

Aber Moment! Ihr Leben soll doch jetzt erst richtig beginnen! Was ist passiert? – Pech gehabt, liebe Welpen. Ihr seid von Geburt an mit einem Stigma behaftet, das ihr niemals abschütteln könnt, so liebenswert ihr auch sein mögt. Ihr seid MISCHLINGE!

Unsere Perspektive ist natürlich eine andere und wir wissen, dass es Menschen gibt, die diese Perspektive teilen. Menschen, die einem Hund aus dem Tierschutz ihr Herz öffnen, obwohl oder gerade weil er ein Mischling ist. Bei den gestromten Welpen ist die Mutter eine Galga, der Vater unbekannt. Die Welpen aus der Perrera sind Jagdhund-Mischlinge. Alle Welpen blicken fröhlich und unbeschwert in die Welt und könnten sich schon Ende Januar auf die Reise in ihre Pflegefamilien machen, wenn sich denn welche bei uns melden würden. Sonst müssen sie diese für ihre Entwicklung so wichtige Phase ihres Lebens leider in einem Zwinger verbringen.

Deshalb unser dringender Appell: Bitte helft uns, damit diese 11 Hundekinder nicht im Tierheim aufwachsen müssen. Maelyn, Linda, Lola, Ayla, Anni, Timea, Lord, Faruk, Mika, Dreamer und Pablo-Santana… sie alle brauchen Euch!