Geschlecht: | Hündin, kastriert |
wartet in: | Deutschland, Pflegestelle bei München |
wartet seit: | Nov. 2022 |
geboren am: | 10.10.2019 |
Größe: | ca. 60 cm |
Mittelmeerkrankheiten: | negativ |
Patenschaft: | Galena würde sich über eine Patenschaft freuen. |
Paten: | Nicole Unger, Maria und Markus Berg, Daniela K. |
Besonderheit: | in vertrautem Umfeld lustig und spielfreudig, sonst sehr ängstlich, katzenverträglich |
Adoptionsvoraussetzung: | Zweithund, ländliches Umfeld |
letztes Update: | 18.11.2024 |
Die schüchterne Galena wartet schon bald ein Jahr, bei der FBM entdeckt zu werden.
Galena ist bei uns angekommen.
Galena ist eine sehr scheue Hündin, die schnell auch panisch reagieren kann.
Sie bekommt jetzt alle Zeit, sich langsam an uns Menschen hier zu gewöhnen. Schritt für Schritt, in ihrem Tempo.
Mit ihren vierbeinigen Hausgenossen hat sie keine Probleme, sie liegt gern mit den anderen Hunden zusammen in einem Hundebett und teilt auch ihren Napf mit jedem.
Galena wurde im November letzten Jahres aus der Perrera San Antón gerettet. Seit Anfang Dezember wartet sie in unserer Auffangstation im Fränkischen Seenland auf ihre (ganz besonderen) Menschen.
So fangen einige unserer Profiltexte an. Doch was heißt: „sie wartet“? Galena ist eine so ängstliche Hündin, dass sie nicht wartet, sondern eigentlich nur darauf zu hoffen scheint, dass ihr der Himmel nicht auf den Kopf fällt und sie den Tag irgendwie übersteht.
Galena ist in einer Weise ängstlich, dass es wirklich sehr viel an Feingefühl braucht, um bei ihr ganz kleine Bausteine des Vertrauens aufeinandersetzen zu können. Man wird jetzt sagen: „Was mag die arme Galga in ihrem bisherigen Leben bloß erlebt haben?“. Tatsächlich könnte es aber ebenso gut sein - und das halten wir für wahrscheinlicher - dass sie wirklich gar nichts erlebt oder kennengelernt hat.
Viele Galgueros halten ihre Hunde in dunklen Erdbunkern mitten auf einem abgelegenen Feld. Sie sagen, dass sie das aus Sicherheitsgründen tun, um Diebstählen vorzubeugen und weil in einem solchen Bunker im Sommer einigermaßen erträgliche Temperaturen herrschen. Viele der so gehaltenen Hunde kennen nicht viel mehr als die Dunkelheit, die sie umgibt, und wenn sie mal aus dem Verlies herausgelassen werden, ist es höchstens die unmittelbare Umgebung eines Geheges, in dem sich der Verschlag befindet, die sie erkunden können. Wenn sie in ihren jungen Jahren eine solche Haltung erfahren haben, haben sie sonst nichts erfahren und so erschreckt sie fast alles, was für andere in der Welt draußen normal ist: unbekannte Geräusche (wie das Rauschen der Blätter in den Baumwipfeln), unheimliche Gegenstände, die sie vorher noch nie gesehen haben, Bewegungen, auch ganz normale, von Menschen, die mit irgendetwas beschäftigt sind. Sie sind in höchstem Maß Opfer von Deprivation geworden. Interessanterweise werden solche Hunde oft etwas mutiger, wenn die Nacht hereinbricht und fangen dann an z.B. den Garten zu erkunden, im Schutz der ihnen vertrauten Dunkelheit.
Wir wissen nicht, ob Galena zu dieser Gruppe von Hunden gehört und auch nicht, wie sie die ersten drei Jahre ihres Lebens verbracht hat, bevor sie in einer Tötungsstation landete. Sicher ist, dass die Außenwelt, auch die für sie zurzeit sehr begrenzte, sie in Angst und Schrecken versetzen kann. Es reicht ein unbeabsichtigt losgetretener zu rollen beginnender Kieselstein, um bei ihr eine Panikreaktion auszulösen.
Hunde wie Galena wirken auf Unkundige oft gar nicht so fluchtbereit. Aber hier darf man Angststarre und ein sich in einer Ecke Ergeben und Streicheleinheiten über sich ergehen lassen nicht mit aufkeimendem Vertrauen verwechseln. Man muss ihr Zeit geben zu entscheiden, ob sie das zulassen möchte oder nicht und das kann dauern.
Tanja, unsere Verhaltenstrainerin, hat eine sehr einfühlsame Art mit Angstnäschen wie Galena umzugehen, ruhig, nicht fordernd, aber doch klitzekleine Schritte anbietend. Man kann mit Galena nicht einfach mal eben zu einem Spaziergang aufbrechen. Vorher sind ja schon einige Hürden zu nehmen: Mantel anziehen, Geschirr anziehen, sich dabei berühren lassen. Das Gehege zu verlassen ist ein großer Schritt, man muss sie geduldig schauen lassen, und das kann dauern und bedeuten, dass man nur wenige Meter weit kommt und nach einer ganzen Weile des Schauens und Beobachtens einfach wieder in die inzwischen gewohntere, sicherere Umgebung zurückkehrt.
Mit ihren vierbeinigen Hausgenossen hat Galena keine Probleme, sie liegt gern mit den anderen Hunden zusammen in einem Hundebett und teilt auch ihren Napf mit allen.
Aus dem Gesagten sollte klar geworden sein: Galena wird Zeit, Geduld und sehr viel Einfühlungsvermögen brauchen, um in kleinen Schrittchen aus ihrem inneren Verlies herauszufinden.
Galena ist auf ein Pflegesofa umgezogen.
Galenas Pflegefamilie berichtet:
Galena, hier Leni genannt, ist jetzt gut 8 Monate bei uns am ruhigen, fast schon dörflichen Stadtrand. Lenis Welt ist zwar nach wie vor begrenzt, aber innerhalb ihres kleinen Reiches ist sie zu einer nahezu angstfreien, lustigen, interaktiven, manchmal fordernden und mit einem großen Talent für Innendekoration ausgestatteten, fröhlichen Galgodame geworden.
Viele kleine Schritte ist sie seit ihrem Einzug bis jetzt gegangen. Immer in ihrem eigenen Tempo. Mal von sich aus, manchmal hat sie aber auch unsere Angebote angenommen. Gelegentlich hat sie uns auch überrascht. Da sie nichts kannte, hatte sie auch keine Ängste gegenüber fremden Dingen, die wir im Alltag nutzen wie Staubsauger, Besen und sogar den Rasenmäher. Der war in der Anfangszeit sogar ihr bester Freund, da er einerseits alle Geräusche der Außenwelt übertönte, sich andererseits aber auch ständig bewegte. Neugier ist durchaus eine Eigenschaft, die Leni innewohnt!
Auch ist ihr die Nähe zu uns und den anderen Hunden, bestehend aus Windigen und nicht Windigen, sehr wichtig. Auch, wenn es ihr deutlich schwerer gefallen ist, zum Mann im Haus Vertrauen aufzubauen. Abseits zu sein ist mittlerweile nur in seltenen Fällen ihr Ding. Gleich morgens muss sie erst einmal ausgiebig geknuddelt werden. Auch tagsüber fordert sie das ein und kann sich dabei auch mal mitten rein drängen, oder ihre langen Beine fordernd einsetzten. Unter den Hunden ist sie von Anfang an ein akzeptiertes Mitglied, das ihren Standpunkt auch gut vertreten kann, ohne jemals grob zu werden. Auch die Katzen haben schnell gemerkt, dass sie eine soziale Mitbewohnerin ist.
Alleine mit den anderen Hunden zu bleiben, war und ist kein Thema für sie. Stubenrein ist sie seit längerem auch, allerdings gilt es hier die etablierten Tagesroutinen einzuhalten, dann klappt das prima! Im Garten eröffnet sie gerne das Spiel. Sehr zur Freude eines Galgobuben hier, der trotz seiner mittlerweile knapp 9 Jahre immer ein inneres Kind geblieben ist. Auch der 6 Monate alte Cosmo lässt sich dann nicht lange bitten.
Bei Autofahrten ist sie total entspannt, allerdings muss für den Weg zum Auto durchaus einiges an Zeit eingeplant werden, denn außerhalb ihrer kleinen Welt von Haus und Garten, die sie mittlerweile gut einschätzen kann, ist sie nach wie vor sehr gehemmt und weiterhin auch manchmal panisch. Da helfen ihr auch die anderen Hunde nicht wirklich, da sie zu sehr auf die Aussenwelt fokussiert ist. Je weiter und offener ein Gelände ist, plötzlich dann womöglich noch fremde Menschen auftauchen, umso gefangener ist sie in sich selbst.
Im Wald oder in unserer Siedlung macht sie durchaus, mit kurzer oder längerer Beobachtungszeit sowie ausgiebigen Orientierungspausen, ihre Schrittchen. Wenn sie dann allerdings merkt, es geht Richtung Heimat, geht sie zielstrebig und lässt sich auch von vorbeifahrenden Autos nicht beirren. Ja, Lenis Welt ist nach wie vor noch klein, aber gleichzeitig mittlerweile auch so reich an fröhlichen und unbeschwerten Tagen. Wir sind sicher, sie wird in vielen kleinen Schritten noch einige Grenzen überwinden. Sie hat bis hierhin viel gemeistert und wird die Welt weiter, Stück für Stück, in Ihrem Tempo in ihr Leben integrieren.
Wir wünschen uns für diese bezaubernde Hündin, die uns jeden Tag mehrmals ein Lächeln ins Gesicht zaubert und unsere Herzen tief berührt, ein ruhiges und gut strukturiertes Zuhause auf dem Land oder in einer sehr ruhigen Gegend, Einen Garten zum Toben, feste Routinen und mindestens einen weiteren Hund, der ihr Halt gibt, wird sie unbedingt brauchen. In der Großstadt sehen wir sie keinesfalls, auch wird es dauern, bis sie bei Spaziergängen routiniert und ohne Stress mit den anderen mitgehen kann. Vor kleinen Kindern und fremden Menschen hat sie aktuell noch Angst. Größere Kinder im Jugendalter sind bestimmt nach Eingewöhnung kein Thema. Zu Katzen ist sie lieb.
Wir freuen uns über Ihr Interesse an Galena. Bitte lesen Sie zunächst die Adoptionsgrundlagen und füllen die Adoptionsanfrage aus.
Sie haben Galenain Ihr Herz geschlossen, können ihn/sie aber leider nicht adoptieren? Übernehmen Sie doch eine Patenschaft für Galena.
Dann nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf.
Ansprechpartner: | Bianca Seefeld |
Email: | bianca.seefeld@galgorettung-fs.de |
Tel.: | 09173 79916 |
Ort: | 91177 Thalmässing |