Update 14.01.2024

Felice ist bei uns angekommen.

Der kleine Rüde vertraut uns Menschen noch nicht so recht. Eigentlich ist er sehr neugierig, immer vorne dran. Aber Berührungen duldet er nur selten. Er freut sich sehr, wenn man kommt, wenn es zum Spaziergang geht. Dann springt er auch über seinen Schatten und überwindet, zumindest kurz zum Anziehen und Anleinen, seine Berührungsängste.

In seiner Hundegruppe ist er ein faires Mitglied, aber er sagt auch genau, was er will und was nicht. Die anderen Hunde kommen damit gut klar und so ist das Miteinander auch entsprechend harmonisch.

Beim Füttern gibt es keine Probleme, er teilt gern mit den anderen Hunden. 

Update 16.02.2025

Heute wollen wir uns die Zeit nehmen, um eine besondere Hundepersönlichkeit vorzustellen, die schon über ein Jahr in unserer Auffangstation darauf wartet, entdeckt zu werden – Felice. Nur wenn man sich auf diesen fünf Jahre alten Galgorüden ganz und gar einlässt, wenn man einfühlsam und achtsam mit ihm umgeht, nur dann kann man ihn mit all seinen Facetten wirklich sehen. Kommt also mit und lernt Felice kennen!

Dass sein früheres Leben bei Felice Spuren hinterlassen hat, steht außer Frage. Sein Körper ist übersät von Narben; sein Verhalten uns Menschen gegenüber ist geprägt von Vorsicht. Zu einigen seiner festen Bezugspersonen in der Station hat Felice Vertrauen gefasst, begleitet sie wie ein Schatten durchs Gehege und lässt sich gerne kraulen. Aber sobald man sich Felice mit der falschen Energie nähert, ungeduldig wird oder Hektik im Umfeld ausbricht, zieht er sich auch vor seinen Bezugspersonen wieder zurück. Sein früheres Leben hat ihn gelehrt, dass Vorsicht überlebenswichtig ist und so wägt er genau ab, wann er uns sein Vertrauen schenkt. Felice hält uns also den Spiegel der Ungeduld vor und erzieht uns dadurch zu mehr Gelassenheit und Selbstbeherrschung.

Aber Felice hat noch viele andere Seiten! Da ist zum Beispiel Felice, der enthusiastische Kindergärtner, der immer dann in ihm erwacht, wenn Welpen oder Junggalgos zu Besuch in unsere Station kommen. Dann fällt die Last seines früheren Lebens von ihm ab und man sieht Felice unbeschwert mit den Kleinen spielen und umherhüpfen. Die Welpen scheinen sein Wohlwollen zu spüren, denn sie suchen sofort seine Nähe als wüssten sie, dass er der gute Onkel ist, mit dem man Quatsch machen kann. Mit den erwachsenen Galgos ist Felice manchmal etwas unsicher, vor allem, wenn es eng wird. In einer großen Gruppe sehen wir Felice deshalb auch in Zukunft nicht.

Im Auslauf kann man wunderbar mit Felice spielen und interagieren. Er schätzt es sehr, wenn seine Bezugsperson sich ihm als Spielpartner zur Verfügung stellt und genießt diese Momente fröhlicher Zweisamkeit. Allein mit den anderen Hunden wäre ihm langweilig. Aufmerksam beobachtet Felice, welches Stofftier wir auswählen und als nächstes für ihn werfen wollen. Wir machen manchmal sogar ein Wettrennen zum nächsten Spielzeug und wenn er es als erster zu packen bekommt, rennt er grinsend ein paar Schritte damit weg. Er hat besonderen Spaß, wenn wir ihm dann nachjagen, um es ihm abzunehmen. Irgendwann lässt er es mit einem „Wir wissen beide, dass ich schneller bin als Du“ liegen. Pirschen wir uns dann an das begehrte Stück an, beeilt er sich wieder, seiner habhaft zu werden. Es macht also richtig viel Spaß, mit Felice zu spielen und man wird mit ihm selbst wieder für kurze Zeit zum ausgelassenen Kind.

Auf Spaziergängen erleben wir dann wieder einen anderen Felice, nämlich den ruhigen, besonnenen Begleiter. Felice möchte am liebsten immer ganz nah sein und das nicht nur körperlich, sondern auch mental. Es sind intensive Momente, wenn wir unterwegs stehen bleiben und gemeinsam Dinge auf uns wirken lassen. Man spürt am Bein dann seine Körperwärme und Ruhe und noch schöner und vertrauter wird dieser Moment, wenn Felice dann zu einem aufschaut und den Blickkontakt sucht. So viel Vertrautheit und Gemeinsamkeit zugleich! Mit Felice bekommt man einen innig zugewandten Gefährten, der mit einem zusammen den Weg geht.

Wir wünschen uns für diesen außergewöhnlichen Galgo einfühlsame Menschen mit viel Ruhe, die die Körpersprache von Hunden lesen können. Kleine Kinder sollten deshalb in seiner zukünftigen Familie nicht leben. Ein ländliches Umfeld und ein netter, gerne auch jüngerer Hundepartner würden Felices Glück vervollständigen. Er hätte es so sehr verdient, nun endlich glücklich zu werden.

update 23.03.2025

Felice – sein Name bedeutet „der Glückliche“ und glücklich wollen wir diesen fünfeinhalb Jahre alten Galgorüden nach weit über einem Jahr in unserer Auffangstation nun endlich sehen. Geliebt und geborgen in seiner Familie! Aber diesem Glück steht Felices Vergangenheit im Wege, denn er fliegt Besuchern nicht in die Arme, wie manch anderer Galgo das tut, sondern umgibt sich erst einmal mit einer Aura aus Misstrauen und Vorsicht.

Kennt Felice einen besser, zeigt er sich von seiner verschmusten und vertrauensvollen Seite, aber nicht jedem! Felice schaut genau hin und spürt sich in jeden Menschen sehr feinfühlig hinein. Nähert man sich ihm mit der falschen Energie, ist gehetzt, fordernd oder ungeduldig, zieht Felice sich zurück und hält Abstand. Er ist ein perfekter Seismograph der Gefühle seiner Menschen; ein Lehrmeister in innerer Ruhe, Selbstbeherrschung und Achtsamkeit.

Der Felice, den wir hier schätzen gelernt haben, ist sensibel und tief empfindend, sehr spielfreudig und zärtlich. Eine facettenreiche Hundepersönlichkeit für Menschen, die Ruhe und Einfühlung mitbringen und die Lust auf eine intensive, innige Partnerschaft haben. Für diese Menschen wird Felice ein wunderbarer Gefährte werden, mit denen er ans Ende der Welt gehen wird.

Update 28.05.2025

Über unser gerade stattgefundenes Patentreffen gäbe es viel zu berichten, aber ein Galgo hat uns ganz besonders glücklich und stolz gemacht und das ist unser Felice. Für uns der heimliche König des diesjährigen Patentreffens!

Felice lebt bereits seit anderthalb Jahren in unserer Auffangstation, weshalb er vor einem Jahr schon einmal beim Patentreffen mit von der Partie war. Diesmal war Felice viel offener und begab sich aus eigenem Antrieb meist ins Zentrum des Geschehens, also in den Besucherbereich des Geheges. An den fremden Menschen hat er prüfend geschnuppert und sich von denen, die für gut befunden wurden – und das waren die meisten! – gerne streicheln lassen. Fand er jemanden auf den ersten Blick nicht so behaglich, weil er sich vielleicht zu ungestüm bewegte, wich er ihm auf ruhige, besonnene Weise aus. Felice fühlte sich sichtlich wohl in der Situation und das können wir wahrlich nicht von allen Galgos in der Station an jenem Tag behaupten. Kamen mitgebrachte Leckerlies ins Spiel, feuerte das noch einmal Felices Begeisterung an und er machte sogar ein paar Hüpfer, um auch wirklich nicht vergessen zu werden.

Wir, seine festen Bezugspersonen, erleben Felice hier jeden Tag als zärtlichen, überaus anhänglichen und auf der Wiese sehr spielfreudigen Gefährten. Mit kaum etwas kann man ihm mehr Freude machen, als für ihn Spielzeuge zu werfen. Katzen sollten nicht zu seinen Mitbewohnern zählen, aber über einen Hundepartner und einen Garten zum Spielen würde Felice sich sehr freuen.

Wieso nun gerade dieser dem Menschen auf sanfte Art zugewandte fünfeinhalb Jahre alte Galgorüde schon so lange auf seine Familie warten muss, diese Frage konnten wir den Besuchern nicht beantworten, denn wir verstehen es selbst nicht. Die zahllosen Narben an seinem Körper, die die Geschichte vergangenen Leids erzählen, können eigentlich kein Grund sein, denn sie beweisen, dass er am Ende stärker war als diejenigen, die ihn verletzt haben.

Felice hat uns beim Patentreffen ganz deutlich gezeigt, was er sich wünscht: Aufmerksamkeit – Zuwendung – Liebe! Viel lieber noch als der König des Patentreffens würde Felice jedoch der König der Herzen seiner Familie sein.

update 19.08.2025

Felice ist auf ein Pflegestellen-Sofa gezogen.

update 12.10.2025

Die Pflegefamilie schickt ihren ersten Eindruck von Felice:

Felice hat sich schnell an das Leben in einer Familie und den damit verbundenen Annehmlichkeiten gewöhnt. Mittlerweile ist er so gut wie stubenrein und verrichtet seine Geschäfte draußen. Autofahren ist kein Problem für ihn, er rollt sich zusammen und schläft oder schaut einem über die Schulter. Auch Tierarztbesuche meistert er sehr gut. Mit Vierzo und Lombo bleibt er problemlos einige Stunden alleine. Kissen sollten allerdings in Sicherheit gebracht werden, Felice spielt gerne damit bis zum bitterem Ende. Zu Hause folgt mir Felice auf jeden Schritt, lässt sich problemlos anziehen und auch die Pfoten abwischen. Das lässt er allerdings nur von seiner Bezugsperson zu, er muss dieser zu 100% vertrauen. Ansonsten grummelt er schon gerne. Beim Gassigehen ist er noch sehr reizempfindlich und reagiert auf alles. Bei Hundebegegnungen muss man ihn an der kurzen Leine halten. Kleine Hunde sind Beutetiere und große Hunde eine eventuelle Bedrohung. Er braucht einen souveränen Rüden oder eine starke Hündin an seiner Seite. Er könnte aber auch ein Einzelprinz mit ständigem Kontakt zu seiner Bezugsperson sein. Kinder sollten nicht im Haushalt leben. Felice genießt Streicheleinheiten und liebt Ohrenrubbeln. Hier grummelt er wohlig.