update 16.03.2025

Gestern ist Raul bei uns in der Auffangstation angekommen.

Der schlanke, große Raul ist noch sehr vorsichtig, ängstlich. Aber ganz langsam merkt er alles ist nicht so schlimmm und mit der Zeit wird er sicher auftauen. Liebe, Zeit und Geduld.

In seiner Hundegruppe bewegt er sich auch noch sehr unsicher, "unsichtbar", nur nicht auffallen.

update 14.05.2025

Raúl wurde uns als sehr unsicherer Galgo von unseren spanischen Tierschutzkollegen angekündigt, doch nach nur zwei Wochen setzte eine unglaubliche Verwandlung ein und es kam ein fröhlicher und verschmuster Raúl zum Vorschein, emporgestiegen wie Phönix aus der Asche. Inzwischen ist er zu unserem Schatten geworden und folgt uns auf unseren Wegen durch die Station. Raúl lehnt sich ans Bein an, möchte gekrault werden und freut sich über jede Aufmerksamkeit, ohne unbedingt im Mittelpunkt stehen zu müssen. Aber wenn er jemanden findet, der sich Zeit für ihn nimmt, ist er ganz da und kuschelt und schmiegt sich an einen und krabbelt sogar manchmal auf den Schoß, wenn man ihn dazu einlädt.

Von seiner Ausstrahlung her vermittelt Raúl Ruhe und Stärke. Hündisch ist er eine starke Persönlichkeit und wird von den anderen Galgos seiner Gruppe respektiert. Er begrüßt Neuankömmlinge freundlich, aber präsentiert sich auch seiner Autorität entsprechend mit stolz erhobener Rute. Inzwischen wird durch den Zaun des Geheges hindurch schon einmal ein vorbeigehender Hund verbellt. Kommen Menschen vorbei, bleibt er ruhig und zieht sich eher zurück.

Auf der Wiese rennt Raúl zwar mal eine Runde mit den anderen, aber schnappt sich dann ein Spielzeug und beschäftigt sich viel lieber alleine damit. Er rennt gerne und zieht auch alleine seine Kreise. Kommen Männer auf die Wiese, nimmt Raúl erst einmal sehr vorsichtig Kontakt auf, aber taut auf, wenn sie mit ihm zu spielen beginnen. Da Raúl so menschenbezogen ist und oft alleine spielt, denken wir, dass er auch als Einzelhund glücklich werden könnte.

Beim Spaziergang läuft Raúl schön an der Leine, kann aber bei Wildsichtung heftig reagieren und nach vorne springen. Begegnen uns andere Hunde oder führt unser Spaziergang an der Hundeschule vorbei, bleibt er gelassen.

Raúl wurde bereits in Spanien positiv auf Leishmaniose getestet. Eine aktuell von uns veranlasste Blutuntersuchung ergab, dass zwar immer noch Leishmanien-Aktivität zu erkennen ist, aber insgesamt sieht der Befund besser aus als der letzte. Da eine mittelgradige Konzentration von Xanthin und Struvit im Urin festgestellt wurde, behandeln wir Raúl nun entsprechend, um die Kristalle wieder loszuwerden. Natürlich wäre es für einen Hund mit Leishmaniose wünschenswert, so bald wie möglich in ein ruhiges familiäres Umfeld umzuziehen. Dort wäre auch seine Behandlung besser zu bewerkstelligen als in unserer Auffangstation.

Wir wünschen uns für diesen großen, schlanken Kuschelbären mit dem flauschig weichen Fell eine verantwortungsvolle Familie mit viel Zeit für Zärtlichkeit, die sich von der Diagnose Leishmaniose nicht abschrecken lässt. Ein Garten zum Spielen wäre schön und ein eher ländliches Umfeld unbedingt wünschenswert, um Raúl rundherum glücklich zu machen. Mit seinen siebeneinhalb Jahren sollte für Raúl nun endlich die schönste Zeit seines Lebens beginnen!