Auf unserer Homepage unter dem Menüpunkt "Der Galgo" findet ihr gleich mehrere Artikel mit ausführlichen Informationen über sinnvolle und notwendige Sicherheitsvorkehrungen für euren gerade weit angereisten und möglicherweise in seinem Verhalten absolut unberechenbaren Galgo. Es kommt immer wieder vor, dass die Gefahr des Entlaufens unterschätzt wird. Wir möchten daher noch einmal auf einen besonders sensiblen Moment hinweisen, nämlich das Abholen des Galgos aus einer Pflegestelle oder direkt vom Transport.
Wenn ich einen Galgo oder beliebigen anderen Windhund abholen möchte, dann bringe ich vorab bei mir zu Hause alles so weit in Ordnung, so dass wenn der Hund nach der Heimfahrt ins Haus kommt, alle weiteren neuen Eindrücke auf ein Minimum reduziert werden können.
Vor der Abfahrt überprüfe ich noch einmal, ob ich wirklich alles eingepackt habe, was ich mitnehmen möchte. Da wäre eine Transportkiste oder eine andere Möglichkeit zur Sicherung, z. B. auf der Rückbank des PKW. Wer keine Transportbox im Auto unterbringen kann, muss sich um eine alternative Sicherung für den vierbeinigen Fahrgast kümmern. Möglich ist ein Geschirr, welches mit einem Adapter (im Fachhandel erhältlich) in das Steckschloss des Sicherheitsgurtes gesteckt wird.
Ich habe immer ein verstellbares Geschirr dabei, eine 2-m-Leine (keine Flexileine!) und ein Sicherheitshalsband. Warum dieses Zubehör so unentbehrlich ist, ist in unseren anderen Artikeln ausführlichst erklärt. Außerdem habe ich dabei: Wasser und Napf, Leckerchen und alte Handtücher oder Papiertücher.
Wir alle sind mehr oder weniger aufgeregt, wenn unser Hund oder Pflegehund anreist, trotzdem darf die Sicherheit des Hundes nicht auf Grund unserer Vorfreude vernachlässigt werden. Wenn der Hund an mich übergeben wird (wünschenswert wäre ein gesichertes Gelände) bekommt er noch vor dem Ausladen aus dem Transporter, vorsichtig und langsam, aber unverzüglich das sichere Halsband und Geschirr angezogen und wird angeleint. Auch wenn der Hund ängstlich ist oder sich sträubt - Ruhe bewahren und beides optimal anlegen.
Es gibt Galgos, die erst brav wie Lämmchen mit dem Abholer zum Auto gehen, sich dann aber plötzlich mit aller Kraft wehren und versuchen, rückwärts aus Geschirr und Halsband zu schlüpfen, wenn sie das Auto besteigen sollen. Lasst euch bei Bedarf von jemandem Erfahrenen helfen. Gerade nach einem 24 Std. Transport sind Tiere in der Regel total erschöpft, ein großer Teil zusätzlich maximal gestresst.
Es versteht sich von selbst, dass ich einen fremden Galgo nicht als erstes in den Arm nehme und herze und drücke und liebkose und Selfies in alle Welt versende. Auch wenn mich die Emotionen fast überwältigen. So viel Selbstbeherrschung muss sein. Ich bleibe stattdessen möglichst ruhig und besonders aufmerksam und wenn die psychische Verfassung des Hundes es zulässt, bringe ich ihn an einen ruhigen Platz, damit er sich erleichtern kann. Klappt das nicht, geht es ohne Umweg ab ins Auto und ohne weitere Zeitverzögerung auf direktem Weg nach Hause.
Auch in einer Transportbox bleibt die Leine am Hund. Das hilft ungemein weiter, wenn euer Neuankömmling vor lauter Angst am Ende gar nicht mehr seine Box verlassen möchte. Auch wenn ich unterwegs noch eine Pause brauche, der Hund bleibt gesichert im Auto und wird erst zu Hause ausgeladen. Im neuen Zuhause angekommen, braucht der Galgo unbedingt Ruhe zur Erholung. Es gibt Galgos, da lässt man besser erst einmal Geschirr und Leine dran, falls er sich noch nicht anfassen lassen möchte. Bei aller verdienter Freude darüber, dass euer Galgo endlich da ist, vergesst nicht, die Zeit der Sicherheitsvorkehrungen für euren Hund hat jetzt erst richtig begonnen.