Dolorcita

Dolorcita

Dolorcita ist zuhause - und das schon länger!
Geschlecht:Hündin, kastriert
wartete in:Deutschland, Pflegestelle bei Schmidmühlen
wartete seit:Nov. 2018 (in Spanien seit Aug. 2018)
geboren am:02.02.2016
Größe:ca. 56 cm
Mittelmeerkrankheiten:negativ
Pate war:Hildegard Dorner-Denzler
Besonderheit:vorsichtig, zurückhaltend
letztes Update:31.12.2020

Was wir über Dolorcita erzählen können ...


09.11.2018

Dolorcita wurde Anfang August 2018 in einem Ort im Norden von Sevilla, in dem es viele Galgueros gibt, von der Straße aufgelesen. Sie hatte keinen Chip und von ihrer Rute waren nur noch die oberen ca. 15 – 20 cm vorhanden, so dass man nur spekulieren kann, was ihr widerfahren sein mag – viel Schönes kann es jedenfalls in ihrem noch jungen Leben nicht gewesen sein, denn die kleine Galga zeigt sich noch ängstlich und fremden Menschen gegenüber recht schüchtern.

Auch in unbekannter Umgebung verhält sie sich noch unsicher, weswegen man sie allmählich an die große, weite Welt dort draußen heranführen sollte. Womöglich war sie bisher ja immer eingesperrt gewesen und hat daher noch nicht viel außerhalb ihres Zwingers kennengelernt? Dazu würde auch passen, dass sie sich vor Katzen zu fürchten scheint – in ihrer Gegenwart wird sie sehr nervös und verbellt sie fortwährend.

Dabei ist Dolorcita vom Wesen her eine ruhige Hündin, die auch sehr gut an der Leine läuft. Das fehlende Stück Rute tut ihrer Schönheit jedenfalls keinerlei Abbruch, finden wir – es zeugt nur davon, dass sie ganz offensichtlich ein Opfer von immenser menschlicher Ignoranz, um nicht zu sagen Barbarei, geworden ist, und es gilt nun dieses Unrecht wieder an ihr gutzumachen. Sie hat Menschen verdient, die sie so lieben und annehmen wie sie ist, ihre Schönheit erkennen und ihr ihre Würde zurückgeben.
 

Update 25.11.2018

Dolorcita ist in Deutschland angekommen.
 

Update 08.12.2018

Dolorcita ist heute auf eine Pflegestelle umgezogen.

Mehr wenn sie sich dort ein wenig eingelebt hat.
 

Update 02.01.2019

Dolorcita macht bei ihrer Pflegefamilie ganz langsam kleine Fortschritte. Es mangelt ihr zwar immer noch sehr an Vertrauen in die Menschen im Allgemeinen, aber ihrem Pflegefrauchen gegenüber taut sie immer mehr auf. Bisher war es so, dass der Platz auf dem Sofa von der kleinen Galga sozusagen als ihre Sicherheitszone erkoren worden war, die sie auf keinen Fall aufgeben wollte, nicht einmal zum Essen, aber seit ein paar Tagen kommt sie nun von selbst, wenn sie merkt, dass Fütterungszeit ist oder die anderen Hunde zum Spaziergang fertig gemacht werden. In den Garten geht sie noch nicht freiwillig; wenn man möchte, dass sie dorthin mitkommt, muss man sie immer noch mit der Leine vom Sofa holen. Im Garten bleibt sie derzeit aus Sicherheitsgründen auch immer noch angeleint.
Streicheleinheiten beim gemeinsamen Kuscheln auf dem Sofa mit ihrer Bezugsperson kann Dolorcita inzwischen genießen; da hat sie gemerkt, dass sie keine Angst haben muss und man es gut mit ihr meint. Aber sie reagiert noch immer sehr sensibel auf ihre Umgebung: laute Worte lassen sie regelrecht in sich zusammenfallen.

Dolorcita wird noch etwas Zeit brauchen, um ihre schlimme Vergangenheit hinter sich lassen zu können und es liegt sicherlich noch ein langer Weg vor ihr, bis sie ganz vertrauen kann, aber der Grundstein dazu ist gelegt und sie macht zwar zaghafte, aber doch deutlich spürbare Schrittchen in die richtige Richtung.

Update 05.04.2019

Dolorcita hat im Alltag in den vergangenen Monaten viel an Sicherheit gewonnen. Feste Routinen haben ihr dabei geholfen. Sie liegt gern entspannt auf dem Sofa und lässt sich von ihren Pflegeeltern beschmusen. Auch der Garten hat für sie seine Schrecken verloren. Sie geht mit ihrer Pflegemama freiwillig hinaus, wenn sie aufgefordert wird, und bewegt sich frei im Garten. Dolorcita hört gut auf ihren Namen und kommt auf Zuruf angelaufen. Laute Worte oder eine ungestüme Bewegung, die sie nicht einordnen kann, lassen sie aber immer noch in ihre alte Angst zurückfallen. Dann drückt sie sich in Erwartung des Schlimmsten unterwürfig auf den Boden. Aber wenn Dolorcitas Pflegemama ihr die Hand leicht unter das Kinn legt und dann rückwärts geht, folgt sie der Hand. So lässt sie sich auch in Momenten der Verunsicherung sanft in eine bestimmte Richtung lenken.

Beim Kontakt zu Fremden ist Dolorcita noch immer zurückhaltend und wahrt, beispielsweise beim Windhundauslauf, lieber ein paar Meter Abstand, wenn jemand sie anspricht. Dolorcita fährt gern mit im Auto und läuft beim Joggen schön Seite an Seite mit den anderen Hündinnen der Pflegestelle. Begegnen ihnen auf dem Spaziergang Menschen oder Autos, bleibt Dolorcita stehen und weicht zurück. Im Wald ist sie an allem interessiert und zeigt, dass auch eine Jägerin in ihr steckt. Auch Katzen werden auf dem Spaziergang als jagdbare Beute eingestuft und lassen ihren Erregungslevel steigen.

Im Umgang mit den anderen Hündinnen der Pflegefamilie – sie lebt mit zwei Galgas und zwei Whippetmädchen zusammen – zeigt Dolorcita sich sehr sozial, unkompliziert und friedliebend. Sie teilt sich gern das Sofa mit ihnen, eng aneinander gekuschelt. Auch das Füttern verläuft völlig entspannt und ohne Futterneid. Der Futterzubereitung wohnt Dolorcita inzwischen mit den anderen Hündinnen bei, leert brav ihren Napf und begibt sich dann wieder auf ihr geliebtes Sofaplätzchen. Krallen schneiden klappt auch schon gut, wenn man sich ein wenig Zeit dafür nimmt.

Dolorcita ist in der Vergangenheit einmal "grenzwertig" (niedriger Titer) auf Leishmaniose getestet worden. Ein aktueller Nachtest im Januar 2019 war aber negativ. Wir werden im Laufe des Monats April zur Sicherheit noch einmal alle Blutwerte überprüfen lassen.

Sicher wird es noch ein längerer Weg sein, bis Dolorcita den Menschen uneingeschränkt vertrauen wird. Aber sie macht kontinuierlich Fortschritte und wächst innerlich. Dabei helfen ihr die vier Hündinnen der Pflegefamilie, von denen sie sich einiges abguckt.

Wie schön wäre es, wenn diese zarte Minigalga nun bald in einem eigenen Zuhause Wurzeln schlagen dürfte!
 

Update 24.07.2019

Dolorcita hat inzwischen zu ihrer Pflegemama ein vertrauensvolles Verhältnis aufgebaut. Immer öfter zeigt sie ihr gegenüber, welch lustiger junger Hund doch in ihr steckt: dann fordert sie sie sogar zum Spielen auf. Wenn ihr Mensch dann darauf eingeht, flitzt sie wie ein kleiner Kreisel übermütig um sie herum. 
Dolorcita reagiert sehr auf die Körpersprache ihrer Bezugspersonen und beobachtet sie diesbezüglich sehr genau.

Menschen gegenüber, die sie inzwischen besser kennengelernt hat, taut Dolorcita immer mehr auf und wird immer aufgeschlossener. Solche, die sie noch nicht näher kennt und nur ab und zu sieht, oder Fremde sind ihr immer noch sehr suspekt. Kommt Besuch, traut sie sich anfangs kaum vom Sofa.

Dolorcita fährt gerne im Auto mit, denn sie freut sich, wenn es zum Spazieren geht. Draußen hat sie einen ausgeprägten Jagdtrieb; sie scannt die Umgebung sehr genau und auch Nase und Ohren scheinen im Dauereinsatz zu sein. Orte, an denen sie schon einmal Wild gesichtet hat, merkt sie sich sehr genau – dort zeigt sie besonders viel an gespannter Aufmerksamkeit.

Nach dem Spaziergang freut sich Dolorcita aber genauso auch wieder über das Nachhausekommen. Dann steht sie wedelnd im Auto, bis sie aussteigen darf.

Alles in allem hat sich Dolorcita in den letzten Monaten prima entwickelt – nun fehlt ihr nur noch ein eigenes Zuhause.
 

Update 05.09.2019

Neue Fotos von Dolorcita, die uns mit Ihrer Pflegefamilie auf dem Sommerfest besucht hat:
 

update 20.03.2020

Dolorcita ist eine sehr sensible Galga, die deutlich auf Stimmungsschwankungen ihrer Bezugsperson reagiert. Ärgert sich ihr Pflegefrauchen über etwas, schaut sie ganz genau, ob nicht sie der Grund dafür ist. Aber sie entspannt auch schnell wieder, wenn man sie mit ruhiger Stimme anspricht und ihr dadurch klar macht, dass alles in Ordnung ist. Eine Familie mit Kindern oder ständigem Kommen und Gehen wäre für Dolorcita nicht der richtige Ort. Sie braucht ruhige Menschen an ihrer Seite, am besten mit souveränem Windhundgefährten und sicher eingezäuntem Garten.

Dolorcita geht sehr schön an der Leine, sogar einen Stadtspaziergang hat sie ganz hervorragend gemeistert. Radfahrer, Jogger und sogar motorisierte Zweiräder ließen sie völlig unbeeindruckt, nur bei großen Autos und LKWs ging sie beim Pflegefrauchen in Deckung. Bei Begegnungen mit ihr fremden Menschen nimmt sie schon mal vorsichtig Kontakt im Schutze ihrer Hundegefährten auf. In wildreichem Gelände ist ihr Jagdtrieb nach wie vor deutlich zu spüren, weshalb ein Ableinen nicht möglich ist.

Im Auslauf hält sich Dolorcita aus zu viel Action heraus und bringt sich lieber in Sicherheit, wenn ein anderer Hund sie angeht. In solchen Situationen kann sie sich nicht durchsetzen, sondern braucht Unterstützung von ihrem Menschen; zu leicht würde sie sonst zum Mobbingopfer werden. In einer Minigruppe, in der sie gut integriert ist, rennt sie aber schon mal mit.

Dolorcita ist ein zartes Seelchen, das ein ruhiges Umfeld mit gleichmäßigem Tagesablauf zu schätzen weiß. Sie bindet sich eng an ihre Bezugsperson und liebt die gemeinsamen Kuschelstunden auf dem Sofa. Wer möchte dieser kleinen, sensiblen Galgodame ein liebevolles Zuhause auf Dauer schenken?

update 31.12.2020

Dolorcita bleibt! Ihre zwei - und vierbeinige Pflegefamilie kann nicht mehr ohne Dolorcita. Viel Glück!