Loto

Loto

Loto wird Italiener!
Geschlecht:Rüde, kastriert
wartete in:Spanien, FBM
wartete seit:Sept. 2018
geboren am:14.07.2016
Größe:ca. 67 cm
Mittelmeerkrankheiten:negativ
Pate war:Véronique G.
Besonderheit:menschenbezogen, Zysten im Gehirn, einäugig, nicht zu Katzen
letztes Update:29.02.2020

Was wir über Loto erzählen können ...


14.02.2020

Die Schönheit der Lotosblume verhalf Loto zu seinem Namen. Loto – ein bildhübscher, sehr menschenbezogener Galgorüde, der im Alter von 2 Jahren im September 2018 von der Fundación Benjamín Mehnert aus der Perrera Sportdog gerettet wurde. Das ist nun anderthalb Jahre her, in denen hart um Lotos Leben und Wohlergehen gekämpft wurde. Wir wollen uns heute einmal die Zeit nehmen, um Lotos Geschichte zu erzählen.

Von Anfang an hatte Loto Probleme mit den Augen. Zuerst schien es nur ein harmloser Nickhautvorfall zu sein, dann folgte die Diagnose grauer Star auf beiden Augen.

Bevor weitere Untersuchungen in Angriff genommen werden konnten, nahm Lotos Geschichte eine unvorhergesehene Wendung, denn der sehr soziale und fröhliche Junggalgo wurde mehrfach zum Opfer von Mobbingattacken, bei denen er einige Verletzungen davontrug: am rechten Auge, am Unterkiefer, an einem Hinterbein (als Folge musste ein Zeh amputiert werden) und am Hals. Bei einem weiteren Mobbingangriff im Juni 2019 wurde Loto so schwer am Hals verletzt, dass die Ärzte um sein Leben kämpfen mussten. Doch Loto wollte leben! Trotz seiner Wunden und starker Schwellungen im Hals- und Kopfbereich nahm er an seinem Krankenlager jede freundliche Geste von Besuchern mit einem Klopfen der Rute und einem Heben des Kopfes dankbar entgegen.

In den Tagen nach diesem Beißvorfall zeigte Loto jedoch Koordinations- und Gleichgewichtsstörungen, die nicht unmittelbar mit den Verletzungen in Zusammenhang zu stehen schienen. Aufwendige neurologische Untersuchungen brachten in der Folge einige Klarheit ins Dunkel. Auf dem linken Auge war Loto inzwischen erblindet. Bei einem MRT wurden mehrere Zysten hinter beiden Augen, aber auch im Gehirn entdeckt. In einer Operation im August 2019 wurde schließlich das erblindete Auge entfernt und die dahinter liegenden Zysten biopsiert. Das entfernte Auge wies eine Spaltbildung, ein sogenanntes Kolobom, auf, die in Lotos Fall vermutlich angeboren war und das Erblinden verursacht hat.

Die Zysten in Lotos Gehirn könnten auf Störungen in seiner Embryonalentwicklung zurückzuführen sein. Eine sichere Diagnose liegt aber bisher noch nicht vor, weshalb weitere Expertenmeinungen eingeholt werden, um Klarheit zu gewinnen.

Leider kam es aber bereits in Vorbereitung der großen Augen-OP zu einer neuerlichen Komplikation. Loto erlitt unter der Narkose vor Beginn der eigentlichen OP im August einen epileptischen Anfall, so dass der Eingriff verschoben werden musste. Seit Loto auf ein Antiepileptikum eingestellt ist, gab es keine weiteren epileptischen Anfälle mehr.

Nach der OP nahm Alberto, der Trainer der FBM, seine Arbeit mit Loto auf. Die Zeit voller Schmerzen in der Krankenstation und natürlich der Verlust der Sehkraft eines Auges in einem so stressigen, unübersichtlichen Umfeld, wie ein Tierheim es darstellt, hatten Spuren bei Loto hinterlassen. Er zeigte Probleme bei der Impulskontrolle, versuchte, die Menschen, die ihm Aufmerksamkeit schenkten, durch Zwicken in die Hände dazu zu bewegen, sich weiter mit ihm zu beschäftigen und wollte insgesamt nicht gerne zurückgelassen werden.

Alberto ist beeindruckt, wie gut Loto auf das Training anspricht. Er hält Loto für einen besonders sensiblen und intelligenten Galgo, der eine tiefe emotionale Beziehung zu seinen Menschen eingehen möchte. Für seine Menschen würde Loto bis ans Ende der Welt gehen. Deshalb genoss er auch das Training mit Alberto sehr und war ein überaus gelehriger Schüler. Für seinen Menschen möchte Loto einfach alles richtig machen, wenn man ihm ein bisschen Zeit gibt und klar zeigt, was man von ihm möchte.

Die Schönheit des Lotos, sie ist also immer noch da wie am ersten Tag. Loto hat ein Auge verloren, hat zahlreiche Narben davongetragen, Schmerzen durchlitten, doch er ist wunderschön, innerlich wie äußerlich.

Das ist die Lebens- und Leidensgeschichte von Loto, die uns tief berührt. Wir suchen deshalb für Loto eine (Pflege-)Familie, die ihm das erfahrene Leid in Liebe und Fürsorge aufwiegt. Wir suchen Menschen, die nicht aus einem Mitleidsimpuls heraus handeln, sondern solche, die bereit sind, mit Loto zusammen seinen Weg zu gehen, egal, was das Schicksal für diesen jungen Galgo noch bereithält. Loto will leben!

29.02.2020

Loto wird nach Italien ziehen!