Amor

Amor

Geschlecht:Hündin, noch nicht kastriert
wartete in:Deutschland, Auffangstation
wartete seit:Mai 2020
geboren am:ca. August 2019
Mittelmeerkrankheiten:negativ
Paten waren:Carola Graf, Tanja B.
Besonderheit:scheu, ängstlich
letztes Update:02.08.2020

Was wir über Amor erzählen können ...


01.06.2020

Amor kommt ebenso aus der Auflösung eines Rudels von mehr als 40 Galgos und Podencos.

Kurz nach der Sicherung von Amor entlief sie den Tierschützern. Wie durch ein Wunder wurde die junge Hündin wieder gefunden. 

Jetzt lebt sie bei Marisol und wartet auf ein Zuhause, in dem sie die ganzen schrecklichen Erlebnisse verarbeiten kann. Noch ist Amor sehr scheu und unsicher.

Update 22.06.2020

Amor ist gestern Abend in Deutschland angekommen.

Amor ist noch fast ein Hundekind. Klein, zierlich und etwas schüchtern erkundet sie jetzt ihre neue Welt.

Update 25.06.2020

Die kleine Amor kommt ebenso wie Morin aus der Auflösung eines Zwingers mit ca. 40 Galgos und Podencos, die unter äußerst üblen Bedingungen gehalten wurden. Der Zwinger gehörte einem Hundehändler, der die Hunde von Jägern übernahm, um sie dann weiterzuverkaufen. Durch die Corona-Pandemie war sein Geschäft zum Erliegen kommen, so dass er aufgrund des Mangels an Profit die Hunde schnellstmöglich loswerden wollte. Hatte er wahrscheinlich schon vorher kaum etwas in die Hunde investiert, so hatte er jetzt erst recht kein Interesse mehr an ihnen. Tierschützer nahmen sich des Falls an und als sie dort ankamen, fanden sie die Hunde knöcheltief in einem Verschlag in Dreck und Schlamm stehend vor, alle in bedauernswertem Zustand, manche trächtig, einer mit unversorgtem Beinbruch, viele mit Wunden aller Art und unterernährt. Sie hatten offensichtlich hauptsächlich nur altes, trockenes Brot zu fressen bekommen.

Mehrere Tierschutzorganisationen erklärten sich in einer konzertierten Aktion bereit, sich der Hunde anzunehmen. Die schwächsten von ihnen wurden als erstes in Sicherheit gebracht. Wir haben ebenfalls einige dieser Hunde übernommen, von denen manche, wie auch die etwa 10 Monate alte Amor, bei unserer Tierschutzfreundin Marisol in der Nähe von Cádiz, Unterschlupf gefunden haben.

Doch auf dem Weg dorthin geriet Amor erneut in große Gefahr. Da die Kleine vor Ort beim Verladen in den Transporter extrem ängstlich war und der Transporteur fürchtete, dass sie ihn in ihrer Panik beißen würde, versah er sie mit einem Maulkorb. Bei der Ankunft am Zielort und Entladen entwand sie sich dann in ihrer grenzenlosen Angst seinem Zugriff und lief davon.

Mehrere Tage lang wurde versucht, sie wieder einzufangen, doch niemandem gelang es, sich dem ängstlichen Galgokind auch nur so weit zu nähern, dass das hätte gelingen können.

Nach 14 Tagen war sie auf einmal aus der Gegend verschwunden. Jedoch hatte jemand beobachtet, wie sie von Leuten in einem Auto mitgenommen worden war. Wahrscheinlich war sie, ja immer noch den Maulkorb tragend, inzwischen so entkräftet gewesen, dass sie dem Einfangen keinen Widerstand mehr entgegen setzen konnte. Jedenfalls schien nun gar keine Chance mehr zu bestehen, sie je wiederzufinden.

Marisol bat einen befreundeten Polizisten um Hilfe. Ihm gelang es, die Kleine ausfindig zu machen. Sie konnte 35 km vom Ort ihrer Flucht entfernt lokalisiert werden. Wieder war sie in die Hände eines Galgueros geraten, der es aber ablehnte, sie an die Tierschützer herauszugeben. Also nahm sich Marisols Freund selbst der Angelegenheit an und begab sich in die konfliktträchtige Gegend, in der der Galguero lebte. Mit der Polizei wollte man sich dann doch lieber auf keine Diskussion einlassen, und so konnte Amor doch noch gerettet werden. Nach 2 Wochen auf der Flucht und immer noch mit Maulkorb versehen, war sie in einem so fürchterlichen Zustand, dass sie sich kaum mehr auf den Beinen halten konnte. Sie war vollkommen unterernährt, wog nur noch 11 kg, war dehydriert und mit Parasiten übersät. Entsprechend schlecht waren auch ihre Blutwerte, als sie beim Tierarzt vorgestellt wurde. Sie war anämisch - die blutsaugenden Parasiten hatten ihr schwer zugesetzt. Glücklicherweise fielen jedoch die Tests auf Mittelmeerkrankheiten (Leishmaniose, Ehrlichiose, Babesiose, Herzwürmer, Anaplasmose und Borreliose) alle negativ aus.

Marisol nahm sich ihrer an, kümmerte sich rührend um das immer noch sehr ängstliche Galgokind, so dass sie sich in ihrer Obhut erholen und schließlich auch zu uns reisen konnte.

Am Sonntag ist Amor bei uns angekommen, wo sie jetzt erst einmal zur Ruhe kommen und sich in ihrer neuen Umgebung eingewöhnen darf.

 

 

02.08.2020

Die ängstliche, kleine Amor hat ihr Sofa gefunden.

Es wird noch ein langer Weg hin zur fröhlichen, unbekümmerten Galga, aber Galga Mori und ihre Menschen helfen gern dabei.