Julian

Julian

Was lange währt ... 
Geschlecht:Rüde, kastriert
wartete in:Deutschland, Auffangstation
wartete seit:Nov. 2020 (bei FBM seit Juli 2020)
geboren am:30.06.2017
Größe:ca. 60 cm
Mittelmeerkrankheiten:negativ
Paten waren:L. Hauenstein, Carsten K., Nadja P., Silke Z.
Besonderheit:älterer Beinbruch, schüchtern
letztes Update:13.09.2022

Was wir über Julian erzählen können ...


04.09.2020

Julian kam mit einem Bruch zur FBM und direkt ins Hospital. 

Julian ist entweder sehr freiheitsliebend oder einfach sehr interessiert an seiner Umwelt. Jedenfalls überwindet er locker richtig hohe Zäune, wenn er mag.

Update 02.11.2020

Julian ist am Wochenende in der Auffangstation angekommen und sucht nun von hier aus seine Familie.

Julian ist anfangs vorsichtig, aber auch neugierig. Ganz langsam taut er auf und sucht die Nähe zu seinen Bezugspersonen. 

Sein Hinterbein, das gebrochen war, schont er meistens noch.

Update 22.11.2020

Julian lebt jetzt seit 3 Wochen bei uns. Da hat sich doch schon einiges getan, Positives. 

Julian war anfangs sehr unterwürfig. Jede Bewegung auf ihn zu lies ihn erst mal flüchten - und dann erstarren. Er fiel richtig in sich zusammen, kauerte am Boden und weinte "Du wirst mir doch nichts tun?".

So haben wir ihn einfach alles beobachten lassen - die anderen Hunde, den Umgang zwischen den Hunden und uns Menschen. Ganz langsam entwickelte er immer mehr an Vertrauen. Lief nicht mehr sofort weg. Blieb auch mal stehen. Drückte sich nicht sofort auf den Boden, wenn es für ihn "zu eng" wurde.

Und bald sah man den Schwanz leicht wedeln - ein Julian, der leichte Freude zeigte, wenn man kam. 

Jetzt nach 3 Wochen zeigt er wirklich Freude. Natürlich noch zurückhaltend, aber vielleicht ist er ja an sich ein eher stiller Genießer. Doch er kommt von sich aus, springt freudig aufgeregt, lässt sich gerne streicheln und legt sich auch mal daneben.

Sein Hinterbein hat er die ersten Tage viel geschont, lief oft auf 3 Beinen. Inzwischen hat man das Gefühl, er benutzt es immer mehr und besser. Wir werden das noch eine Weile beobachten und dann einen Chirurgen nochmal drauf schauen lassen.

Update 22.01.2021

Auch Julian war in der Klinik. Seine alte Verletzung am Hinterbein wurde untersucht. Der Tierarzt war sehr zufrieden mit Julian!

Das Bein hat zwar durch den Bruch und das "unkontrollierte" Zusammenwachsen etwas an Länge verloren, es hat sich auch eine kleine Beule gebildet, zusätzlich auch einiges an Kallus, aber das Bein ist jetzt schon fast wieder voll einsatzbereit, behindert Julian kaum mehr und wird mit der Zeit auch noch belastbarer.

Wir finden, damit kann man gut leben.

Update 25.01.2021

Neue Fotos von Julian:

Update 12.02.2021

Als schwarzer, gegenüber Fremden noch schüchterner Galgorüde wird Julian leicht von Besuchern übersehen. Dabei ist er ein ganz besonderer Schatz! Sanft und feinfühlig, fröhlich und ausgeglichen, warmherzig und voller Liebe zu seinen Menschen. Kurz, einer dieser Galgorüden mit einem Herzen aus Gold, wie wir sie so mögen.

Aber wir berichten von Anfang an. Nach seiner Ankunft hat Julian seine Zurückhaltung binnen weniger Tage abgelegt, wurde offener zu uns Menschen, aber auch zu seinen Galgomitbewohnern. Alles Neue verunsichert ihn erst einmal und erweckt sein Misstrauen. Auch bei Neuankömmlingen in seiner Gruppe, egal ob Rüde oder Hündin, braucht er ein bisschen, bis er sie akzeptiert und sich wieder entspannen kann.

Fühlt er sich aber sicher im Kreis seiner vertrauten Menschen und Hundegenossen, dann erleben wir einen ganz anderen Julian: einen, der sich vor Freude auf den Boden wirft, wenn wir morgens sein Gehege betreten. Er rollt sich dann wedelnd vor einem auf den Rücken und versucht auf eine unterwürfige Art, Aufmerksamkeit zu erwecken. Bekommt er die ersehnte Zuwendung, freut Julian sich riesig. Ist die Begrüßungsfreude abgeklungen, wird er aber keineswegs aufdringlich mit seinen Liebesbekundungen. Im Gegenteil, Julian ist ein stiller, sanfter Begleiter, der sich einfach gerne mit Körperkontakt zu einem kuschelt oder nur in der Nähe sein möchte. Er kommuniziert viel durch Fiepen, sei es aus Freude oder auch, um leises Unbehagen zu äußern, beispielsweise im Auto auf dem Weg zum Tierarzt. Dennoch hat er auch diesen Arztbesuch tapfer gemeistert.

Auf Spaziergängen ist Julian ein ausgeglichener Begleiter, der vorbildlich neben einem an der Leine läuft und viel Ruhe ausstrahlt. Deshalb nehmen wir ihn gerne zusammen mit ein, zwei ängstlichen Galgos mit auf die Gassirunde, da seine entspannte Ausstrahlung den anderen guttut.

Gemeinsam mit seinen Galgofreunden auf der Wiese zeigt Julian sich auch von seiner spielfreudigen Seite. Doch bremst ihn momentan noch sein in Spanien gebrochenes Hinterbein, das ihm bei stärkerer Belastung Schmerzen bereitet. Wird er zu ausgelassen, läuft er danach auf drei Beinen. Das wird aber mit der Zeit noch besser werden, stellte der Tierarzt in Aussicht, den wir mit Julian aufgesucht haben.

In der großen Auffangstation der Fundación Benjamín Mehnert kletterte Julian über hohe Zäune. Dieses Verhalten hat er hier nie wieder gezeigt. Er weint auch nicht hinterher, wenn wir das Gehege verlassen. Wir können uns eher vorstellen, dass Unbehagen in der damaligen Gruppe der Galgos ihn dazu bewogen hat, sich der Situation entziehen zu wollen. In seiner jetzigen Gruppe in unserer Auffangstation stimmt die Chemie und Julian fühlt sich rundherum wohl.

Nur mehr menschliche Nähe und Geborgenheit würde Julian sich sicherlich wünschen. Die wird dieser Schatz hoffentlich bald in seiner Familie finden.

Update 01.03.2021

Neue Bilder von Julian:

Update 12.05.2021

Neue Fotos von Julian:

Update 28.07.2021

Heute will ich noch einmal einen verborgenen Schatz vorstellen, der in unserer Auffangstation darauf wartet, ans Licht gehoben zu werden: Julian.

Ich bin verliebt in diesen zarten, feinfühligen Galgorüden und das kam so: Bei seiner Ankunft in unserer Auffangstation war Julian scheu und misstrauisch, doch schon am ersten Tag war da auch dieses Interesse an mir, was sich zunächst nur darin äußerte, dass er mit seiner Nase in meine Richtung kam. Er fühlte sich sichtlich hingezogen zum Menschen und sein Misstrauen schmolz dahin wie Eis unter der Sonne.

Wenn ich jetzt, neun Monate später, zu Julian komme, wedelt der ganze Hund. Er hüpft freudig umher, wirft sich vor mir auf den Boden, rollt sich auf den Rücken und streckt mir sein Bäuchlein entgegen – Unterwerfung und Eingrenzung zugleich, dass ich ja nicht an ihm vorübergehe, ohne ihn gekrault zu haben. Dabei grinst er übers ganze Gesicht. Gehe ich trotzdem weiter, weil ich in Eile bin, rast Julian vor mir ins Blockhaus und wirft sich dort wieder hin. Dabei klopft seine Rute ein wildes Stakkato auf den Boden und er fließt über vor Freude, wenn er dann beachtet und geknuddelt wird. Seinen Menschen ist Julian in inniger Liebe zugetan, so scheu er auf Fremde auch wirken mag. Diese werden immer noch abwehrend verbellt, was vielen den Blick auf den wahren Julian verstellt.

Auf dem Spaziergang ist Julian ein absoluter Musterhund. Der Vergleich, den man für meinen Geschmack allzu oft strapaziert, hier passt er wirklich einmal: Julian läuft wie eine Feder an der Leine! Den Jäger in sich zeigt er bei Wildsichtung; das verängstigte Kind, wenn ein Mann uns entgegenkommt. Noch mehr Angst bekommt Julian, wenn ein Mann mit Nordic-Walking-Stöcken an uns vorbei will. Da springt er dann auch schon einmal in die Leine. „Nichts wie weg!“

Auf der Wiese liebt Julian es, mit den Spielzeugen zu spielen, sie zu packen und zu schleudern. Mit den anderen Hunden rennt er auch, doch vor allem, wie mir scheint, um ihnen ein Spielzeug abzujagen oder um sie zu stoppen. Wirft man ihm das Spielzeug, bringt er es teilweise sogar zurück, damit man es erneut wirft. Hat er genug, legt er sich in die Wiese. Sein in Spanien gebrochener Hinterlauf bereitet Julian nach Überlastung, etwa durch zu wildes Rennen, immer noch Schmerzen. Dann schont er sich.

Kommen wir vom Gassigang zurück in die Station, läuft Julian sofort ins Blockhaus, in der Hoffnung, dass ich ihm folge und wir auf dem Bett noch ein bisschen kuscheln. Er ist ein ganz großer Schmuser, wenn er einem vertraut!

Julian ist kein Held, im Gegenteil. Neuankömmlinge machen ihm Angst und er wird ihnen gegenüber barsch. Nicht weil er streitlustig ist, nein, weil es seine Art ist, mit seiner Überforderung fertig zu werden. Julian will von seinen Menschen geliebt und beschützt werden wie ein Kind. Seine Unsicherheit und sein Ringen, wenn er sich in einem inneren Konflikt befindet, artikuliert er oft durch fiepen. Dann wünscht er sich menschlichen Beistand.

Julian zeigt uns also sehr deutlich, was er möchte, doch ist es uns noch nicht gelungen, seinen Wunsch zu erfüllen: Eine Familie, die ihn von Herzen liebt und versteht. Stabile, verlässliche, ruhige Lebensumstände. Das klingt nicht viel, mag manch einer denken. Es wäre nicht weniger als Julians wahr gewordener Traum vom Glück.

Ein Video von Julian:

Update 20.11.2021

Wenn wir den sensibelsten Galgo in unserer Auffangstation benennen müssten, dann wäre das zweifellos Julian. Ein Jahr lebt Julian nun schon in unserer Auffangstation und hat sich doch immer noch nicht richtig eingefunden in dieses Leben, das für ein Sensibelchen wie ihn einfach zu viel Unruhe bereithält. Insbesondere die Ankunft neuer Hunde bedeutet regelmäßig eine Herausforderung für Julian, die sein Selbstvertrauen in den Grundfesten erschüttert und uns in Sorge versetzt. Das innere Gleichgewicht, das wir mit Julian erarbeitet haben, wird nach solchen Ankunftstagen im Handumdrehen wieder zunichtegemacht.

Julian braucht unbedingt eine stabile, vertrauensvolle Beziehung zu einem oder zwei Menschen, die ihm Halt und Sicherheit vermitteln und das Gefühl, bedingungslos geliebt zu werden. Julian ist wie ein Kind, das sich nach Zuneigung, Bestätigung und Geborgenheit sehnt. Die Menschen, denen er vertraut, sind sein Fels in der Brandung. Alles andere ist zweitrangig.

Nähert sich eine seiner Bezugspersonen der Station, bringt Julian seine Freude durch ein ganz charakteristisches Fiepen zum Ausdruck. Julian „redet“ häufig auf diese Weise, leise, aber gut vernehmbar. Er macht damit einerseits auf sich aufmerksam, etwa, wenn er sich wünscht, dass man zu ihm kommt und drückt gleichzeitig auch immer wieder seine freudige Erregung aus.

Julian ist kein ängstlicher oder gar panischer Hund; eher misstrauisch und auf Abstand bedacht, wenn Fremde sich ihm nähern. Hat er seinen Menschen als Rückhalt, sind solche Situationen für ihn erträglich.

Auf Spaziergängen geht Julian ganz zart an der Leine, wie eine Feder – hier passt der Vergleich wirklich einmal. Es ist in jeder Hinsicht sein Naturell, nach Möglichkeit nicht aufzufallen, weshalb er unter den forscheren Galgos oft einfach untergeht und übersehen wird.

Nach dem Spaziergang läuft Julian nicht wie die anderen Hunde draußen im Gehege umher, sondern eilt sofort ins Blockhaus, denn nun ist Kuschelzeit angesagt! Er liegt dann schon bereit, wenn man kommt, am liebsten auf einem der erhöhten Betten und streckt einem sein Bäuchlein entgegen. „Bitte kraulen!“ Das genießt er dann in vollen Zügen und man meint ihn vor Wonne seufzen zu hören.

Da Julian so feinfühlig ist, gerät er schnell aus dem inneren Gleichgewicht, wenn Stress und Unruhe bei den anderen Hunden in der Station Überhand nehmen. In solchen Momenten weiß er dann nicht, wohin mit sich und man spürt förmlich, wie der Stress in ihm steigt und steigt und ihn zu übermannen droht. Das erinnert uns manchmal an einen Choleriker, der einen roten Kopf bekommt und man weiß genau, dass man nun deeskalieren muss, um einen Ausbruch zu verhindern. Deshalb braucht Julian ruhige und einfühlsame Menschen, die in der Lage sind, ihn zu lesen und zu erkennen, wann er ihren Beistand und Schutz braucht.

Julian hat so viel Freude am Spielen und Rennen, dass er sich über einen Garten in seiner zukünftigen Familie freuen würde. Ein ebenerdiges Zuhause ohne viele Stufen wäre optimal, da er durch eine alte Verletzung der Pfote manchmal etwas schont. Beim Rennen stört es ihn eigentlich nicht.

Mit den anderen Hunden, egal ob Rüde oder Hündin, verträgt Julian sich gut, doch da er so sensibel auf Stimmungsschwankungen in der Gruppe reagiert, wünschen wir uns für ihn kein großes Rudel. Über einen oder zwei vierbeinige Mitbewohner würde Julian sich aber in seiner zukünftigen Familie zweifellos freuen.

Julian sehnt sich so sehr nach der Geborgenheit und Stabilität einer eigenen Familie. Wo sind die Menschen, die seinen Traum wahr werden lassen?

Update 24.12.2021

Neue Fotos von Julian:
 

Hier sind die Bilder im Überblick zu sehen.

Update 07.06.2022

Neue Fotos von Julian:
 

Hier sind die Bilder im Überblick zu sehen.

Update 11.07.2022

Ein Video von Julian:
 

13.09.2022

Unser Julian hat sein Sofa gefunden. So lange hat er warten müssen, jetzt hat es endlich geklappt.

Ganz viel Glück wünschen wir dir und deiner Familie!