Dora

Dora

Diesmal hat es etwas länger gedauert, das Virus!
Geschlecht:Hündin, noch nicht kastriert
wartete in:Deutschland, Pflegestelle bei Gießen
wartete seit:Nov. 2020 (in Spanien seit Okt. 2020)
geboren am:01.09.2017
Größe:ca. 60 cm
Mittelmeerkrankheiten:negativ
Paten waren:Irina S., Simone Z., Marina Sch.. Ursula Langhans, Sabrina P.
Besonderheit:ausgelassen, menschenbezogen, blind (nach Augen-OP wg. grauem Star), kann an Katzen gewöhnt werden
letztes Update:24.04.2024

Was wir über Dora erzählen können ...


30.10.2020

Die kleine Dora wurde streunend aufgegriffen. 

Schon bald bemerkte die Pflegestelle, dass etwas mit ihren Augen nicht stimmt. Dora sieht nicht oder zumindest nicht richtig. Sie wird jetzt einem Spezialisten vorgestellt.

Update 17.11.2020

Dora wurde im Oktober auf der Straße umherirrend aufgefunden und kam dann in die Obhut unserer Tierschutzfreundin Marisol, die in der Nähe von Cádiz lebt. Schon bald nach ihrer Ankunft stellte Marisol fest, dass Dora offensichtliche Probleme mit den Augen hat. Ihre Pupillen schienen ständig erweitert zu sein und sie nahm zum Spielen geworfenes Spielzeug nicht wahr. Darum machte Marisol umgehend einen Termin beim Augenspezialisten.

Die Untersuchung ergab unvollständige Katarakte (Linsentrübung, grauer Star), von denen beide Augen betroffen sind. Alle anderen Augenstrukturen waren ohne besonderen Befund. Wenn im weiteren Verlauf das Vorliegen eines Diabetes mellitus als mögliche Ursache ausgeschlossen werden kann, handelt es sich wahrscheinlich um eine angeborene (vererbte) Erkrankung. Dann muss mit einem Fortschreiten der Katarakte gerechnet werden. Da es dafür keine anderen Behandlungsmöglichkeiten gibt, stellt ein chirurgischer Eingriff letztendlich die einzige mögliche Therapieform dar. Bis dahin wird es nötig sein, in regelmäßigen Abständen Doras Augeninnendruck  zu kontrollieren, damit ein möglicherweise sekundär auftretendes Glaukom (grüner Star) rechtzeitig erkannt werden kann.

Update 21.11.2020

Dora ist heute bei uns in der Auffangstation angekommen und sucht nun von hier aus ihre Familie.

Dora ist eine kleine, lustige Hündin. Kaum hier angekommen hat sie schon die anderen Hunde zum Spielen aufgefordert.

Update 22.11.2020

Neue Fotos von Dora:

Update 02.12.2020

Neue Bilder von Dora:

Update 14.12.2020

Neugierig, lustig, verspielt und den Menschen in grenzenloser Liebe zugetan, so kam Dora vor drei Wochen in unserer Auffangstation an. Im ersten Moment kaum zu glauben, dass Dora fast blind ist. Besuchern fällt erst auf, dass etwas mit ihr nicht stimmt, wenn sie Doras durchdringenden Blick aus extrem geweiteten Pupillen bemerken.

Dora hat grauen Star (Katarakt) auf beiden Augen. Es handelt sich bei ihr wohl um eine angeborene Erkrankung, die unoperiert zum Erblinden führen wird. Momentan ist Doras Sehvermögen noch nicht völlig erloschen. Eine Augen-OP, bei der die beiden trüben Linsen entfernt werden, könnte zu gegebener Zeit – vorausgesetzt, die Voruntersuchungen fallen positiv aus – Doras Sehvermögen günstigstenfalls fast vollständig wiederherstellen. Aber eine solche OP kann natürlich nur im familiären Umfeld und mit entsprechender Nachsorge erfolgen. Dafür ist eine Auffangstation nicht der richtige Ort.

Die Dora, die wir hier erleben, lässt sich von ihrer Beeinträchtigung aber keinesfalls die gute Laune verderben. Es macht uns immer wieder sprachlos, wie sie trotz fast vollständiger Blindheit durchs Leben geht, ach was, rennt. Dora scheint ihre verlorene Kindheit nun in Highspeed nachholen zu wollen. Auf unbekanntem Terrain ist sie erst ein wenig unsicher, ohne aber Angst zu zeigen und sucht die Begrenzungen, Ecken und Kanten langsam ab, um sich ein Bild im Kopf zu machen. Kennt sie sich aus, merkt man ihr ihre Blindheit kaum an. Auf Spaziergängen orientiert sie sich sehr an den anderen Hunden, die neben ihr gehen.

Auf unserer Wiese jagt Dora gerne hinter einem der anderen jungen Galgos her und lässt sich dabei von ihrem Gehör leiten. Von solchen Rennspielen kann sie momentan gar nicht genug bekommen und fordert den anderen Hund manchmal sehr hartnäckig zum Weiterrennen auf. Sie unterscheidet bei Hunden zwischen „fremd“ und „kenne ich, gehört zu mir.“ Dem Fremdling werden erst einmal Grenzen aufgezeigt. Da markt man, dass Dora durchaus eine starke Persönlichkeit ist, sofern sie sich in vertrautem Gebiet befindet.

Das fehlende Sehvermögen macht Dora etwas ruhelos, denn sie versucht dieses Defizit durch ihren Gehör- und Geruchssinn auszugleichen. Sie möchte am liebsten ihre Ohren und ihre Nase überall haben, um sich ein Bild zu machen, was um sie passiert. Beispielsweise kommt sie auf der Wiese gerne zu ihrer Bezugsperson gelaufen, um sich ein paar Schmuseeinheiten abzuholen, doch hat sie dann nicht die Ruhe, um diese zu genießen, denn gleich hört oder riecht sie etwas, dem sie nachgehen muss und weg ist sie. Bloß nichts verpassen!

Wir wünschen uns für Dora dringend eine (Pflege-)Familie, da sie in Spanien bereits das Leben im Haus kennengelernt hat. Wir sind überzeugt, dass sie im stabilen familiären Umfeld leichter zur Ruhe kommen könnte. Zu ihrem Glück braucht Dora unbedingt einen oder mehrere souveräne Hunde zum Spielen, aber natürlich auch, um sich an ihnen zu orientieren. Ein Leben als Einzelhund ist für diese lebenslustige und temperamentvolle kleine Galga unvorstellbar.

Update 20.12.2020

Dora ist auf eine Pflegestelle in der Nähe von Gießen umgezogen.

Update 25.03.2021

Vor 3 Monaten zog die blinde Dora in ihre Pflegefamilie und hat sich dort mit ihrer offenen und fröhlichen Art wunderbar eingelebt. Höchste Zeit also, dass Doras Pflegefamilie einmal berichtet:

Die kleine, zierliche Dora (60 cm groß, 18 kg leicht) ist mit ihren 2 bis 3 Jahren noch sehr verspielt und neugierig, gleichzeitig aber vernünftig und entspannt genug, um auch bei mehrstündiger Abwesenheit der Pflegeeltern im Haus nichts kaputt zu machen. Nur Essbares aller Art sollte nicht herumstehen, denn Dora findet alles. Treppen bereiten Dora momentan noch Probleme, weil sie sie schlecht einschätzen kann. Aber die Pflegefamilie trainiert das fleißig, so dass Dora die 7 Stufen im Garten bereits alleine laufen kann. Nur die lange und glatte Treppe in den ersten Stock muss Dora noch getragen werden. Aber so ein Leichtgewicht wie Dora trägt sich ohne Mühe hoch.

Dora ist sehr verschmust und kuschelt gerne mit ihren Menschen. Aber auch Fremde machen ihr keine Angst. Offen und kontaktfreudig geht sie auf jeden zu. Ein Außenstehender würde im ersten Moment gar nicht bemerken, dass Dora blind ist, wenn er sie in vertrauter Umgebung erlebt.

Im Haus und Garten hat Dora sich trotz ihres erloschenen Augenlichts schnell zurechtgefunden. Dora ist stubenrein, fährt gern Auto und liebt natürlich ihre Spaziergänge. Sehr gern hält sie sich im Garten auf, sei es zum Toben oder Chillen in der Sonne. Deshalb wünschen wir uns auch in ihrer zukünftigen Familie einen Garten für Dora.

Dora ist eine soziale und spielfreudige Junggalga, die die Gesellschaft der anderen Hunde schätzt und auch unbedingt zur Orientierung braucht. Mindestens ein Hundekumpel – egal ob Rüde oder Hündin – sollte deshalb auch in ihrer zukünftigen Familie leben, mit ihr schmusen und spielen. In der Pflegefamilie ist Doras bester Freund ebenfalls blind. Gemeinsam sind sie ein ganz besonderes Dreamteam. Aber auch Katzen leben momentan mit Dora unter einem Dach. Hundeerfahrene Katzen stellen für sie also kein Problem dar.

Dora hatte, vermutlich erblich bedingt, Grauen Star auf beiden Augen und war deshalb schon bei ihrer Ankunft in Deutschland nahezu blind. Mitte Februar wurde Dora im Tieraugenzentrum in Staufenberg operiert. Wir fassen hier den Verlauf zusammen; bei Interesse geben wir gerne genauer Auskunft. Die Ärztin hat beide trüben Linsen entfernt, aber während der OP hat sie sich zudem zu einer Entfernung der Glaskörper beider Augen entschieden. Komplikationen traten auf: Das linke Auge war am nächsten Tag komplett eingeblutet. In beiden Augen bildeten sich Entzündungen, die immer wieder aufflammten. Auch die Wochen danach blieben schwierig. Am rechten Auge, das von Anfang an eine schlechtere Prognose hatte, da die Linse verschoben war, kam es zu einem Abriss der Netzhaut. Im linken Auge hat sich nach der OP die Iris verschoben, die Vorderkammer ist zerstört und es hat sich auch noch ein Ödem gebildet. Das bittere Fazit: Dora ist trotz aller Bemühungen der Ärzte und der Pflegefamilie unwiederbringlich erblindet.

Auf jeden Fall muss bei Dora auch in Zukunft alle 3 - 4 Monate der Augeninnendruck gemessen werden, da bei einer Druckerhöhung weitere chirurgische Maßnahmen nötig wären. Ob beide Augen erhalten werden können, wird die Zukunft zeigen. Augentropfen benötigt Dora dauerhaft.

Bei Interesse oder Fragen gibt die Pflegefamilie gerne nähere Auskunft. Über Besuch in der Nähe von Gießen würde Dora sich natürlich freuen.

Zwei Videos von Dora:

update 21.04.2021

Leider ist nun sehr schnell genau das eingetreten, was die behandelnde Ärztin befürchtet hatte: Der Augendruck auf Doras linkem Auge hat sich Ende März dramatisch erhöht und ließ sich trotz aller Bemühungen nicht mehr senken. Deshalb blieb uns keine andere Wahl, als das linke Auge entfernen zu lassen.

Dora hat die OP gut überstanden. Ab heute muss sie ihren Helm zum Schutz der Wunde, den Optivizor, nicht mehr tragen, weil alles schon so gut verheilt ist und sie auch nicht mit der Pfote daran will. Natürlich bleibt Dora momentan unter ständiger Beobachtung ihrer Pflegemama, die alles dafür tut, dass es Dora gut geht. Ende der Woche werden die Fäden gezogen.

Wir sind stolz auf unsere tapfere kleine Patientin, die das alles so toll meistert!

update 24.04.2022

Ein Geburtstagsgeschenk der besonderen Art!

Dora bleibt, für immer. Wir wünschen euch alles Glück der Welt!