Geschlecht: | Hündin, kastriert |
wartete in: | Deutschland, Dauerpflegestelle bei Wernigerode |
wartete seit: | Jan. 2021 (bei FBM seit Mai 2020) |
geboren am: | 17.09.2015 |
Größe: | ca. 61 cm |
Mittelmeerkrankheiten: | negativ |
Paten waren: | Ralf Groß, Ruth Kokott, Ulrike S., Gudrun L., Gabriele Hoelzemann |
Besonderheit: | schüchtern, schreckhaft, ruhig, fröhlich, verschmust |
Adoptionsvoraussetzung: | souveräner Hundefreund, keine Katzen |
Flavia wurde Ende Mai von der Fundación Benjamín Mehnert aus dem Zoosanitario von Sevilla gerettet, wo sie im Alter von 5 Jahren gelandet war und einer mehr als ungewissen Zukunft entgegenblickte. Sie hatte eine hässliche Verletzung am rechten Sprunggelenk – Fersenbein und Achillessehne lagen frei. Vielleicht war das auch der Grund gewesen, weswegen ihr Schicksal in der Perrera besiegelt werden sollte, denn für ihren Jäger war sie so sicher nutzlos geworden.
In den sich anschließenden vier Monaten wurde Flavia im Hospital der FBM gesund gepflegt. Ihre körperlichen Wunden sind inzwischen verheilt, aber ihre seelischen sind es noch nicht. Flavia ist eine sehr ängstliche Galga, die ein tiefes Misstrauen gegenüber Menschen in sich trägt. Sie ist sehr in Sorge, dass ihr jemand etwas antun könnte. So wird sie nervös, wenn sie Personen in der Nähe wahrnimmt, auch wenn diese nur an ihr vorbeigehen. Wenn fremde Menschen ihr zu nahe kommen, gerät sie leicht in Panik und wenn sie sich gar bedrängt fühlt (da reicht schon eine Kamera), versucht sie sich aus dem Halsband zu winden und zu fliehen.
Flavia wird sicher noch Zeit brauchen, bis sie merkt, dass das Leben, in dem man vor Menschen auf der Hut sein muss, ein Ende gefunden hat und dass man es nun gut mit ihr meint. Mit anderen Hunden hat sie keine Probleme und sie versteht sich mit Rüden und Hündinnen gleichermaßen gut. Ein Katzentest konnte bisher nicht mit ihr gemacht, denn ihre Angst ist zu groß, als dass ein solcher Test in einer ihr unbekannten Umgebung zuverlässige Ergebnisse liefern könnte.
Corné und Natasja Duijvelaar haben Flavia vor einigen Tagen in ihrem Vlog vorgestellt:
Flavia sucht Menschen, die Erfahrung im Umgang mit ängstlichen Hunden haben. In ihrer zukünftigen Familie sollte mindestens noch ein weiterer, souveräner Hund leben, an dem sie sich orientieren kann. Ein ruhiges Zuhause, in dem ihr mit Geduld und Liebe begegnet wird, wird ihr sicher den Start in ein unbeschwerteres Galgoleben als das, das sie bisher kannte, erleichtern.
Flavia ist am Wochenende in der Auffangstation angekommen und macht sich nun von hier aus auf die Suche nach ihrer Familie.
Flavia zeigt sich zuerst vorsichtig, beobachtet alles aus sicherer Entfernung. So hat sie sich die ersten Tage einen sicheren Platz ausgesucht und alles in Ruhe aufgenommen und wirken lassen. Zusammen mit Principito. Jetzt nach 4 Tagen hat Flavia ihre Höhle verlassen, noch hält sie draußen Abstand, aber sie kommt näher. Im Haus bleibt sie inzwischen liegen und lässt sich auch streicheln, anleinen und anziehen.
In der Hundegruppe verhält sie sich ruhig, angepasst. Noch spielt sie nicht mit den jungen Wilden, zieht sich dann lieber wieder zurück auf ihren sicheren Platz im Haus.
Die Flavia, die wir heute erleben, erinnert nur noch wenig an jener zutiefst verängstigte Galga, die vor fast einem Jahr bei der Fundación Benjamín Mehnert ankam. Ihre Entwicklung zeigt uns, dass Flavia bereit ist, sich an ihre Menschen zu binden und mit deren Hilfe ihre Ängste allmählich überwinden kann.
Flavia hat sich bei uns in der Auffangstation eine feste Bezugsperson auserkoren, der sie blind vertraut. Ihr gegenüber hat Flavia alle Schutzwälle, die sie aus Angst vor Misshandlung und Schmerz um sich errichtet hatte, niedergerissen. Sie lässt sich von ihr gerne kraulen, ist unbeschwert und nicht schreckhaft.
Ihre Bezugspersonen werden von Flavia freudig am Zaun begrüßt. Da wird geflirtet und gewedelt, dass das ganze Hinterteil mitwackelt. Im Gehege merkt man dann, dass Flavia doch noch einige Unsicherheiten im Gepäck hat. Sie weicht erst einmal zurück und möchte nicht angefasst werden, es sei denn, es handelt sich um ihre Vertrauensperson. Dieser einen Person gegenüber hat Flavia ihr Misstrauen völlig abgelegt.
Wenn zum Spaziergang aufgebrochen wird, lässt sich Flavia im Blockhaus bereitwillig Geschirr und Leine anlegen, denn Spaziergänge liebt sie und das Blockhaus ist für sie ein sicherer Ort. Außerhalb des Geheges wird sie lockerer und öffnet sich dem Menschen am anderen Ende der Leine leichter. Unterwegs ist sie richtig guter Laune und wedelt jedes Mal, wenn man sich zu ihr kniet und sie anspricht. An der Leine läuft sie schön und ohne zu ziehen. Wir sind an einer Koppel mit Schafen vorbeigegangen, was sie unaufgeregt zur Kenntnis nahm und haben Leckerlis in der Wiese gesucht.
Bei Fremden ist Flavia jedoch noch ängstlich und verbellt sie, wenn sie hinter dem Zaun sichtbar werden.
In der Gruppe der Galgos kommt Flavia hervorragend zurecht. Sie ist sehr sozial, verspielt und gesellig und kann sich auf die verschiedenen Temperamente gut einstellen. Selbst mit dem Spiel der jungen Wilden hat sie kein Problem, das manchmal etwas grob wird. Sie ist eine Gute-Laune-Galga, die von allen Hunden hier geschätzt und respektiert wird. Auch auf der Wiese ist Flavia lustig und weniger ängstlich als im Gehege.
Wir wünschen uns für diese kleine, fünfeinhalbjährige Galga eine ruhige Familie oder Einzelperson, der sie sich anschließen kann. Kleinere Kinder würden Flavia mit ihrer Lebhaftigkeit überfordern, ebenso wie eine Großfamilie mit ihrem Trubel.
Neue Bilder von Flavia:
Über ein Jahr ist es nun schon her, dass Flavia verletzt aus der Perrera von Sevilla gerettet wurde und bei der Fundación Benjamín Mehnert gesund gepflegt wurde. Erst wartete Flavia dort auf ihr Glück, nun wartet sie bei uns. Aber es scheint, als wäre Flavia unsichtbar. Niemand beachtete bisher diese inzwischen fast sechsjährige Galga, die in heiterer Gelassenheit auf den Schicksalstag wartet, an dem ihr Mensch unsere Station betritt und sie wirklich s i e h t.
Es gibt zwei Seiten an Flavias Persönlichkeit, die es schwierig machen, sich auf den ersten Blick ein Bild von ihr zu machen. Fremden gegenüber macht sie sich tatsächlich ein Stück weit unsichtbar, ist scheu und auf Abstand bedacht. Auch wenn sie Fremde am Zaun in der Regel neugierig und entspannt begrüßt, weil der Zaun ihr Sicherheit gibt, huscht Flavia doch davon, sobald sich ein Besucher in ihr Gehege begibt. Setzt er sich ruhig hin und lässt ihr Zeit, nimmt Flavia ihren weichen Ruheplatz im Schatten der Bäume jedoch bald wieder ein. Und so offenbart sich dem geduldigen Gast dann doch recht schnell etwas von der anderen, der wahren Flavia, von der wir hier berichten wollen.
Zu Menschen, denen sie vertraut – und das sind inzwischen mehrere – zeigt Flavia sich von ihrer fröhlichen, aufgeschlossenen Seite. Kommt man zur Station, steht Flavia freudig wedelnd am Zaun und hat dieses stille Lächeln, wissend und besonnen zugleich, das so typisch für sie ist. Es macht sie ein bisschen zur Mona Lisa unserer Auffangstation, denn solch ein spezielles Lächeln von innen heraus, das so viel mehr ist als ein Hochziehen der Mundwinkel, hat sonst keiner der Galgos. Es verrät viel von Flavias Persönlichkeit: von ihrer heiteren Ruhe, ihrer Klugheit und Souveränität.
Zu ihr vertrauten Menschen ist Flavia sehr verschmust und genießt es, sich die Öhrchen kraulen zu lassen. Groß ist Flavias Freude, wenn sie Zeichen des Aufbruchs zum Spaziergang erkennt. Da werden wir wedelnd bis zum Schrank mit den Halsbändern begleitet. Dann läuft sie in Vorfreude auf den Spaziergang schon einmal voraus bis zur Tür des Geheges und wartet dort auf uns. Flavia geht gut an der Leine, meist selbstbewusst vor uns. Ihrem aufmerksamen Blick entgeht nichts. Die Angst, die sie sonst oft noch beherrscht, unterwegs ist sie wie weggeblasen.
Machen wir dann noch einen Abstecher auf die Wiese, vergnügt Flavia sich gerne mit den verschiedenen Spielzeugen. Ihr Lieblingsspiel ist aber „Fang den Hasen“. Sobald sich einer der Galgos als Hase zur Verfügung stellt, nimmt sie mit Elan die Verfolgung auf. Sie ist dabei eine faire, beherrschte Spielerin, die keine Löcher macht.
Flavia lebt hier in einer großen, gemischten Gruppe Galgos und hat natürlich schon einige von ihnen kommen und gehen sehen. Sie ist eine gefestigte Persönlichkeit, die weiß, was sie will und was nicht und das auch kommunizieren kann. Dabei ist sie nicht herrisch, sondern einfach der souveräne, ruhende Pol ihrer Gruppe. Eine Galga mit Lebenserfahrung, die selbst von den jungen Wilden respektiert und geschätzt wird.
Die Zeit scheint uns reif, dass Flavia nun endlich an der Seite einer lieben Familie – sehr gerne mit mindestens einem weiteren Hundegefährten – nach Hause gehen darf.
Flavia ist auf ihre Pflegestelle im Raum Wernigerode umgezogen.
Flavia lebt jetzt seit 3 Monaten bei ihrer Pflegefamilie im Harz und macht jede Woche neue Fortschritte. Ihrem Pflegefrauchen gegenüber zeigte sie sich von Anfang an aufgeschlossen. Bei dem Mann und dem 15-jährigen Sohn der Familie nimmt sie aber immer noch Reißaus, wenn diese das Zimmer betreten oder sitzt wie versteinert auf ihrem Platz. Berührung lässt sie dann zwar zu, ist dabei aber völlig erstarrt, so dass die Männer der Familie sie auch gar nicht drängen. Die Zeit wird es schon bringen.
Flavia läuft ohne Probleme Treppen, hat keine Angst vor dem Staubsauger und fährt gern im Auto mit, ohne dabei zu winseln oder Anzeichen von Übelkeit zu zeigen. Ihre Hundebox gibt ihr dabei Sicherheit und sie verlässt diese nach Ankunft am Ziel nur, wenn kein fremder Mensch in der Nähe ist.
Auf Spaziergängen im Wald oder auf Feldwegen geht Flavia entspannt und ohne zu ziehen voran. Ängstigt sie aber z.B. ein entgegenkommender Spaziergänger, zieht sie sehr stark an der Leine und wird oft regelrecht panisch. Standfestigkeit, Kraft, Bauchgurt und doppelte Sicherung an Halsband und Sicherheitsgeschirr sind daher unbedingt notwendig. An Spaziergängen in ruhigen Seitenstraßen wird noch gearbeitet; diese überfordern sie zurzeit allerdings noch.
Bei Sichtung von Eichhörnchen und Hasen lässt sich rassetypischer Jagdtrieb deutlich erkennen. Daher ist davon auszugehen, dass dieser auch bei Katzen vorhanden ist.
Mit anderen Hunden ist Flavia verträglich, schnappt aber z. B., wenn sie ein unbekannter Hund im gesicherten Freilauf anspringt, auch wenn das nur aus spielerischem Übermut geschieht. In den ersten zwei Wochen hat sie dieses Verhalten auch gegenüber den Hunden der Pflegefamilie gezeigt, allerdings in einer anderen Situation. Wenn sie in ihrem Bettchen lag und ein anderer Hund an ihr vorbeigegangen oder neben ihr aufgestanden ist, ist sie hochgefahren und hat abwehrend geschnappt. Innerhalb der ersten 4 Wochen bei uns hat sich das aber auf ein Knurren reduziert und ist inzwischen fast ganz verschwunden. Offensichtlich hat sie schlechte Erfahrungen in solchen Situationen gemacht, doch das Vertrauen zu den anderen Hunden der Familie wächst täglich. Mit diesen zusammen ist es auch kein Problem für Flavia, mehrere Stunden alleine zu bleiben. Aufnahmen von im Hundezimmer und im Flur installierten Kameras belegen, dass sie in der Abwesenheit ihrer Menschen völlig entspannt bleibt.
Flavia war vom ersten Tag an stubenrein und schläft nachts durch. Mit ihrem Pflegefrauchen ist sie sehr verschmust und mit den anderen Hunden rennt sie gern um die Wette. Dabei steht sie den 3- bzw. 4-Jährigen mit ihrem Temperament in nichts nach. Auch insgesamt ist sie mit ihren 6 Jahren alles andere als eine Schlaftablette. Sie schleudert ihr Spielzeug in die Luft und klaut Dinge, die interessant zu sein scheinen, um sie in ihrem Körbchen zu bunkern. Man sollte also besser nichts herumliegen lassen, was einem lieb und teuer ist und das man dort nicht wiederfinden möchte.
Hat sie in der ersten Woche noch kaum gefressen, putzt sie inzwischen in kürzester Zeit alles weg, was sie erreichen kann. Essbares sollte also besser gut weggeräumt werden, sonst verschwindet es wie von Zauberhand.
Wir wünschen uns für Flavia ein Zuhause in einer ländlichen Umgebung, ohne kleine Kinder, ohne Katzen und - ganz wichtig - mit mindestens einem souveränen Ersthund, da sie durch einen solchen Begleiter an ihrer Seite sehr viel Sicherheit bezieht, die ihr zurzeit selbst noch fehlt.
Flavia lebt jetzt seit 7 Monaten bei ihrer Pflegefamilie, welche Folgendes berichtet:
Flavia ist bei ihrem Pflegefrauchen und seit etwa 3 Monaten auch bei dem Pflegeherrchen verschmust, lustig, verspielt und einfach nur ein Schatz. Bei dem 16-jährigen Sohn der
Familie nimmt sie im Garten immer noch Reißaus und verbellt ihn manchmal auch. Im Haus bleibt sie zwar im Körbchen liegen, wenn er das Zimmer betritt und nimmt seit wenigen
Wochen auch Leckerlis von ihm an, aber sie ist immer noch sehr angespannt und traut sich auch nicht aus dem Zimmer, wenn sie dabei an ihm vorbei muss. Inzwischen füttert er abends
alle Hunde und hofft, dass sich das Vertrauen zwischen ihm und Flavia weiter aufbaut.
Auch in ihrem vierbeinigen Pflegerudel fühlt sich Flavia sehr wohl und ist voll integriert.
In ihre Familie würde Flavia mitbringen:
Ihre neue Familie muss sich auf Folgendes einstellen:
Flavias Verletzung am Sprunggelenk, welche bereits in Spanien behandelt wurde, macht ihr keinerlei Probleme. Allerdings ist inzwischen aufgefallen, dass sie manchmal nach dem
Rennen vorn rechts humpelt und das Pfötchen hebt - manchmal nur ein paar Minuten - ein anderes Mal ein bis 2 Tage. Das muss noch weiter beobachtet und gegebenenfalls abgeklärt
werden.
Leider hat sich das Misstrauen und die tief sitzende Angst gegenüber fremden Menschen nicht merklich verringert. Was mag die süße Maus nur Schlimmes erlebt haben?
Wenn man Flavias Vertrauen einmal gewonnen hat, ist sie, in ihr bekannter Umgebung und ohne fremde Menschen in der Nähe, eine tolle, anhängliche Hündin, die man nicht wieder
hergeben möchte - ein Seelenhund.
Flavia lebt inzwischen seit fast zwei Jahren bei ihrer Pflegefamilie im Harz und hat sich dort zu einer äußerst verschmusten und lustigen Hündin entwickelt.
Gegenüber ihrem Pflegefrauchen hat sie alle Ängste Menschen gegenüber vergessen und vertraut ihr in allen Situationen. Mit dem Pflegeherrchen hat sie sich inzwischen auch sehr gut arrangiert, aber der fast 18-jährige Sohn der Familie wird immer noch kritisch beäugt.
Kommen Besucher in die Wohnung, die Flavia schon ein paar Mal gesehen hat, bleibt sie im Körbchen liegen und lässt sich an guten Tagen sogar streicheln. Entspannt ist sie dabei allerdings nicht und bei einer falschen Bewegung ergreift sie dann doch lieber die Flucht und versteckt sich hinter den anderen Hunden. Vereinzelt kam es aber auch schon vor, dass sie sich nach einer Weile mit langem Hals näherte und den Besucher vorsichtig beschnupperte – sie ist dabei aber immer sprungbereit, falls ihr etwas unheimlich scheint oder der fremde Mensch sich in ihre Richtung bewegt.
Für Flavia sind das jedoch riesige Fortschritte, die mehr als anderthalb Jahre auf sich haben warten lassen.
Draußen, auf dem Grundstück, ist die Situation aber ganz anders. Da wird zu Menschen immer ein Abstand von mindestens 2 bis 3 Metern eingehalten - nur bei Herrchen und Frauchen nicht. Diese können Flavia auch dort ohne Probleme zu sich rufen und anfassen. Futter nimmt sie draußen von Besuchern niemals aus der Hand entgegen, an guten Tagen aber vom Boden, wenn ein Sicherheitsabstand eingehalten wird.
Ist man mit Flavia im Wald unterwegs, genießt sie das sehr. Neben fressen und schmusen sind die Spaziergänge die Highlights des Tages. Flavia geht gut an der Leine, wenn sie nicht gerade eine Wildspur in der Nase hat, der sie natürlich unbedingt folgen muss. Trifft man unterwegs auf andere Menschen, werden diese manchmal nur vorsichtig beäugt, bei anderen Gelegenheiten möchte sie dann aber am liebsten flüchten und man muss die Leine sehr gut festhalten und aufpassen, dass man nicht umgerissen wird. Vor allem Kinder und Menschengruppen versetzen sie in absolute Panik. In diesen Momenten ist sie nicht ansprechbar. Um kein Risiko einzugehen, läuft sie daher ausschließlich mit Sicherheitsgeschirr, welches durch eine Leine mit Frauchens Bauchgurt verbunden ist, und einer zweiten Leine am Halsband. Spaziergänge auf ruhigen Seitenstraßen stressen Flavia noch immer. Hier ist sie deutlich angespannt, da sie in jedem Vorgarten und vor jeder Kurve fremde Menschen vermutet. Spaziergänge in der Innenstadt sind daher unmöglich.
Leider hatte sich vor einigen Monaten in dem Sprunggelenk, das sich Flavia in Spanien verletzt hatte, eine Knochenentzündung entwickelt. Diese konnte erst nach einer Operation und dem mehrwöchigen Tragen eines externen Fixateurs ausheilen und wir hoffen, dass es jetzt keine weiteren Probleme mehr gibt. Für Flavia war dabei wohl das Schlimmste, dass der Verband beim Tierarzt alle zwei bis drei Tage gewechselt werden musste. Man hatte nicht den Eindruck, dass ihr der Verbandwechsel große Schmerzen bereitete, aber die fremden Menschen, die sie auch noch anfassen mussten, haben ihr Angst gemacht. Trotzdem hat sie alles ohne zu zucken oder zu knurren über sich ergehen lassen; sie ist einfach erstarrt. Diesen Stress hätten wir ihr gerne erspart, aber es war die einzige Möglichkeit, eine Amputation des Beins zu vermeiden.
Wir hoffen, dass Flavia in Bezug auf fremde Menschen noch weiter Fortschritte macht. Auch in ganz kleinen Schritten geht es doch auch immer voran!
Flavia ist umgezogen. Nur auf der Homepage.
Sie wird bei ihrer Pflegefamilie bleiben, als Dauerpatenhund.
Nachdem Flavia vor 14 Tagen auf einem längeren Spaziergang urplötzlich nicht mehr weiterlaufen konnte und so schwere Koordinationsstörungen zeigte, dass nur noch ein Transport mit dem Auto nach Hause möglich war, wurde sie einem Tierarzt vorgestellt und ihre Blutwerte kontrolliert. Dabei stellte sich heraus, dass ihre Blutzucker- und Fructosaminspiegel bedenklich niedrig waren. Aufgrund der Symptomatik lag der Verdacht nahe, dass ein Insulinom (Tumor in der Bauchspeicheldrüse) die Ursache der Beschwerden sein könnte, was durch weitergehende Diagnostik leider bestätigt wurde.
Aufgrund dieser niederschmetternden Diagnose nehmen wir Flavia aus der Vermittlung. Sie wird als Dauerpatenhund bei ihrer Pflegefamilie bleiben, die alles dafür tun wird, um ihre Lebensqualität so lange wie möglich zu erhalten. Da die Prognose auch nach einer OP, die vielerlei Risiken bergen würde, keine gute wäre, möchten wir Flavia einen solchen Eingriff nicht mehr zumuten. Sie wird nun konservativ behandelt und bekommt viele kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt, um ihren Blutzuckerspiegel auf einem möglichst konstanten Niveau zu halten. Dieser wird regelmäßig mittels Sensor und entsprechendem Messgerät überwacht werden. Da die dazu erforderlichen Verbrauchsmaterialien recht kostenintensiv sind, würden wir uns freuen, wenn unser neuestes Dauerpatenmäuschen finanziell ein wenig Unterstützung fände.
Wir mussten unsere Pflegehündin Flavia heute nach 3 wunderschönen gemeinsamen Jahren nach schwerer Krankheit gehen lassen. Sie hat bis zum Schluss gekämpft und wurde dann sanft erlöst.
Wir werden sie nie vergessen.