Mi Niña

Mi Niña

Mi Niña konnte direkt nach Hause reisen.
Geschlecht:Hündin, noch nicht kastriert
wartete in:Spanien, Mastines en la Calle
wartete seit:Dez. 2021
geboren am:14.06.2021
Größe:wächst noch
Mittelmeerkrankheiten:negativ
Pate war:Svenja W.
Besonderheit:Welpe!
letztes Update:28.02.2022

Was wir über Mi Niña erzählen können ...


16.02.2022

Heute möchten wir die Geschichte einer kleinen, erst 6 Monate alten Galga erzählen. Diese Geschichte ist ein Beispiel dafür, was sich erreichen lässt, wenn sich Tierschützer zusammenschließen und in einer konzertierten Aktion alles daran setzen, um ein Leben zu retten.

Am 20. Dezember erreichte uns ein Hilferuf einer Dame aus Wien. Sie erzählte, dass sie geschäftlich in Sevilla zu tun gehabt habe und dass ihr während ihres Aufenthaltes in der Innenstadt ein Obdachloser aufgefallen sei, der eine noch ganz junge, erst ca. 5 Monate alte Galga bei sich hatte. Es bestehe kein Zweifel daran, dass der Mann die Kleine liebe, aber sie friere fürchterlich, schließlich sei sie den auch in Sevilla im Winter kalten Temperaturen und dem Regen schutzlos ausgesetzt. Wenn der Mann schlafe, sei sie an einem Gitter angebunden und sitze dann auf dem kalten Pflaster. Sie selbst habe es nicht mehr geschafft, den Mann davon zu überzeugen, ihr die Hündin zu überlassen, da ihr Rückflug auf den nächsten Morgen gebucht gewesen war. Sie befürchte aber, dass die Kleine den Winter in der Kälte nicht überstehe.

Die Dame machte ganz genaue Angaben darüber, wo sich der Mann mit der Galga für gewöhnlich aufhielt, und bat uns, mit Hilfe unserer Tierschutzkollegen in Sevilla nach den beiden zu suchen. Sollte es nicht möglich sein, ihn davon zu überzeugen, den Hund abzugeben, möchten wir sie doch wenigstens mit Mantel, Decke und Körbchen versehen und den Mann bitten, sie impfen und sterilisieren zu lassen; sie würde für alle anfallenden Unkosten aufkommen.

Wir leiteten diese Nachricht umgehend an Rafael (Mastines en la Calle) weiter und dieser machte sich sofort mit seinem Team auf, um nach dem Obdachlosen und der kleinen Galga zu suchen. Zwei Stunden suchten sie am Abend nach den beiden, ohne Erfolg. Dann, gegen 23 Uhr, fanden sie sie endlich.

Nun begann der noch schwierigere Teil, nämlich zu versuchen, den Mann davon zu überzeugen, ihnen den Hund zu überlassen. Das wollte er aber auf keinen Fall. Sie boten ihm Hilfe an: Mantel, Futter, Begleitung zum Tierarzt, um sie impfen zu lassen. Das sagte er dann zu.

Am folgenden Abend suchten unsere Freunde die beiden wieder auf. Die kleine Maus hatte inzwischen immerhin Mantel und Futter bekommen.

Am dritten Abend waren die beiden unauffindbar.

Am vierten Tag, Heiligabend, trafen sie den Mann wieder an, ohne den Hund. Traurig erzählte er, die Polizei habe sie ihm abgenommen und ins Zoosanitario, die Perrera (Tötungsstation) von Sevilla, gebracht.

Über die Weihnachtstage ist es nicht möglich, viel zu erreichen, wenn es um Hunde in einer Perrera geht. Aber Rafaels Mitarbeiterin, Mamen, schrieb eine E-mail an das Zoosanitario, fragte nach der kleinen Hündin, und bat darum, sie übernehmen zu dürfen.

Nach Weihnachten stellte sich heraus, dass die Kleine tatsächlich im Zoosanitario war. Sie wurde als „Fundhündin“ geführt. Nun ist es gesetzlich vorgeschrieben, dass Fundtiere mindestens 10 Tage in der Perrera bleiben müssen, für den Fall, dass sich ein Besitzer meldet. Natürlich wollte das niemand für die Kleine – da wäre sie bei dem Obdachlosen tatsächlich besser aufgehoben gewesen, zumindest fürs Erste…

Glücklicherweise fand sich aber eine für alle zufriedenstellende Lösung: die Fundación Benjamín Mehnert wurde eingeschaltet. Es gelang auf diese Weise, die kleine Galga aus der Perrera herauszuholen und bei der FBM unterzubringen, mit der Auflage, dass sie dort verbleiben müsse, bis die 10 Karenztage um seien. Danach könne Rafael sie übernehmen und sie in seinem Refugio unterbringen. So ist es dann auch geschehen und inzwischen ist es so weit, dass sie nach Deutschland reisen kann, um sich hier bei uns auf die Suche nach einer Familie zu machen.

Die Dame aus Wien, die die ganze Rettungsaktion in Gang gesetzt hat, hat der kleinen Galga den Namen „Mi Niña“ – mein Mädchen – gegeben.

Rafaels abschließender Kommentar, als er das Mäuschen endlich im Arm hielt: „Das haben wir alle zusammen gut gemacht!“

Das finden wir auch. Nun muss die kleine Maus aber noch eine Hürde nehmen: ihr Zuhause finden.

Update 21.02.2022

Neue Fotos von Mi Niña:
 

Hier sind die Bilder im Überblick zu sehen.

Update 28.02.2022

Mi Niña konnte ohne Umwege direkt auf ihr Sofa umziehen! Wir wünschen der kleinen Maus und ihrer Familie alles Gute!