Ari

Ari

Geschlecht:Hündin, kastriert
wartet in:Deutschland, Auffangstation
wartet seit:Dez. 2024 (in Spanien seit Febr. 2024)
geboren am:15.04.2023
Größe:ca. 60 cm
Mittelmeerkrankheiten:negativ
Patenschaft:Ari würde sich über eine Patenschaft freuen.
Paten:Martina A.-B., Dietmar H., Elke Sch.
Besonderheit:vorsichtig bei Menschen, sozial, in der Grupper souverän, möchte selbst entscheiden, ob sie angefasst wird
Adoptionsvoraussetzung:Zweithund
letztes Update:24.03.2025

Was wir über Ari erzählen können ...


01.11.2024

Ari wartet in Spanien auf ganz besondere Menschen.

Ari ist eine besonders vorsichtige, mißtrauische Galga. Ari wurde mit einer Lebendfalle eingefangen.

Im Tierheim lies sie sich nicht berühren, ist auch dort noch einmal entlaufen. Inzwischen gibt es eine Freiwillige, die mit Ari eine Bindung aufgebaut hat. Mit ihr geht Ari jetzt auch spazieren.

Allen anderen Menschen schließt sich Ari zwar inzwischen an, läuft ihnen hinter her, aber sie möchte noch immer nicht berührt werden.

 

update 29.12.2024


Zum Jahresende wollen wir die Geschichte von Ari erzählen, die geradezu als „Klassiker“ bezeichnet werden könnte, denn viele der in Spanien von Tierschutzorganisationen geretteten Galgos teilen ihr Schicksal. Von den wenigsten wissen wir jedoch, was sie tatsächlich erlebt haben. Auch bei Ari kennen wir die genauen Hintergründe nicht; aber das, was wir wissen, möchten wir auch berichten.

Galia und ihre MitarbeiterInnen (von der Asociación de Rescate Animal Brigada Animalista in Sanlúcar  de Barrameda) waren Anfang letzten Jahres immer wieder auf eine Galga aufmerksam gemacht worden, die bereits seit mehr als drei Monaten im Mündungsgebiet des Guadalquivir herumirrte. Die Tierschützer bekamen sie immer nur kurz, einige Sekunden lang, zu Gesicht, bevor sie wieder im Hinterland des Fischereihafens und Strandes verschwand. Ende Februar konnte dann endlich jemand ein Areal in der Nähe des Strandes ausfindig machen, wo sie ihren Ruheplatz hatte und wohin sie regelmäßig zur Nahrungssuche kam. Sie hatte dort überleben können, weil sie das Futter stahl, das die Bewohner dreier angrenzenden Wohnblöcke für eine sich dort befindende Katzenkolonie ausgelegt hatten. Es hatte sich also bereits eine Fütterungsroutine eingestellt, die man sich zunutze machen konnte. Da die Tierschützer aber nie näher als 50 m an Ari herankamen, beschlossen sie, eine Lebendfalle aufzustellen. Um die Falle herum wurde eine Futterspur ausgelegt, die Ari bald fand. Nach kurzem Zögern konnte sie dem Duft des sich in der Falle befindenden gebratenen Hühnchens nicht wiederstehen und ging hinein. Als die Tür zufiel, erschrak sie sehr und versuchte in Panik aus der Falle herauskommen. Jetzt war Geduld gefragt und man gab ihr erst einmal Zeit sich wieder zu beruhigen, bevor man sie aus der Falle herausholte.

Sie wurde sofort zu einer Tierärztin gebracht, die feststellte, dass sie ca. 10 Monate alt und nicht gechippt war. Nun ging alles den gewohnten Gang: es wurde ein Chip gesetzt, sie wurde von Parasiten befreit, es wurden Medikamente gegeben, die die Hautreizungen, die der starke Flohbefall verursacht hatte, lindern sollten, und es wurde Blut für die Tests auf Mittelmeerkrankheiten abgenommen. Danach wurde sie zu einer Pflegestelle gebracht, damit sie sich von den Strapazen erholen konnte und die ihr dabei helfen sollte, allmählich ihre große Angst hinter sich zu lassen und wieder Vertrauen aufzubauen. Es war klar, dass noch ein weiter Weg vor ihr lag.

Von der Einfangaktion gibt es ein Video:

https://www.youtube.com/watch?v=m03qw7ylqvg

Hier hätte Aris Geschichte vorerst bis zu ihrer Vermittlung in ein liebevolles Zuhause zu Ende sein können, doch das war sie nicht…

Ein halbes Jahr später zog Ari, immer noch ängstlich, wenngleich sie inzwischen zu ihren Bezugspersonen Vertrauen aufgebaut hatte, auf eine Pflegestelle in Motril (Granada) um. Doch nur wenige Stunden nach ihrer Ankunft dort kam die katastrophale Nachricht: Ari war weggelaufen! Eine ängstliche Galga, alleine unterwegs in einer 350 km entfernten Stadt in einer ihr völlig fremden Umgebung, in der ihr nichts und niemand bekannt war! Galia und ihre Mitarbeiterin Paula ließen zuhause alles stehen und liegen und sprangen sofort ins Auto, wohl wissend, dass in solchen Fällen jede Minute zählt, wenn man auch nur die geringste Chance haben will, den entlaufenen Hund noch zu finden und ebenso wohl wissend, dass solche Geschichten meistens nicht gut ausgehen. Nach 4 Stunden banger Fahrt durch die Nacht kamen sie endlich in Motril an.

Zunächst schien das Glück auf ihrer Seite zu sein, denn sie entdeckten Ari um 2 Uhr morgens auf einem offenen Feld herumirrend. Doch das Gefühl, den Sechser im Lotto gewonnen zu haben, hielt nicht lange vor. Die erneut aufgestellte Lebendfalle fiel um und Ari rannte auf und davon. Es blieb also nichts anderes übrig, als die Geduld zum Warten aufzubringen und zu hoffen, dass sie wiederkäme. Glücklicherweise hatten sie Tete mitgenommen, einen Labrador, zu dem Ari in den vorausgegangenen Monaten eine enge Beziehung aufgebaut hatte. So meinte es das Schicksal letztendlich doch zum zweiten Mal gut mit ihnen: Nach Stunden des Wartens kam Ari zurück, näherte sich zögerlich und schließlich gelang es Paula mit Tetes Hilfe um 5 Uhr morgens sie am Halsband zu fassen. Die Freude und die unendliche Erleichterung der beiden Retterinnen war, wie man sich unschwer vorstellen kann, unvergleichlich groß. Den Rest der Nacht verbrachten dann alle zusammen in einem Hotel um etwas Schlaf nachzuholen, bevor sie zu viert nach Hause zurückkehrten.

https://www.facebook.com/reel/1199421308042861

Ari hat in Spanien nur zu der Person, die täglich mit ihr spazieren ging, soweit Vertrauen aufgebaut, dass sie sich von ihr auch anfassen ließ. Anderen Personen, mit denen sie regelmäßig Kontakt hatte, lief sie zwar hinterher, ließ sich aber nicht von ihnen berühren.

Am vergangenen Wochenende ist Ari zusammen mit Bachata und Alina aus Sanlúcar zu uns ins Fränkische Seenland gereist. Für alle drei wäre es schön, wenn sie baldmöglichst zu einer Pflegefamilie oder, besser noch, gleich in ein Zuhause für immer ziehen könnten, haben sie doch in Spanien bereits teilweise das Leben in einem Haus kennengelernt. Noch wichtiger wäre es aber für Ari, wenn sie in einem mit Angsthunden erfahrenen Zuhause und mit mindestens einem sicheren Ersthund, an dem sie sich orientieren kann, unterkommen könnte. Nach den Erfahrungen, die hinter ihr liegen, sollte klar geworden sein, dass bei ihr ganz besondere Achtsamkeit gefragt ist, um ihr weitere schlechte Erfahrungen zu ersparen.

Update 27.01.2025

Neue Fotos von Ari:
 

Hier sind die Bilder im Überblick zu sehen.

Update 09.02.2024

Neue Fotos von Ari:
 

Hier sind die Bilder im Überblick zu sehen.

update 14.03.2025

 

Im Dezember 2024 kam Ari, eine kleine, bildhübsche Galga in unserer Auffangstation im Fränkischen Seenland an. Aber so klein und niedlich Ari aussieht mit ihren schwarzweißen Kuhflecken, die von vielen Tüpfchen begleitet werden, so ist sie doch auch eine stolze Galga, eine starke Persönlichkeit, die weiß, was sie will.

„Finger weg!“ – Das ist die Botschaft, die Ari allen Menschen erst einmal mitteilen möchte. Ari will nicht angefasst werden. Am Zaun oder im Gehege werden Fremde verbellt, um sie auf Abstand zu halten. Leider gibt es Gassigeher, die meinen, Ari in der Hütte oder an der Leine anfassen zu müssen, nach dem Motto „Das muss sie aushalten. Irgendwann wird’s ihr schon gefallen.“ Aber in einer Zwangslage angefasst zu werden, wenn man es auf keinen Fall möchte, das ist übergriffig und das wollen wir Ari unbedingt ersparen. Wer Einfühlungsvermögen hat und die Körpersprache von Hunden lesen kann, sieht sofort, wie unwohl Ari sich dabei fühlt, denn ihr ganzer Körper verkrampft sich. Sie lässt die Berührungen über sich ergehen, aber ist erleichtert, wenn es vorüber ist. Damit bestätigt man Ari immer wieder in ihrer Überzeugung, dass es wichtig ist, Menschen auf Abstand zu halten.

Dabei kommt Ari von alleine, wenn man ihr Zeit und Raum lässt, denn sie ist keine ängstliche Hündin, nur einfach sehr vorsichtig. Bei den festen Bezugspersonen, die akzeptieren können, dass sie nicht angefasst werden möchte, ist sie ganz nah, läuft hinter ihnen her und lehnt sich auch mal ans Bein. Irgendwann geht sie von alleine den nächsten Schritt und sucht aus eigenem Antrieb den Körperkontakt zu dem Menschen, der sich ihr Vertrauen verdient hat. Wir testen es auf der Wiese immer wieder mit ihr, in Situationen wo sie davongehen kann, wenn sie nicht mehr mag und es wird langsam besser. Manchmal steht sie minutenlang, lässt sich sanft am Hals berühren und geht dann weg.

Man hat keine Probleme mit Ari, weder an der Leine, noch im Auslauf, beim Anleinen und Ableinen, solange man Ari einfach nicht anfasst. Begleiten uns Fremde auf dem Spaziergang, verunsichern die Ari ebenfalls nicht, solange sie ihr nicht zu nahekommen.

Ari ist von ihrem Wesen her eine ruhige Hündin. Sie rennt und spielt im Gehege und auf der Wiese nicht ständig mit den anderen Galgos. Wenn sie mag, macht sie mit und gibt, selbstbewusst, wie sie ist, auch mal den Hasen. Wird es ihr zu wild, zieht sie sich zurück. Aufdringlichen Hunden sagt sie klar, wenn sie etwas nicht will und kann sich Respekt verschaffen. Sie liebt Hundebegegnungen und freut sich, neue Bekanntschaften zu schließen. Meist fiept sie schon aufgeregt, bis sie „Hallo“ zum anderen Hund sagen darf. Mit den Hunden in ihrer Gruppe hat sie keine Probleme und begrüßt auch Neuankömmlinge höflich. Hündisch ist sie eine starke Persönlichkeit, die gut kommunizieren kann.

Es sollte klar geworden sein, dass Ari kein Kuschelhund für jedermann ist. Ihre zukünftige Familie sollte unbedingt respektieren können, dass sie zunächst einmal nicht angefasst werden möchte und keine Erwartungen haben, wie schnell Ari sich öffnet. Ari entscheidet! Städtische Enge ist nichts für Ari; das Land ist ihr Wohlfühlraum. Enge ist generell nichts für Ari; in weiten Räumen fühlt sie sich wohler. Auch ein Garten sollte vorhanden sein. Ari mag andere Hunde sehr gerne, daher sollte sie nicht alleine leben müssen. Kinder sollten nicht in ihrer Familie leben, denn sie würde schnappen, wenn sie sich in die Enge gedrängt fühlt und ihre Signale nicht verstanden werden.

 

Update 24.03.2025

Neue Fotos von Ari:
 

Hier sind die Bilder im Überblick zu sehen.

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Ansprechpartner:Bianca Seefeld
Email:bianca.seefeld@galgorettung-fs.de
Tel.:09173 79916
Ort:91177 Thalmässing