Fideuá

Fideuá

Dreibein im Glück!
Geschlecht:Hündin, kastriert
wartete in:Deutschland, Pflegestelle bei Deggendorf
wartete seit:Mai 2020 (bei FBM seit Dez. 2019)
geboren am:01.10.2018
Größe:ca. 64 cm
Mittelmeerkrankheiten:negativ
Paten waren:Gabriela Wendling, Daniel Halbig
Besonderheit:Dreibeinchen (Hinterbein amputiert aufgrund eines Unfalls)
letztes Update:27.07.2020

Was wir über Fideuá erzählen können ...


18.03.2020

Fideuá kam mit einem Bruch des Oberschenkelknochens, der Hüfte und einer Verletzung des Ischiasnervs zur FBM. Den gebrochenen Fuß mussten die Ärzte leider amputieren.

Lange konnte sie wegen der Schmerzen im Ischias nicht alleine stehen. Inzwischen geht es ihr viel besser. Fideuá steht wieder und möchte jetzt gern nach Deutschland reisen.

Update 14.05.2020

Fideuá kam zu Jahresende 2019 mit zerschmettertem rechten Oberschenkelknochen in die Obhut der Fundación Benjamín Mehnert. Der Schaden war zu groß, um ihn operativ noch richten zu können, daher musste das Bein amputiert werden. Es sollte jedoch noch Wochen und etliche Stunden an Physiotherapie brauchen, bis die zarte Galga wieder in der Lage war zu laufen, denn auch der Ischiasnerv auf der gegenüberliegenden Körperseite war durch den Unfall, den sie gehabt hatte, beschädigt worden, so dass sie kaum Gefühl im linken Hinterbein hatte und daher nicht auftreten konnte. Aber die konsequente physiotherapeutische Behandlung zeigte Wirkung und inzwischen läuft Fideuá wieder. Ein aktuelles Video von dieser Woche belegt den Behandlungserfolg:

https://www.facebook.com/FundacionBenjaminM/videos/242435943633573/?__tn__=%2Cd%2CP-R&eid=ARALu6wlkbVah-wQZs97aiNTJfNGICEj2KNYlgYCWkFpIkp45PCLyIkzh31tuviRux9AxqPUOQUUwi_I

Fideuá wird einer der ersten Hunde sein, die nach dem wochenlangen Lockdown wieder reisen dürfen und wir erwarten sie bald bei uns in Deutschland. Daher suchen wir zeitnah eine Familie oder liebevolle Pflegestelle für sie.

Die anderthalb Jahre alte Fideuá wurde, wie so viele andere, ausgesetzt und ihrem Schicksal überlassen. So wurde sie zu einem weiteren Opfer der Straße. Eine junge Frau fand sie bei Jaén angefahren im Straßengraben liegend. Sie erzählt ihre Geschichte:

„Ich fand diese kleine Galga, als ich am Tag vor Silvester von der Arbeit nach Hause fuhr. Sie lag angefahren am Rand der Autobahn zwischen Jaén und Martos. Ich versuchte, sie von dort wegzubringen, musste dazu aber mit ihr auf dem Arm die Leitplanke übersteigen. Sie war zu schwer für mich und hatte schreckliche Schmerzen, so dass sie sich aus meinem Arm wand und sich in ein neben der Straße verlaufendes Abwasserrohr flüchtete. Ich verständigte daraufhin die Polizei, die Guardia Civil, die Seprona – aber niemand kam, um zu helfen. Ich brachte ihr Futter und Wasser zu dem Rohr, aber sie kam nicht heraus, um zu essen oder zu trinken. Also bat ich meine Eltern um Hilfe. Mein Vater kroch auf der gegenüberliegenden Seite in das Rohr hinein, das gut 500 m lang war, während meine Mutter und ich auf der anderen Seite darauf hofften, dass die Kleine herauskäme und wir sie einfangen könnten. Doch als mein Vater etwa die halbe Rohrlänge durchquert hatte, musste er umkehren, denn es war einfach zu gefährlich, um noch weiterzukriechen. Wir wussten, dass die Zeit knapp wurde, denn die Hündin hatte starke Schmerzen und sie verlor Blut. Ich war verzweifelt, aber dann bekamen wir Hilfe von Tierschützern vor Ort. Sie alarmierten die Feuerwehr. Mit der Hilfe der Feuerwehrleute kroch mein Vater noch einmal in das Rohr und schließlich gelang es ihm, die völlig verängstigte kleine Galga dort herauszuholen. Die Türschützer brachten sie dann zur FBM. Ich weiß, dass sie dort in den besten Händen ist und dass sie es schaffen wird. Sie ist einem Albtraum entronnen, aber sie ist eine Kämpferin und ich hoffe zutiefst, dass wie wieder laufen können wird und eine Familie findet, die ihr all die Liebe, das Glück und vor allem die Würde in ihrem Leben zurückgeben wird, die sie verdient hat.“

Update 18.05.2020

Fideuá ist am Wochenende in Deutschland angekommen und sucht nun von hier aus ihre Familie.

Update 19.05.2020

Neue Bilder von Fideuá:

Update 27.05.2020

Nach den ersten Tagen bei ihrer Pflegefamilie zeigt sich Fideuá noch sehr verunsichert und schüchtern. Sie verbringt den Tag am liebsten in ihrem Bettchen – da fühlt sie sich derzeit am sichersten. Von dort aus beobachtet sie, was um sie herum vorgeht. Wenn das Hundeessen vorbereitet wird, hebt sie aber schon den Kopf und nimmt inzwischen auch ganz vorsichtig mal ein Leckerchen aus der Hand ihres Pflegefrauchens. Man hat den Eindruck, dass sie noch gar nicht glauben kann, dass es auf einmal so viele leckere Sachen gibt, die ihr niemand streitig macht.

Noch verbringt Fideuá die meiste Zeit schlafend; sie muss nach der langen, anstrengenden Reise erst einmal zur Ruhe kommen. Ihr Leben hat sich über Nacht schlagartig verändert – das will verarbeitet werden. Bei ihrer Pflegefamilie bekommt sie dazu die Zeit, die sie braucht. Auch Vertrauen baut sich nicht von heute auf morgen auf und dazu ist seitens der Menschen Geduld und Bedachtsamkeit erforderlich. So geht ihr Pflegefrauchen, wenn sie aufsteht, ruhig und langsam, ohne hektische Bewegungen, auf sie zu, nimmt sie an die Leine und geht mit ihr in den Garten, wo sie brav ihre Geschäfte erledigt. Danach möchte sie aber sofort wieder hinein. Drinnen angekommen, läuft sie schnell wieder in ihr Bettchen. Das ist wirklich sehr anrührend (wenn sie eine Familie für immer findet und auszieht, wird sie dieses für sie so sichere Bettchen mitnehmen).

Fideuás zukünftiges Zuhause sollte ebenerdig sein und es wäre gut, wenn der Boden nicht zu rutschig wäre. Bisher schafft sie es nicht allein aufs Sofa, auch aufgrund des Laminats im Wohnzimmer, das kein sicherer Untergrund für sie ist. Ein souveräner, ruhiger Ersthund in ihrer zukünftigen Familie, an dem sie Halt und Orientierung findet und der ihr die Sicherheit vermitteln kann, die ihr bisher selbst noch fehlt, wäre von großem Vorteil. Mit hektischen, jungen Hunden wäre sie derzeit noch überfordert.

09.07.2020

Fiduea, von uns Fidi genannt, hat ihre Angst vor Menschen abgelegt - sie ist zwar noch sehr vorsichtig, aber lässt sich gerne streicheln. Hunger hat sie immer, sie nimmt auch gerne was von der Hand. Wenn sie ihr Geschirr angezogen bekommt ist sie ganz aufgeregt, sie liebt gassi gehen und sie zieht nicht. Sie ist die erste, die ins Auto hüpft um ja mitzukommen. Sie meldet, wenn sie raus muss mit leisen Fiepen, ansonsten liegt sie gerne in ihrem Bett und beobachtet nur, beim füttern oder öffnen der Kühlschranktüre dreht sie sofort ihren Kopf und kommt schon. Im Rudel ist sie eher unauffällig, sie ist eher die ruhige und schaut. Vorhandene Hunde geben ihr Sicherheit, da schmuggelt sie sich unauffällig ins Rudel rein. Laufen kann sie und spielen mag sie auch. Sie muss aber schon galgogerecht behandelt werden, also Kissen und Bett gefällt ihr. Fidi bringt ihr Bettchen mit. Alltagsgeräusche interessieren sie nicht - staubsaugen kann man vor ihrer Nase das ist ihr egal. Zu besuchen bei uns in der Nähe von Deggendorf.

27.07.2020

Dreibeinchen im Glück!

Fideua nennt sich nun Olivia und freut sich über ihr kleines Hunde-Rudel und ihre Menschen. Viel Glück!