Unser Mäuschen Ursula ist zuhause! | |
Geschlecht: | Hündin, kastriert |
wartete in: | Deutschland, Auffangstation |
wartete seit: | Feb. 2021 (bei FBM seit Sep. 2020) |
geboren am: | 16.06.2016 |
Größe: | ca. 51 cm |
Mittelmeerkrankheiten: | negativ |
Paten waren: | Karola A. H., U. Langhans, Laura M. |
Besonderheit: | ängstlich, vorsichtig |
Adoptionsvoraussetzung: | ruhiges Umfeld, souveräner Zweithund |
letztes Update: | 16.04.2021 |
Die kleine Ursula ist gerade bei uns angekommen.
Noch ist sie sehr vorsichtig, gleichzeitig aber auch sehr neugierig.
Körperlich ein Winzling, ist Ursula mental keine kleine Hündin. Wir erleben Ursula in der Gruppe der Galgos als willensstarke, quirlige und spielfreudige Galga, die genau weiß, was sie will und was nicht. Zugleich aber wird sie derzeit noch von Angst vor uns Menschen beherrscht. Diese Eigenschaften machen Ursula in der Summe zu einer speziellen Hündin, die erfahrene Menschen und souveräne Hundepartner an ihrer Seite braucht.
Ihr Leben in Spanien hat Ursula gelehrt, sich vor den Menschen in Acht zu nehmen. Immerhin zeigt sie inzwischen Freude, wenn ihre Bezugsperson in die Station kommt. Da hüpft sie zur Begrüßung am Zaun auf und ab. Doch Berührungen lässt Ursula noch nicht zu. Auch wenn man ihr Halsband und Geschirr für einen Spaziergang anlegen will, ist es nicht leicht, ihrer habhaft zu werden. Fühlt sie sich in die Enge getrieben, kann sie auch einmal abwehrend schnappen.
Geht man mit den anderen Galgos ins Blockhaus und macht es sich dort auf den Betten gemütlich, schaut Ursula zwar immer wieder neugierig herein, kann sich aber dann doch noch nicht überwinden, das Haus zu betreten. Man merkt, dass sie tief in ihrem Herzen gerne dabei sein möchte, doch dann siegt wieder ihr Misstrauen.
Das ganze Ausmaß ihrer Unsicherheit offenbart sich auf den Spaziergängen. Ursula hat Angst vor allem, was sich draußen bewegt. Wir haben den Eindruck, dass sie sehr reizarm aufgewachsen sein muss. Auf unserem ersten kurzen Spaziergang – in ländlich ruhigem Umfeld natürlich – war sie so überwältigt von den neuen Eindrücken und Bewegungen um sie herum, dass sie zuerst panisch flüchten wollte und sich dann immer wieder auf den Boden kauerte. So ging es in winzigen Etappen vorwärts. Immer wieder ließen wir ihr Zeit, sich alles anzuschauen und als ungefährlich einzustufen.
Ihre beiden souveränen Begleiter Rosi und Claster waren und sind ihr eine große Hilfe, entspannter auf den Spaziergängen zu werden. Inzwischen hat Ursula einiges an Gelassenheit gewonnen und traut sich sogar hin und wieder, intensiver eine Stelle mit der Nase zu erkunden, wenn ihre beiden Gefährten sich hochinteressiert zeigen. Richtig genießen kann sie die Spaziergänge jedoch noch nicht, sondern klemmt hinter der Wade ihrer Bezugsperson. Ohne Hundebegleitung wäre ein Spaziergang für Ursula immer noch purer Stress. Wir haben uns nach den Erfahrungen des ersten Spaziergangs natürlich bemüht, Ursula nicht zu überfordern. Straßenverkehr, Menschenansammlungen und ein städtischeres Umfeld haben wir deshalb gemieden und unsere kleinen Runden in ruhiger Umgebung der Auffangstation beibehalten.
In der Gruppe der Galgos kommt Ursula gut zurecht. Beim Verteilen des Futters lässt sie sich nicht von ihrem gefüllten Napf vertreiben und kann sich auch sonst durchsetzen. Ursula braucht die Gesellschaft der anderen Hunde und ist nicht als Einzelhund geeignet. Ursula ist temperamentvoll und spielfreudig, weshalb wir sie etwas jünger schätzen als die im Impfpass angegebenen 5 Jahre. Oft eröffnet sie das Spiel und versucht die anderen Galgos mitzureißen. Dabei kann sie sich auch einmal von ihrer frechen Seite zeigen, einen anderen am Mantel zupfen oder herausfordernd anschubsen. So püppchenhaft niedlich Ursula manch einem Außenstehenden erscheinen mag, so ist sie kein Püppchen, sondern eine starke Persönlichkeit.
Alles in allem hat Ursula in den wenigen Wochen, die sie bei uns ist, bereits eine positive Entwicklung vollzogen. Ihre Neugierde und ihr eigentlich fröhliches und selbstbewusstes Naturell helfen ihr dabei, ihre Ängste zu überwinden. Doch liegt natürlich noch ein ganzes Stück Weg vor ihr und ihren Menschen. Wir wünschen uns für Ursula unbedingt ein Leben in ländlich ruhigem Umfeld und mit einem sicher eingezäunten Garten. Kleine Kinder sollten nicht in ihrer Familie leben. Mindestens ein oder zwei souveräne Hunde sind unabdingbar zu Ursulas weiterer Entwicklung.
Die kleine Ursula hat ihr Rudel gefunden! Nele nennt sie sich jetzt.
Wir freuen uns sehr und wünschen viel Glück zusammen.