Remiel

Remiel

Angstnase Remiel hat sein Rudel gefunden!
Geschlecht:Rüde, kastriert
wartete in:Deutschland, Auffangstation
wartete seit:Juni 2021 (bei FBM seit Jan. 2021)
geboren am:04.07.2017
Größe:ca. 62 cm
Mittelmeerkrankheiten:negativ
Paten waren:Sonja G., Virginia K.
Besonderheit:ängstlich
letztes Update:15.06.2022

Was wir über Remiel erzählen können ...


01.04.2021

Remiel wartet in der FBM endlich entdeckt zu werden.

Update 01.07.2021

Remiel ist bei uns in der Auffangstation in Deutschland angekommen. Jetzt macht er sich auf die Suche nach seiner Familie.

Remiel ist im Moment noch sehr unsicher, vorsichtig, mißtrauisch, versucht den Abstand zu uns möglichst groß zu halten. Aber trotz allem ist er neugierig, die Kreise werden kleiner.

Der kleine Rüde kommt in der Hundegruppe sehr gut zurecht.

Update 05.07.2021

Ein neues Foto von Remiel:

Update 22.07.2021

Neue Bilder von Remiel:

Update 22.09.2021

Remiel zu beschreiben, fällt nicht leicht, denn er ist ein ganz besonders empfindsamer und schutzbedürftiger Galgo, der sehr feinfühlig auf äußere, ihm bedrohlich erscheinende Eindrücke reagiert. Von denen gibt es in unserer Auffangstation aus Remiels Sicht zahlreiche und so macht ihm im Moment fast alles Angst. Niemals würde er schnappen oder Aggressionen zeigen; Remiel ist die personifizierte Unterwürfigkeit und Introvertiertheit. Es fällt ihm in der Auffangstation nicht leicht, aus seinem Schneckenhaus zu kommen. Dennoch beginnt zu seinen Bezugspersonen ein zartes Pflänzchen Vertrauen zu wachsen und Remiel zeigt Freude bei der Erkundung seiner Umwelt. Aber wir berichten von Anfang an...

Bei seiner Ankunft in unserer Auffangstation Anfang Juli war Remiel sehr ängstlich und misstrauisch. Direkte Kontaktaufnahme ließ er nicht zu. Tanja hat dann sehr behutsam begonnen, mit ihm zu arbeiten. Bei ihren Besuchen ließ sie die Tür zwischen seinem Gehege und dem Verbindungsgang offen, während sie im Gang mit seinen Galgomitbewohnern schmuste. Erst verließ er seine schützende Hütte nicht, doch bald wurde er neugieriger und beobachtete von der Gehegetür aus die Schmuserunde im Gang. Beim nächsten Mal traute er sich bereits in den Gang, huschte aber sofort wieder ins Gehege, sobald Tanja sich bewegte. Wird in solch einem Moment die Tür in sein Gehege geschlossen, fühlt Remiel sich in der Falle und bekommt Panik. Remiel muss einerseits die Möglichkeit haben, aus eigenem Antrieb die Distanz zum Menschen zu verringern, ohne dass jeglicher Druck aufgebaut wird, zugleich muss ihm der Weg zurück in seine Sicherheitszone offenstehen, wenn er sich überfordert fühlt. So gelang es Tanja allmählich, Remiels Vertrauen zu gewinnen.

Inzwischen lässt Remiel sich von Tanja im Gang Geschirr und Leine freudig anlegen, wenn sie zum Spaziergang aufbrechen will. Dafür muss allerdings absolute Ruhe in der Station herrschen! Kein fremder Mensch darf in der Station und ihrer direkten Umgebung sichtbar oder hörbar sein. Sonst verkriecht Remiel sich lieber in seiner Hütte. Aber eigentlich möchte er gerne mit auf den Spaziergang und legt sich vor einem ab, um seine Bereitschaft zu signalisieren. Auf dem Spaziergang ist er dann so unauffällig, dass man fast meinen könnte, man hätte einen ganz „normalen“ Hund an der Leine. Remiel genießt sichtlich, die Gegend um die Station zu erkunden, so lange alles ruhig ist und wir niemandem begegnen. Kommt allerdings Hektik in der Gruppe auf – etwa, wenn Wild in Sicht kommt – dann wirft Remiel sich in Panik auf den Boden. Er reagiert sehr empfindsam auf jede Art von Energie in der Hundegruppe, auch wenn diese nicht gegen ihn gerichtet ist.

Auf die Hundewiese kommt Remiel gerne mit und erkundet hier gemütlich das Gelände, vorsichtig, aber nicht verängstigt. Auf das fröhliche Treiben der Galgos auf der Wiese kann Remiel sich noch nicht recht einlassen. Er scheint uns wie ein Kind, das nie gespielt hat und das erst einmal schauen muss, um herauszufinden, wozu Spielzeug eigentlich gut ist.

Leider hat sich diese Situation aktuell verändert, da viele neue Hunde in der Station angekommen sind und damit natürlich mehr Unruhe eingekehrt ist, sei es durch die Hunde selbst, sei es durch Besucher. Das hat Remiel in seiner Entwicklung deutlich zurückgeworfen.

Die Folge der Veränderungen ist jedenfalls, dass Remiel sich nun wieder die meiste Zeit in seiner schützenden Hütte im Blockhaus einbunkert, zusammen mit Gatuna, die ja ähnlich empfindsam in der Station reagiert. Auf der Wiese huscht Remiel nur noch wie ein kleiner, ängstlicher Schatten hinter seiner Bezugsperson her und versucht sich hinter ihr zu verstecken. Nur nicht auffallen!

Von einem lebenswerten Leben ist Remiel also im Moment meilenweit entfernt. Deshalb sollte er dringend in eine mit Angsthunden erfahrene (Pflege-)Familie umziehen. Ein sicher eingezäunter Garten, ein ländlich ruhiges Umfeld und ein sozialer, gefestigter Hundepartner sind unabdingbar für seine Entwicklung. Remiel braucht unsere Hilfe!

Update 13.12.2021

Neue Fotos von Remiel:
 

Hier sind die Bilder im Überblick zu sehen.

Update 20.12.2021

Ein Video mit Remiel:
 

Update 21.04.2022

Höchste Zeit, einmal wieder von dem scheuen, sensiblen Remiel zu berichten, denn er hat in den vergangenen Monaten große Fortschritte gemacht. Gegenüber Fremden ist Remiel zwar immer noch ängstlich und macht sich unsichtbar, aber bei seinen festen Bezugspersonen zeigt er sich inzwischen als anhänglicher und verschmuster Galgo. Ihn so verwandelt zu sehen, macht uns sehr froh, denn in der Anfangszeit war Remiel dermaßen überfordert mit dem Alltag in der Auffangstation, dass er vor Angst wie erstarrt schien.

Aber Remiel hat mittlerweile einige schöne neue Seiten des Lebens kennengelernt. Gekrault zu werden kann er beispielswiese inzwischen richtig genießen. Kommt seine Bezugsperson, läuft er flink ins Blockhaus, springt auf die Bank und bringt sich in Position, um sich an Hals und Kopf genüsslich kraulen zu lassen.

Durch etablierte Rituale fällt es Remiel nun leicht, sich Geschirr und Mantel im Blockhaus anlegen zu lassen, wenn wir auf die Wiese oder zum Spaziergang aufbrechen wollen. Aber auch auf der Wiese ist Remiel nicht mehr das schlotternde Häufchen Angst, das nur in der Ecke neben dem Ausgang kauerte. Remiel verfolgt nun aufmerksam das Spiel der anderen Galgos. Sagen ihm Stimmung und Energie der Gruppe zu, schließt er sich dem Rennspiel sogar an. Wird es ihm zu wild, sucht er Schutz bei seiner Bezugsperson. Mehr noch als zu den anderen Hunden fühlt Remiel sich auf der Wiese zu seinen Menschen hingezogen. Immer wieder kommt er zum Kuscheln vorbei, holt sich eine Zärtlichkeit oder ein Leckerli ab. Endlich tritt Remiels liebevolle, den Menschen sehr zugewandte Persönlichkeit zutage, die so lange verschüttet war durch den Einfluss menschlicher Gewalt und Ausbeutung.

Auch auf dem Spaziergang ist Remiel nun wesentlich lockerer unterwegs und hat große Freude am Erkunden der Umgebung der Station. Wenn wir die Hunde für einen Spaziergang einkleiden, steht er inzwischen in vorderster Reihe, damit man ihn ja nicht vergisst. Remiel will mit! Er läuft schön und ohne zu ziehen neben einem. Interessiert folgt er mit den Augen den Bewegungen um ihn herum. Auch vorbeifahrende Autos werden momentan mit Begeisterung beobachtet. Da kann er auch einmal einen Moment stehen und ihnen nachblicken. Wir lassen ihn gerne gewähren, damit er all die neuen Eindrücke verarbeiten kann. Folgt man dem Objekt seines Interesses, geht er auch an der Leine einmal neugierig voraus, was er sonst nicht tut.

Wir suchen für Remiel eine Familie im ländlich ruhigen Raum mit sicher eingezäuntem Garten, die unbedingt Erfahrung im Umgang mit Angsthunden haben sollte. Mindestens ein souveräner und sehr sozialer Hund sollte bereits in der Familie leben, um Remiel auf dem Weg in ein glückliches Galgoleben Orientierung zu geben.

update 15.06.2022

Remiel hat zwei Herzen erwärmt. Wir freuen uns sehr!