Geschlecht: | Rüde, kastriert |
wartet in: | Deutschland, Pflegestelle bei Nürnberg |
wartet seit: | Feb. 2023 (bei der FBM seit Okt. 2022) |
geboren am: | 11.06.2019 |
Größe: | ca. 66 cm |
Mittelmeerkrankheiten: | Fil. positiv (in Behandlung), Rest negativ |
Patenschaft: | Milano würde sich über eine Patenschaft freuen. |
Paten: | Iven Jürschke, Barbara von Hoesslin |
Besonderheit: | sehr schüchtern |
Adoptionsvoraussetzung: | |
letztes Update: | 07.07.2024 |
Milano wartet bei der FBM entdeckt zu werden.
Milano ist bei uns angekommen.
Der grazile Rüde ist noch sehr vorsichtig und meist auf der Flucht. Uns Menschen geht er aus dem Weg. Mit den Hunden ist er auch sehr vorsichtig, nur nicht auffallen.
Aber man merkt dann zwischendurch doch, wie es ihn zu uns zieht, er möchte schon gern, aber der letzte Schritt fehlt noch.
Zeit, Geduld ...
Milano ist auf eine Pflegestelle umgezogen.
Neue Fotos von Milano - noch aus der Auffangstation:
Milano – ein sanfter, lieber Gentleman sucht sein Zuhause
Mit verknoteten Beinen und einem Fragezeichen im Gesicht stakste am Nachmittag des 17. März ein großes, schwarz-weißes Bündel unsere Treppe hinauf. Wären da nicht meine beiden Galgos Lluvi und Leo vorausgelaufen, hätten wir es wohl hinauftragen müssen.
Welche dunklen Wolken jedoch auch immer sein voriges Leben geprägt haben mögen – mit dem Einzug auf seine Pflegestelle hat Milano beschlossen, ein neues Kapitel im Leben zu beginnen:
Ziemlich unsicher, aber neugierig inspizierte er gleich alle Räume meiner Wohnung, um sich dann zunächst in eines der Hundebetten zu verkrümeln. Erst einmal die Lage beobachten …
Hatte er doch in der Auffangstation anfangs vor lauter Scheu kaum seine Blockhütte verlassen, waren wir umso überraschter, dass er sich hier gleich am ersten Abend zu uns ins Wohnzimmer gelegt hat. Na gut, es gab Pizza.
Für die erste Abendgassirunde, die bei uns gewöhnlich durch unsere am Stadtrand gelegene Wohnsiedlung führt, musste er zunächst wieder einmal die Treppe des Hauses meistern, diesmal abwärts. Das geschah zwar etwas holprig, aber seitdem sortiert der Große seine Beine absolut meisterhaft und hat sein Treppendiplom mit Bravour bestanden.
Mit Freude durfte ich nun die ersten Tage von Milanos Ankommen erleben:
Schon nach wenigen Tagen hat er Vertrauen zu mir gefasst. Kraule ich ihn in seinem Bettchen, lüftet er gleich zaghaft seine Beine und genießt es, am Bäuchlein berührt zu werden. Dabei dreht er sich mittlerweile auch auf den Rücken.
Schlafen möchte er auf keinen Fall alleine und kommt jetzt jeden Abend mit allen ins Schlafzimmer. Da quetscht er sich sogar schonmal mutig an Leo vorbei, welcher – zumindest, wenn es um weiche Liegeplätze geht – ja nicht gerade das Wort „Willkommenskultur“ erfunden hat. Aber selbst ein motzendes Knurren wegzustecken, ist besser, als die Nacht alleine auf dem Sofa zu verbringen.
In der Wohnung ist er ein entspannter Mitbewohner. Haushaltsgeräusche und Tätigkeiten wie Topfgeklapper, Fegen oder Aufräumen schaut er sich ruhig von einem sicheren Platz aus an und gerät dabei nicht aus der Fassung. Mit meinen beiden Galgos zusammen bleibt er bereits völlig problemlos 2 - 3 Stunden allein, ohne irgendetwas umzudekorieren oder auf Diebestour zu gehen.
Geht es hinaus zur Gassirunde, erscheint er von selbst im Flur und will mit. Mantel, Geschirr, Halsband und die Leine lässt er sich – danke an die Galgorettung FS für alle Vorbereitungen – brav anlegen.
In den Straßen findet er vorbeifahrende Autos nicht schlimm, andere laute Geräusche und plötzliche Bewegungen wie das Rattern eines Rollos oder entgegenkommende, kräftige Männer erschrecken ihn noch etwas. Er zuckt dann zusammen, läuft geduckt und möchte auch schonmal ausweichen, dabei kann es natürlich vorkommen, dass Zug auf die Leine kommt. Glücklicherweise sucht Milano dann aber meistens meinen und den Schutz meiner Galgos und stellt sich einfach hinter uns. Sobald sich die Situation auflöst, fängt er sich auch schnell wieder. Einmal kräftig schütteln und weiter gehts. Mittlerweile bleibt er sogar stehen und schnuppert fremden Menschen interessiert hinterher. Trotzdem ist eine doppelte Sicherung in den ersten Wochen bei ihm sehr empfehlenswert.
In Wald und Feld blüht er gleich merklich auf, schnuppert am Boden und macht gemeinsame Sache mit seinem neuen, kleinen Rudel. Jagdtrieb ist galgotypisch vorhanden.
Auf unserer Hundewiese ist er an entgegenkommenden Mensch-Hund-Gespannen interessiert, nimmt sanft wedelnd Kontakt auf und reagiert absolut friedlich und freundlich mit großen und kleinen Vierbeinern. Manchen feingliedrigeren Exemplaren männlicher Hundehalter stupst er bereits galgotypisch mit der Nase an den Po. :-)
In unserem Auslauf begrüßt Milano nach mittlerweile 10 Tagen alle bekannten Menschen und Hunde mit Nasenstupsern und fröhlichem Wedeln. Es gefällt ihm, überall zu stöbern und seine Sinne zu entfalten. Ihn dabei zu beobachten, lässt mir das Herz aufgehen, denn mit der entspannten, aufrechten Körperhaltung, die er dann einnimmt, kommt auch seine ganze Anmut und Schönheit zur Geltung.
Besonders die galgonische Damenwelt versetzt ihn in Entzücken: Vor lauter Lebensfreude buddelt er in ihrem Beisein wie wild, macht lustige Spielaufforderungen und flitzt mit seinen langen schwarzen Beinen begeistert zwischen den Apfelbäumen umher. Wird ihm ein Spiel zu wild oder versuchen die anderen Rüden, ihn zum Rennen zu animieren, indem sie auf ihn einbellen, reagiert er eher vorsichtig und bleibt lieber stehen.
Milano ist ein großer Fan von mitgeführten Leckerlis. Auch damit lässt er sich in den meisten für ihn neuen oder unsicheren Situationen überzeugen, dass die Welt zusammen mit seinem Menschen doch in Ordnung ist.
Fressen möchte er zu Hause lieber in einem eigenen Zimmer und dabei in Ruhe gelassen werden, dafür tut er es mit großem Appetit und putzt immer schön seinen Napf leer. Nachts schläft er entspannt durch und ein richtiges Highlight ist, dass er von Anfang an alle kleinen und großen Geschäfte draußen erledigt hat.
Alles in allem kommt hier hinter den Schatten seiner Vergangenheit ein Charakter zutage, der durch und durch edel, angenehm und zugewandt ist. Ein ganz großer Schatz!
Milano hat seine Menschen samt Galgofreundin gefunden! Viel Glück!
Milano hat vor über einem Jahr sein Zuhause gefunden und heißt jetzt Milu. Er genießt glücklich sein neues Leben - seine Familie berichtet:
....Wir haben Milano in Milu umbenannt. Er wird von Tag zu Tag ein ruhigerer und entspannterer Hund. Im Vergleich zu unserem ersten Hund Moon brauchte er mehr Zeit, um sich anzupassen, aber das ist für uns kein Problem. Milu hat bereits die Hundeausbildung abgeschlossen. Sein Gesundheitszustand ist perfekt. Wir sind mehr als glücklich, dass er ein Familienmitglied geworden ist....