update 26.05.2024

Rolando ist gestern in Deutschland angekommen und gleich auf sein Pflegesofa weiter gefahren.

update 18.07.2024

Rolando (von mir Loki genannt) ist eine wahre Erscheinung, bildhübsch mit ausdrucksstarken Gängen. Man könnte meinen, er sei ein selbstbewusster, stolzer Rüde, wenn man ihn nur im Kreise seiner Pflegegeschwister und mir sieht. Er kam am letzten Samstag im Mai zu mir und lag schon am selben Abend bei mir auf dem Sofa und hat es genossen, gestreichelt zu werden. Türöffner zu mir waren wie immer meine Hunde, denn als er sah, dass sie zu mir zum Knuddeln kommen, machte er es sofort nach. In solchen Momenten geht mir immer das Herz auf, wenn ich ihn noch bei der FBM mit gesenktem Kopf und völlig verunsichert in der Ecke stehen sah. Im Haus fühlte er sich sofort sicher und ich konnte ihm ansehen, dass er die Ruhe und die weichen Liegeplätze sehr genießt, so sehr, dass er schon am dritten Tag auf dem Rücken lag und alle Viere noch oben streckte. Das ist aber nur die eine Seite von Rolando, denn zwei Seelen wohnen in ihm. Die, die sich im Haus und auf der eingezäunten Wiese total wohl und sicher fühlt, und die, die außerhalb des Hauses bei fremden Menschen panisch weg will. Draußen ist er schnell überfordert, auch bei lautem Straßenverkehr und wenn uns fremde Menschen entgegen kommen. Es fiel ihm anfangs auch schwer, sich im Garten zu lösen und er tat es nur im Haus. Jetzt fühlt er sich im Garten sicher und macht auch seine Geschäfte dort und nicht mehr im Haus. Er hat nun schon einige Freunde von mir kennengelernt, zu denen er jetzt auch schon schwanzwedelnd hin geht. Das haben wir langsam aufgebaut und alle immer nur einzeln vorgestellt und keiner hat ihn jemals bedrängt oder versucht zu locken, was viel ausmacht. Auf der Wiese entfernt er sich jetzt auch von mir und erkundet sie selbständig und schaut, was auf den Weiden nebenan los ist, hat mich dabei immer im Blick und kommt auch ohne Ruf immer zu mir zurück. Ich nenne ihn deshalb auch gerne Bumerang, weil er wirklich immer schaut, wo ich bin und dann schnell wieder zu mir kommt. Lade ich Freunde auf die Wiese ein, die er noch nicht kennt, bleibt er immer weit entfernt und kommt nur zu mir, wenn ich mich von den Freunden entferne. Nach dem dritten Besuch, geht er dann auch schon näher ran und nimmt Leckerlis an. Diese Zeit muss man ihm auch geben und da er auf der Wiese den Abstand selbst bestimmen kann, mache ich das auch immer nur dort. Große Spaziergänge mit vielen fremden Menschen kann man mit ihm noch nicht machen, aber im kleinen Kreis meistert er es hervorragend. Er stand sogar ganz sicher auf einem Wackelbrett beim Trimm-Dich-Pfad für Hunde und hat dabei Leckerlis angenommen. Er hatte vor keiner Station dort Angst gezeigt und ging an alle ran.

An seine Bezugsperson bindet er sich sehr schnell und drängelt sich auch mal durch die anderen Hunde durch um gestreichelt zu werden. Im Haus ist er, wie bereits gesagt, vom ersten Tag an angekommen und macht super süße Geräusche, wenn ich mit seinem Futternapf komme. Er liebt es, neben mir auf dem Sofa zu liegen und manchmal auch halb auf meinem Schoß. Seine Angst vor fremden Menschen bezieht sich gleichermaßen auf Frauen und Männer. Die Männer, die er bis jetzt kennengelernt hat, können ihm schon Leckerlis geben, er hat also keine reine Angst vor Männern.

Nachdem Loki immer wieder an auffälligen Hautläsionen an seinen Pfoten leckte und knabberte, wurde ein erneuter Test auf Leishmaniose gemacht (Leish-Test in Spanien war negativ). Leider bestätigte sich der Verdacht, sodass er nun mit Allopurinol behandelt wird. Die Hautläsionen zeigen sich erfreulich rückläufig. In ein paar Wochen ist eine Kontrolle vorgesehen.

Ich wünsche mir für ihn Menschen, die ihm die Zeit geben, die er braucht und mindestens einen souveränen Hundekumpel an seiner Seite, damit er sich an ihm orientieren kann. In einer ländlichen Umgebung sehe ich ihn eher als in der Stadt und ein Garten wäre anfangs auch von Vorteil, damit er sich dort lösen kann.