Beco ist zuhause, und das schon länger! | |
Geschlecht: | Rüde, kastriert |
wartete in: | Deutschland, Pflegestelle bei Mainburg |
wartete seit: | Nov. 2017 |
geboren am: | 09.05.2013 |
Größe: | ca. 66 cm |
Mittelmeerkrankheiten: | negativ |
Pate war: | Andreas L. |
Besonderheit: | ängstlich, kann an Katzen gewöhnt werden |
Adoptionsvoraussetzung: | Erfahrung mit Angsthunden, Zweithund |
letztes Update: | 19.12.2018 |
Beco wartet seit einem Jahr bei FBM in Spanien auf seine Menschen.
Wir finden, das ist lange genug, und haben ihn gerade reservieren lassen. Sobald sich ein passender Transport findet, kommt er zu uns.
FBM berichtet:
Beco ist überaus sensibel. Er ist delikat und sanft, aber – trotz bei uns gemachter Fortschritte - immer noch ängstlich. Nur in einen Zuhause kann er sich weiterhin positiv entwickeln. Mit etwas Geduld schließt er sich einem an.
Wir suchen für Beco eine Familie mit viel Gefühl, Zeit und Geduld, denn Beco bringt noch einiges an Ängsten und Unsicherheiten mit. Seine Familie sollte also Erfahrung mit unsicheren Hunden haben und ebenso einen ruhigen, souveränen Ersthund, der Beco langsam zeigt, dass nicht alle Menschen und Situationen gefährlich sind.
Neue Fotos:
Beco ist ein mittelgroßer, zarter Galgorüde – zart an Körper und Seele. Aufgrund von Erlebnissen in seinem früheren Leben, von denen wir keine Kenntnis haben, fällt es ihm schwer, sich Menschen zu öffnen. Emotional scheint Beco zunächst wie erstarrt, gefangen in einer Welt, in der er zwar mit anderen Hunden entspannt kommunizieren kann, doch unfähig, menschlichen Wesen ein Gefühl jenseits von Angst und Misstrauen entgegenzubringen.
So nimmt Beco freiwillig keinen Kontakt zum Menschen auf, nimmt nicht einmal dessen Geruch auf, wenn man sich in seiner Nähe aufhält. Er lässt alles über sich ergehen, ohne Gegenwehr, starr und stumm. Kommen Fremde zu Besuch oder fürchtet er sich aus anderem Grund, dann sucht er Schutz in seinem Bettchen in der Blockhütte. Natürlich hat er sich das Bett im hintersten Winkel auserkoren – seine schützende Höhle.
Drei Monate ist Beco nun schon bei uns und doch sind erst in den letzten Wochen winzige Anzeichen von Vertrautheit zu seiner Bezugsperson zu erkennen. Wird das Futter verteilt, bellt er freudig und wedelt sogar verhalten, dann folgt er seiner Bezugsperson von Napf zu Napf, bis er am letzten gefüllten Napf schließlich seine Mahlzeit einnimmt. Erstmals scheint ihm die Nähe zum Menschen etwas zu bedeuten. Auch sein Blick ist weicher geworden. Das macht uns Hoffnung, dass wir mit Beco einen guten Weg eingeschlagen haben, auch wenn es sicher noch eine ganze Weile dauern wird, bis er das „Trauma Mensch“ überwunden hat.
Mit den Hunden in seiner Gruppe zeigt Beco sich sozial. Er braucht unbedingt mindestens einen sicheren Hund an seiner Seite, der ihm vorlebt, dass sein Misstrauen gegenüber Menschen in seinem neuen Leben unbegründet ist. Kommt ein neuer Hund in die Gruppe, der sich distanzlos verhält, wird er von Beco verbellt und auf Abstand gehalten. Ungestüme oder frontale Annäherungen, ob von Menschen oder anderen Hunden, sind Becos sanftem Wesen zuwider. Er ist ein Freund der leisen Töne und der respektvollen Annäherung. Deshalb ist es eigentlich nicht erstaunlich, dass Beco gegen Katzen als Mitbewohner nichts einzuwenden hätte. In Spanien hat er der Testkatze jedenfalls keine Beachtung geschenkt.
Nur wenn man keinerlei Erwartungen an Beco stellt, keinen noch so kleinen Druck aufbaut, wird Beco bereit sein, den inneren Schutzpanzer abzulegen und Vertrauen zu schenken. Er wird Zeit brauchen, viel Zeit, doch wird er sich öffnen, da haben wir keinen Zweifel. Unabdingbar dafür sind Menschen, die Erfahrung mit ängstlichen Hunden haben, mindestens ein souveräner Hundepartner sowie ein ruhiges, ländliches Umfeld.
Wer möchte dieses sensible Seelchen auf seinem Weg in ein glückliches Hundeleben begleiten?
Es sind die kleinen Schritte, die uns besonders freuen. Besonders bei Hunden wie Beco!
Beco taut weiter auf. Auch wenn man es als Außenstehender nicht so recht wahrnehmen kann.
Er flüchtet noch immer in sein "Loch", sobald fremde Menschen zu uns kommen. Neue Hunde hingegen kann er jetzt sofort einschätzen, zeigt sich von Anfang an sozial und nimmt jeden gern in seiner Gruppe, in seinem Haus auf.
Das schönste Zeichen seiner Fortschritte aber ist inzwischen die Begrüßung morgens. Wenn ich komme, lacht Beco, ein wunderschönes, zähnezeigendes, breites Lachen! Dabei geht der Schwanz wie ein Propeller und sein Bellen sagt ganz eindeutig: "Beeil dich!"
Beco braucht jetzt nur noch ein wenig mehr an Sicherheit. Aber die wird er finden, mit den richtigen Menschen an seiner Seite, ganz sicher!
Beco ist auf seine Pflegestelle nach Mainburg umgezogen.
Beco ist zuhause – und das schon ganz lange. Jetzt ist es auch offiziell: Beco bleibt!