update 01.12.2024

Bruja ist in Deutschland angekommen und direkt auf ihr Pflegestellen-Sofa gezogen.

update 26.12.2024

Im Spanischen bedeutet das Wort la Bruja „die Hexe“ und so steht dieser Name in ihrem Tierpass, welchen ihr Jäger für sie ausgestellt hat. Was kommt auf eine Pflegestelle zu, wenn eine Hexe einzieht? Lassen wir uns überraschen, dachte ich mir, und so zog dann am 30.11. eine zuckersüße, kleine, zierliche Rauhaargalga mit lustigen, struppigen Augenbrauen bei uns ein. Nicht gerade freundlich waren meine beiden Galgos zu ihr, aber anstatt einen wüsten Hexenfluch loszulassen, verzog sich Bruja zunächst eher vorsichtig und schüchtern ins Badezimmer, erstmal von sicherem Posten schauen, was hier läuft. Zum Glück konnte ich sie recht schnell überzeugen, dass das Sofa im Wohnzimmer ein schönerer Liegeplatz ist und die beiden grantigen Artgenossen gar nicht so furchtbar sind, wie sie scheinen.

Am nächsten Tag im Auslauf zeigte Bruja dann wirklich ihre Art von Zauberkünsten: Im Slalom und mit hoher Geschwindigkeit „flog“ sie zwischen den Apfelbäumen umher – selbstsicher, als kenne sie das Terrain schon seit Wochen. Für die anderen, ihr unbekannten Galgos spielte sie furchtlos und geschickt immer wieder aufs Neue den Hasen. Wurde ihr das Spiel zu wild, kam sie zu mir und ließ sich beschützen. Was für eine temperamentvolle und lustige Zaubermaus.

So unkompliziert wie diese erste Zeit ist es mit Bruja bis heute.

Bisher meistert sie wirklich alle Situationen, die sie mit uns zusammen erlebt, bestens. Sie springt von selber ins Auto, rollt sich dort ein und fährt selbst längere Strecken ohne Probleme. Menschen gegenüber hat sie keine Ängste, auch Büroräume mit kommenden und gehenden Zweibeinern sind für sie völlig o.k.

Im Rahmen eines Familientreffens hatte ich sie auch schon in einem Speiserestaurant mit dabei, dort fand sie das Stimmengewirr und die ungewohnte Situation befremdlich und stand zum ersten Mal etwas verloren mit eingezogener Rute auf ihrer Decke. Völlig verständlich, wie ich finde. Üben macht die (Hexen)Meisterin.

Waldspaziergänge findet Bruja klasse, da ist die Nase am Boden und es wird schon mal stehengeblieben, um den spannenden Gerüchen im Gebüsch hinterherzuwittern. In diesen Situationen vergisst sie dann alles um sich herum und will dorthin, wo sie etwas vermutet. Ansonsten geht sie super an der Leine und es macht viel Freude, mit ihr die Gegend zu erkunden.

Auf unserer Hundewiese zeigt sie, dass ihr andere Hunderassen noch ziemlich unheimlich sind. Da ich die Hunde in der Wiese kenne, darf sie aber trotz ihres dargebotenen Hokuspokus Kontakt aufnehmen. Ihre Abwehrhaltung verfliegt dann meist schnell und verwandelt sich in Spielaufforderungen.

Zu Hause ist Bruja verschmust und verspielt. Manchmal legt sie sich auf dem Sofa mit dem ganzen Oberkörper auf meinen Schoß und genießt es, so zu kuscheln und herumzualbern. Natürlich schläft sie auch liebend gerne mit im Bett. 

In Gesellschaft meiner Galgos allein zu bleiben, klappt stundenweise ganz prima, viel längere Zeiten haben wir bisher noch nicht ausprobiert.

Für Bruja wünsche ich mir aktive Menschen, die mit ihr etwas erleben möchten und sich Zeit für abwechslungsreiche, gemeinsame Ausflüge nehmen sowie gerne mit ihr spielen und schmusen. 

Unabdingbar für sie ist die Möglichkeit, ihrer Bewegungsfreude Luft zu machen und mit gleichgesinnten Flitzekumpels wilde Runden zu drehen. Am schönsten wäre natürlich ein Zweithund in ihrem Alter, mit dem sie jederzeit ihre verlorene Kindheit nachholen kann. Aber auch das regelmäßige Treffen mit anderen Rennsemmeln in gesichertem Freilauf und ein großer Garten, in dem sie ihre Spielzeuge durch die Luftschleudern und ihre Zoomies machen kann, würde sie sicher glücklich machen.

Alles in allem ist sie ein flusiger Traum auf vier Pfoten und kommt mir nur in allerbeste Hände.