Update 09.03.2025

Ryan ist ein bald sechs Jahre alter, stattlicher Irish Greyhound (mit 75 cm Schulterhöhe), den wir von der Fundación Benjamín Mehnert übernommen haben.

Ryan teilt das Schicksal etlicher Irish Greyhounds, die von der Rennindustrie ausgemustert und nach Spanien exportiert wurden. Sie kommen dort entweder noch bei lokalen Rennveranstaltungen zum Einsatz oder werden zur Zucht verwendet und in die Galgolinien eingekreuzt, mit dem Ziel, die Ausdauer des Galgos mit der Schnelligkeit des Greyhounds zu vereinen.

Im September 2020, als Ryan anderthalb Jahre alt war, lief er sein erstes Rennen auf der Bahn in Galway an der irischen Westküste. Es folgten darauf noch neun weitere Rennen in Irland, bis April 2021. Der junge Ryan performte in diesem halben Jahr des Renneinsatzes nicht schlecht und belegte meistens die vorderen Ränge, bevor er ausgemustert wurde. Das war wahrscheinlich auch der Grund, warum ihm dann noch eine zweite „Karriere“ zugestanden wurde, statt wie viele andere irische Greyhounds dem zweifelhaften Schicksal des Dog Pounds bzw. der Tötung zum Opfer zu fallen.

Ryan ging an eine Firma, die internationalen Hundehandel (Export von Irish Greyhounds) betreibt, und nach Spanien verkauft. Drei Wochen nach seinem letzten Rennen in Dublin wurde sein Chip in Castilla-La Mancha registriert. Wieder dreieinhalb Jahre später hatte er offensichtlich auch hier ausgedient. Über Gisela Mehnert kam er im November letzten Jahres dann zur FBM.

Am Samstag hat sich Ryan erneut auf eine lange Reise durch halb Europa gemacht und ist bei uns in Deutschland angekommen. Er wurde gleich von seiner Pflegefamilie in Empfang genommen und kann jetzt in der Nähe von Hameln besucht und kennengelernt werden.

Ryans bisheriges Leben, das man wohl alles andere als schön nennen kann, ist ein klassisches Beispiel für den Werdegang so vieler irischer Racer, die in alle Herren Länder verbracht werden, um dort meistens noch ein erbärmliches Dasein zu fristen, bis sie endgültig als nicht mehr nützlich angesehen werden. Die wenigsten von ihnen bekommen die Chance auf ein zweites, glückliches Leben. Und nichts weniger wünschen wir uns für Ryan.