Geschlecht: | Rüde, kastriert |
wartet in: | Deutschland, Pflegefamilie bei Nürnberg |
wartet seit: | Okt. 2023 (bei der FBM seit Aug. 2023) |
geboren am: | 06.03.2017 |
Größe: | ca. 71 cm |
Mittelmeerkrankheiten: | Leishmaniose, Borreliose und Herzwurm negativ; Anaplasmose und Hepatozoonose positiv; Ehrlichiose positiv (behandelt) |
Patenschaft: | Lucero würde sich über eine Patenschaft freuen. |
Paten: | Martina B. |
Besonderheit: | ruhig, sanft, sozial |
Adoptionsvoraussetzung: | Vermittlung nur zusammen mit Ana |
letztes Update: | 23.11.2023 |
Ana und Lucero kamen am 10. August 2022 in die Obhut der Fundación Benjamín Mehnert. Die Mitarbeiter vermuteten gleich, dass die beiden cremeweißen Galgos, die am selben Tag und aus demselben Ort ankamen, sich kennen könnten. Wenige Stunden reichten, um diese Vermutung zu bestätigen: Ana und Lucero suchen stets die Nähe des anderen, lehnen sich oft aneinander und teilen sich gerne ein Bettchen.
So kam bei den Mitarbeitern ganz schnell der Wunsch auf, diese beiden, die vermutlich Geschwister sind, nicht mehr zu trennen. Doch eine Familie ließ sich in dem darauffolgenden Jahr nicht finden, die beide zusammen adoptieren wollte. Deshalb haben wir nun beschlossen, Ana und Lucero in unsere Auffangstation zu holen, um von hier aus auf Familiensuche zu gehen.
Ein Video aus der FBM:
Lucero ist bei uns angekommen und nach ein paar Tagen hier in der Auffangstation zusammen mit Ana zu seiner Pflegefamilie weiter gezogen.
Die Liebenden.
Zwei Unzertrennliche kamen im August 2022 bei der Fundación Benjamín Mehnert an. Lucero und Ana, zwei cremeweiße, damals fünf Jahre alte Galgos. Vermutlich sind sie Geschwister, doch ihre Lebensgeschichte liegt für uns im Dunkeln.
Die Geschichte ihres Lebens beginnt für uns also mit dem Tag ihrer Ankunft bei der FBM. Dort fiel den Mitarbeitern sofort auf, dass Ana und Lucero sich sehr zugetan sind. Immer, wenn jemand an ihrem Zwinger vorbeiging, sah er sie beisammen und deshalb war klar: Ana und Lucero sollen zusammenbleiben! Ein Jahr verging, doch fand sich keine Familie für sie. Deshalb kamen Ana und Lucero Ende September in unserer Auffangstation an und zogen gleich weiter in ihre Pflegefamilie im Nürnberger Land.
Beim ersten Kennenlernen könnte man meinen, einen Galgo mit zwei Köpfen und acht Beinen vor sich zu haben. Vor allem in neuen Situationen, die sie etwas verunsichern, rücken Ana und Lucero eng zusammen und verschmelzen förmlich miteinander. Und auch schlafen können sie nur ganz eng aneinandergeschmiegt. Ana und Lucero sind ein Galgo-Paar in perfekter Harmonie.
Schnell stellt man fest, dass die beiden vom Wesen her verschieden sind und sich ergänzen. Ana ist etwas direkter in der Kontaktaufnahme und klettert dem Menschen sofort mit den Vorderpfoten auf den Schoß. Neugierig erkundete sie gleich nach ihrer Ankunft jeden Winkel von Haus und Garten. Auf dem Spaziergang geht sie zügig an der Leine voran. Wenn ein Geruch oder eine Bewegung sie in Bann schlägt, kommt auch etwas Zug auf die Leine. Da erwacht die Jägerin in ihr. Unterwegs ist sie im Moment noch in ihrer Welt der Gerüche und Bewegungen gefangen und der Mensch am anderen Ende der Leine wird völlig uninteressant.
Auch Lucero sucht beim ersten Kennenlernen direkt den Kontakt zum Menschen, doch ist er dabei verhaltener. Gerne senkt er seinen Blick tief in die Augen des menschlichen Gegenübers und genießt sanft und ruhig die streichelnde Hand. „Bist Du mein Mensch, auf den ich so lange gewartet habe?“ Lucero ist einer dieser Galgorüden mit einem Herzen aus Gold. Auf dem Spaziergang bleibt er gelassener und läuft locker an der Leine. Er verliert nicht den Kontakt zum Menschen, wie Ana das tut, sondern bleibt ansprechbar.
In die Galgogruppe ihrer Pflegefamilie, bestehend aus vier Rüden und einer Hündin, haben Ana und Lucero sich vom ersten Tag an ruhig eingefügt. Lucero verhält sich völlig entspannt, unaufdringlich und sortiert sich ein. Hier ist Ana deutlich zurückhaltender und bisweilen unterwürfig; man merkt immer wieder, dass sie Sorge hat, anzuecken. Das liegt nicht am Verhalten der anderen Hunde, sondern eher an ihrer Erwartungshaltung. Sitzen alle – Menschen und Hunde – abends in der Stube beisammen, war es jedenfalls Lucero, der nach zwei Tagen als erster den Weg aufs Sofa gefunden hat, während Ana lieber noch im angrenzenden Raum in einem Bettchen verweilt.
Wir könnten jetzt schreiben, dass wir auf ein Wunder hoffen, denn Doppeladoptionen sind selten. Aber das ist eine Floskel und gibt unsere Stimmungslage nicht wieder. Es ist vielmehr so: Wir schauen diese beiden Galgos an, spüren ihre besondere Verbundenheit und staunen über das Glück, als in Spanien geborene Galgo-Geschwister sechs Jahre gemeinsam überlebt zu haben, einander geliebt zu haben. Und dann wissen wir, dass das Leben von Ana und Lucero – im Unterschied zu so unzählbar vielen Schicksalen von Galgos in Spanien – unter einem glücklichen Stern steht. Ihre Familie wird sie finden und ihnen ein Zuhause schenken, wie sie es verdienen; mit einem Garten zum Sonnenbaden und Rennen, mit langen Spaziergängen, viel Zeit füreinander und mit ganz viel Liebe.
Neue Fotos von Lucero:
Hier sind die Bilder im Überblick zu sehen.
Und ein Video von Ana und Lucero:
Ana und Lucero – die Unzertrennlichen. Immer schlafen sie aneinandergeschmiegt, ineinander verflochten ihre Gliedmaßen, ein Kopf ruht auf dem Körper des anderen, sie atmen einen Atem, leben in einem Rhythmus. Nie gibt es ein böses Wort zwischen den beiden. Eine enge Symbiose zweier Geschwister, die aus dieser Symbiose sechs Jahre lang Kraft gezogen haben, um zu überleben. Und zugleich sind Ana und Lucero zwei unterschiedliche Charaktere, die sich ergänzen.
Ana ist die Forsche, die direkt Kontakt zu Fremden aufnimmt und neugierig alles erkundet. Sie ist kein Kind von Traurigkeit, manchmal richtig quirlig, innerlich sehr unabhängig. Lucero ist der Sanfte und Zurückhaltende, gleichzeitig viel mehr daran interessiert, eine innere Bindung zum Menschen einzugehen. Bei Männern kann Lucero etwas zögerlich sein, doch sucht auch er schnell die Nähe.
Beide schätzen ihre Ruhephasen auf weichen Kissen und sind in einem Alter, in dem sie nicht dauernd Action brauchen. Aber natürlich genießen sie ihre neue Freiheit, den großen Garten zu erkunden, mal einen Sprint zu machen und auf Spaziergängen durch Feld und Wald zu streifen. An der Leine laufen beide gut. Lucero zeigt bisher wenig Jagdtrieb, Ana dafür umso mehr. Aufmerksam wird von ihr auf Spaziergängen alles im Auge behalten und auch Vögel faszinieren sie. Dass der Spaziergang kein Jagdausflug ist, merkt Ana nun allmählich und wird besser ansprechbar. Mit Katzen kann Ana nicht unter einem Dach zusammenleben.
Lucero ist vom Wesen her der ruhende Pol, der es gemütlich angeht. Ana braucht mehr geistige Anregung und macht zum Beispiel gerne kleine Expeditionen durch die verwilderten Ecken unseres Gartens. „Huscht da eine Maus? Was flattert im Gebüsch? Da hängen doch noch ein paar überreife Früchte im Baum!“ Auch im Haus geht sie auf Erkundungstouren und hat ganz schnell die steile, offene Treppe ins Obergeschoss überwunden. Zu groß war ihre Neugierde, was dort auf sie wartet. Lucero hingegen läuft diese Treppe noch nicht, spürt gar keinen Drang danach, diese unbekannte Welt zu entdecken. Geschlossene Treppen meistert er inzwischen, wenn man ihn an der Leine führt.
Das Verhältnis zu uns, ihren Pflegeeltern, hat in den vergangenen Wochen eine eigene, nicht linear verlaufende Dynamik entwickelt. Der im Erstkontakt verhaltene Lucero wurde schnell anhänglich und baute eine Beziehung zur Pflegemama auf. Seine Sehnsucht nach innigem Austausch ist groß. Wie ein Schatten folgt er einem durch den Garten und saust sofort herbei, wenn man ihn ruft. Ana blieb emotional länger auf Distanz, kommt aber mittlerweile auch auf Zuruf gerne angesaust, wenn eine leckere Belohnung winkt. Wenn abends Menschen und Pflegerudel in der Stube entspannt beisammen sind, kommen inzwischen auch Ana und Lucero immer öfter dazu. Doch ziehen sie regelmäßig auch noch ihr separates Lieblingskissen der Gesellschaft der kollektiv bei uns ruhenden Hunde in der Stube vor. Zu tief hat sich ihnen das alte Leben, in dem sie nur einander als emotionale Partner hatten, eingeprägt.
In die Gruppe der fünf Hunde der Pflegefamilie haben sich Ana und Lucero vom ersten Tag an harmonisch eingefügt. Mit ihrer freundlichen Art wurden sie von allen sofort akzeptiert. Beide würden in einer kleinen Gruppe vermutlich leichter aus sich herauskommen und Anschluss zum Menschen suchen, so unser Eindruck. Beide nehmen sich in der Gruppe der Hunde oft etwas zurück. Sie bleiben gemeinsam ohne die anderen Hunde problemlos zu Hause und verschlafen die Zeit bis zu unserer Rückkehr. Danach gibt es ein freudiges Wiedersehen. Mit dem gleichaltrigen Galgo der Pflegefamilie spielt Ana gerne auch etwas wilder. Wird er zu grob, wirft sie sich auf den Rücken. Lucero ist bisher noch kein großer Spieler, aber ein begeisterter Sprinter, der mit seinen langen Beinen wunderschön anzusehen ist, wenn er über die Wiese fliegt – Lucero Skywalker! Mit Spielzeug können beide nichts anfangen.
Anders sieht es aus, wenn Besuch in Begleitung fremder Hunde ins Haus kommt . Da reagieren Ana und Lucero mit Verunsicherung, Stress und abwehrendem Gebell. Bricht man erst einmal mit dem Besuch zu einem kleinen Spaziergang auf und bringt viel Ruhe in die Begegnung, können Ana und Lucero sich entspannt in die Gruppe der um die Kaffeetafel ruhenden Hunde einfügen. Aber diese Willkommenskultur muss gefördert werden und ist den beiden nicht in die Wiege gelegt. Auf Spaziergängen sind Hundebegegnungen aus einer gewissen Distanz erträglich für sie, aber auch hier können sie in Gebell verfallen, wenn der andere Hund uns zu nah kommt oder unangeleint auf uns zu rennt.
So unkompliziert sich Ana und Lucero in unseren Alltag eingefügt haben, so wird uns doch durch solche Reaktionen in Erinnerung gebracht, dass sie zwei Überlebende sind, die in Spanien sechs harte Jahre hinter sich gebracht haben. Beide müssen nach sechs Jahren nun lernen, sich ganz auf dieses neue Glück einzulassen, das ein Leben als Familienhund mit sich bringt. Dazu benötigen sie etwas Zeit, Verständnis und bisweilen auch Hilfestellung durch ihre Familie.
Ana und Lucero sind ein Traumpaar, das einen allein schon glücklich macht, wenn man sie immer so innig beisammen liegen sieht. Aber wir wollen auf keinen Fall, dass Ana und Lucero darauf reduziert werden, denn sie sind zwei facettenreiche Persönlichkeiten mit eigenen Biografien, mit Bedürfnissen und Leidenschaften, deren Leben jetzt endlich beginnen soll!
Wir freuen uns über Ihr Interesse an Lucero und Ana. Bitte lesen Sie zunächst die Adoptionsgrundlagen und füllen die Adoptionsanfrage aus.
Sie haben Lucero in Ihr Herz geschlossen, können ihn/sie aber leider nicht adoptieren? Übernehmen Sie doch eine Patenschaft für Lucero.
Dann nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf.
Ansprechpartner: | Bianca Seefeld |
Email: | bianca.seefeld@galgorettung-fs.de |
Tel.: | 09173 79916 |
Ort: | 91177 Thalmässing |