Herzhund hat seine Herzensfamilie gefunden! | |
Geschlecht: | Rüde, kastriert |
wartete in: | Deutschland, Pflegestelle im Fränk. Seenland |
wartete seit: | April 2021 (bei FBM seit Nov. 2019) |
geboren am: | 16.05.2018 |
Größe: | ca. 66 cm |
Mittelmeerkrankheiten: | negativ |
Paten waren: | Birgit Breu, Daniela A. |
Besonderheit: | aufgeschlossen, ruhig, freundlich, körperliche Einschränkungen |
Adoptionsvoraussetzung: | ebenerdiges Wohnumfeld, Hundefreund |
letztes Update: | 07.07.2021 |
Unfallopfer ... seine Hüfte und Handwurzelknochen waren ausgerenkt, was ihm große Schmerzen bereitete; zudem war noch ein Unterarmknochen war gebrochen. Er wurde bereits an drei seiner Beine operiert.
Jetzt ist er soweit genesen, dass er reisen könnte.
Jengibre war dort, wo die Ausläufer der Sierra Norte im Norden von Sevilla beginnen, ausgesetzt und seinem Schicksal überlassen worden. Wie so vielen seiner Leidensgenossen ging es auch dem jungen Galgorüden – er fiel im November 2019 einem Autounfall zum Opfer und damit wäre sein noch junges Leben fast beendet gewesen. Aber das Schicksal meinte es gut mit ihm. Er wurde gefunden und in die Obhut der Fundación Benjamín Mehnert gebracht, wo man sich um seine vielfältigen Verletzungen kümmerte: Knochenbrüche, Luxationen und Bänderabrisse an Vorder- und Hinterextremitäten. Er war nicht mehr in der Lage, sich auf den Beinen zu halten.
Seitdem sind 10 Monate vergangen und Jengibre befindet sich noch immer im Hospital der FBM. Für ihn waren das keine leichten Monate und seine Krankenakte ist seitenlang. Wir möchten diese hier nicht im Detail auflisten oder erklären. Es genügt festzustellen, dass Jengibre eine wirklich arme Socke ist. Er hat bisher schon eine Luxation der Handwurzel, eine Fraktur der Elle, eine Hüftluxation, einen kaputten Meniskus, ein gerissenes Kreuzband, eine Staupeinfektion, eine Lungenentzündung und mindestens 5 OPs überstanden. Bleibt zu hoffen, dass seine Krankenakte nicht noch länger wird und dass er das Hospital bald verlassen und sich auf Familiensuche machen kann. Er ist ein besonderer, tapferer Hund, ein Kämpfer, der besondere Menschen verdient hat.
Jengibre ist am Wochenende in Deutschland angekommen und sucht nun von hier aus seine Familie.
Jengibre bereichert jetzt schon ein paar Wochen unser Leben.
Der große Rüde ist hier sofort angekommen. Das Rudel hat ihn freundlich aufgenommen, er selbst hat sich unauffällig "eingefädelt". So gerne liegt er inmitten der anderen Hunde, nur wenn sie sich zu ihm legen passt er auf, dass keiner seinen verletzen Beinen zu schnell zu nahe kommt. Die Angst vor weiteren Schmerzen ist dann doch groß.
Im Haus bewegt er sich sicher und hat auch sofort alle Regeln verstanden. Er kann auf seinen Futternapf warten, bis er dran ist, lässt auch die anderen Näpfe in Ruhe.
Noch wirkt er viel zu dünn, was aber hauptsächlich an der mangelden Muskelmasse liegt. Da er aber gerne mit spazieren geht, sich auch auf der Hundewiese bewegt, hoffen wir, ganz langsam etwas "Form" auf seine hinteren Schenkel zu bekommen.
An der Leine geht er wunderbar, solange uns keine Katze begegnet. Dann zeigt er, dass er trotz aller körperlichen Gebrechen, durchaus ein richtiger Jäger ist. Sieht er in der Ferne eine Katze, jagt er hinterher bis an den Zaun. Dabei sinkt unser Herz oft in die Hosentasche, ob ihm die vier langen Beine dabei auch ja nicht durcheinander geraten. Sein Laufstil ist eben durch das versteifte Vorderbein, die kaputte Hüfte und all die anderen Verletzungen etwas "unrund". Aber seinen leuchtenden, fröhlichen Blick dabei zu sehen macht die Sorge wieder wett und wir freuen uns mit ihm.
Wir werden ihn demnächst noch einem weiteren Spezialisten vorstellen, ein ganz klein wenig Hoffung auf Verbesserungen im Gangbild haben wir doch.
Jengibre hat hier vom ersten Augenblick alle in sein Herz geschlossen und wir ihn ebenso.
Ein Video von Jengibre:
Unser Sorgenkind Jengibre hat ganz schnell, heimlich und leise ein paar Herzen erobert!